Otto Erich Deutsch

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Daten zur Person
Personenname Deutsch, Otto Erich
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3655
GND
Wikidata
Geburtsdatum 5. September 1883
Geburtsort Wien
Sterbedatum 23. November 1967
Sterbeort Wien
Beruf Musikschriftsteller, Musikforscher
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.08.2013 durch WIEN1.lanm08w12
Begräbnisdatum 1. Dezember 1967
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Grab 40, Nummer 12

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaft (Verleihung: 1966)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1959)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien (Verleihung: 2. Oktober 1953)

Otto Erich Deutsch, *5. September 1883 Wien, † 23. November 1967 Wien (Zentralfriedhof, Grab 40, Nummer 12), Musikschriftsteller, Musikforscher, Gattin (1917) Hanna Müller (1892-1937), Sohn des Fabrikanten Ignaz Deutsch und dessen Gattin Ernestine Gewitsch. Er studierte nach Besuch des Gymnasiums an den Universitäten Wien und Graz Kunst- und Literaturgeschichte (Dr. phil.). 1908/1909 war er Kunstkritiker der Tageszeitung „Die Zeit", 1909-1912 Assistent am ersten Kunsthistorischen Institut der Universität Wien (bei Strzygowski; aufgrund seiner Beschäftigung mit der Biographie Moritz von Schwinds wurde er über dessen Freundeskreis zum Schubertforscher) und 1919-1924 Buchhändler und Verleger (1920 erwarb er die Buchhandlung L. W. Seidel & Sohn am Graben, 1922 gliederte er dieser den Verlag „Wiener Drucke" mit typisch österreichischem Programm ein). Ab 1925 Privatgelehrter, hatte Deutsch 1926-1935 die Stelle eines Bibliothekars der Musiksammlung Anthony van Hoboken in Wien inne und war 1930/1931 Mitherausgeber der Zeitschrift „Die Freyung"; 1928 zum Professor ernannt, ging er 1939 nach England (Wohnsitz Cambridge) ins Exil, wo er zusätzlich zur österreichischen Staatsbürgerschaft 1947 naturalisiert wurde. 1952 kehrte der weltberühmt gewordene Schubert- und Mozart-Forscher nach Wien zurück. 1962-1965 war er mit Bernhard Paumgartner und Alfred Orel Vorstand des Zentralinstituts für Musikforschung in Salzburg Deutschs internationale Bedeutung liegt in der Katalogisierung der Werke [Franz Schubert[Franz Schuberts]]; der Buchstabe „D" vor der entsprechenden Katalognummer hat sich als „Deutsch-Verzeichnis" auf der ganzen Welt im selben Maße durchgesetzt wie das „K" für Köchels Verzeichnis der Werke Mozarts. Seine wichtigsten Schriften mußte Deutsch in England publizieren. Dort erschien 1946, erstmals mit Kommentar (die deutsche Ausgabe „Franz Schubert. Die Dokumente seines Lebens und Schaffens", 1913/1914, hatte diesen noch nicht aufgewiesen), die dokumentarische Biographie Franz Schuberts („Schubert. A Documentary Biography", London 1946), 1947 „Schubert. Die Erinnerungen seiner Freunde" und 1951 (London) „Schubert, Thematic Catalogue of All his Works". Gemeinsam mit Sir George Franckenstein gab Deutsch 1948 das fünfzehnbändige Werk „The World of Music" heraus. Die Schubert-Dokumentation ist auch in deutsche Sprache erschienen (Teil der neuen Gesamtausgabe der Internationalen Schubert-Gesellschaft, deren Ehrenpräsident Deutsch war). 1973 erschienen „Musikalische Kuckuckseier und andere Wiener Musikgeschichten", 1982 „Admiral Nelson und Joseph Haydn" und 1986 „Alt-Wiener Veduten". Deutschs umfassende Kenntnis der Wiener Klassik hat ihn auch zu einer kompetenten Persönlichkeit für die Mozartforschung gemacht, die ihm grundlegende Arbeiten verdankt; für die Ikonographie verfugte Deutsch über ein profundes Spezialwissen. Zu Deutschs Verdiensten zählt die Herausgabe von „Mozarts Briefen" (1960) und des Werks „Mozart. Die Dokumente seines Lebens" (1961; auch englische und amerikanische Ausgabe); „Wiener Musikgeschichten" (1993). Ehrenmedaille der Stadt Wien (1953), Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1959), Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften (1966); Dr. h. c. Universität Tübingen (1960).

Literatur

  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. München: Saur 1980
  • Nachlässe W.
  • NÖB 20 (Rudolf Klein)
  • Österr. Gegenw.
  • Riemann l u. Erg. Bd.
  • Lebendige Stadt, 45 f. (Werke)
  • Otto Schneider, Bibl. der musiktheoret. Arbeiten von 0. E. D., in: FS 0. E. D. zum 80. Geburtstag (1963)
  • Kürschner Gelehrtenkal. (1961)
  • Zohn, So. dt. Spr.
  • Rudolf Klein, Zum Gedenken an 0. E. D., in: ÖMZ 22 (1967), 737f.
  • ÖMZ, Reg. 1-25; Otto Schneider, 0. E. D. zum Gedächtnis, in: WGBI1. 23 (1968), 342f.
  • Gitta Deutsch (Tochter), Böcklinstraßenelegie (1993; Autobiogr. von Exil u. Rückkehr)