Ostmarkgasse
48° 15' 22.97" N, 16° 24' 40.18" E zur Karte im Wien Kulturgut
Ostmarkgasse (21, Donaufeld, seit 1894 Floridsdorf), 1900 benannt nach der karolingischen Grenzmark des neunten Jahrhunderts und der bayerischen Grenzmark (Markgrafschaft) des späteren zehnten Jahrhunderts als Keimzelle des 1156 gebildeten Herzogtums Österreich. "Ostmark" ist eine im 19. Jahrhundert in der Geschichtswissenschaft gebräuchliche Übersetzung des quellenmäßig belegbaren Begriffs "marchia orientalis". Diese historische Bezeichnung war um 1900 allgemein akzeptiert und hat mit der späteren Verwendung nichts zu tun (keine Beziehung zur nationalsozialistischen Bezeichnung Ostmark). "Ostmark" war nie eine offizielle Bezeichnung für irgendeinen Teil des heutigen Österreich, wurde aber um 1900 in der populären wie auch in der historischen Literatur verwendet; es wurde von den Namensgebern als "die alte Bezeichnung unseres Heimatlandes" verstanden; vorher Obere Ziegelofengasse.
Literatur
- Hans Smital: Geschichte der Großgemeinde Floridsdorf umfassend die Orte Floridsdorf, Jedlesee, Donaugeld und das Jedlersdorfer Fabriksgebiet, Floridsdorf 1903, S. 505.
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 223
- Oliver Rathkolb et al.: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013, S. 324 f.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gemeinde Floridsdorf, Gemeinderatssitzungsprotokolle 1897-1900: B 1-2, S. 818