Ostbahn

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.05.2015 durch DYN.elwu

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Ostbahn, (ursprünglicher Name k.k. privilegierte Wien-Raaber Eisenbahn, 1909 verstaatlicht, K.k.Staatsbahn), welche von Georg Simon Sina finanziert und deren Bau unter der Leitung von Ing. Matthias Schönerer 1838 begonnen und nächst nach Bruck an der Leitha (1846) und dann weiter nach Raab (Györ) gebaut wurde (1856).

Grund für die erste Unterbrechung des Baues im Jahr 1839 waren bestehende Pläne für eine konkurrierende Bahnstrecke, durch die private Ungarische Centralbahn-Gesellschaft von Pest über Waitzen (Vác) nach Pressburg (Bratislava) mit einer Anbindung in Marchegg in Niederösterreich an der bereits bestehenden Nordbahn (1860 durchgehend befahrbar). Initiator dieses Projektes war der Bankier Anselm Salomon von Rothschild, ein Konkurrent Sinas.

Die Umsetzung der Bahnlinie über Pressburg verzögerter sich, sodaß Sina an der Raaberbahn die Bauarbeiten wieder aufnahm.1850 wurde die Ungarische Centralbahn-Gesellschaft verstaatlicht und bildete ab diesem Zeitpunkt die k.k. Südöstliche Staatsbahn. Die im Bau befindliche Strecke Pressburg (Bratislava)–Waitzen (Vác) wurde nun bis 1854 fertig gestellt. 1855 wurde die Bahn nördlich der Donau und die Raaber Bahn von der k. k. privilegierten Österreichisch-ungarischen Staatseisenbahn Gesellschaft (StEG) übernommen, welche vorwiegend mit französischen Kapital ausgestattet worden war. Im Jahr 1883 ging die Wien-Raaber Bahnlinie ab Bruck an der Leitha in das Eigentum der Ungarischen Staatsbahnen (MÁV) über. Somit konnte die Bahn südlich der Donau bis Budapest weiter gebaut werden. Diese Bahnlinien der Ungarischen Staatsbahn (MÁV) konkurrenzierte mit der Ungarischen Staatsbahn (MÁV) die private Bahnstrecke der StEG, welche nördlich der Donau verlief. Im Jahr 1909 wurden alle Bahnstrecken der privaten Österreichisch-ungarischen Staatseisenbahn Gesellschaft (StEG) von der K.k. Staatsbahn übernommen.

Bis 1918 war die Bahnlinie Wien-Preßburg-Budapest bedeutender. Nach 1918 beziehungsweise nach 1945 verlor die Ostbahn über Bruck an der Leitha Richtung Ungarn an Bedeutung. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs und im Rahmen des EU-Projekts Transeuropäische Netze (englisch: Trans-European Networks; TEN) wird die heutige Ostbahn über Bruck an der Leitha nach Budapest wieder bedeutend aufgewertet.

Literatur

  • Josef Dultinger: Die "Erzherzog Johann Bahn“. Erste Eisenbahnverbindung der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien mit der Stadt und dem Adriahafen Triest. Rum: Verlag Rudolf Erhard 1985. S. 22 ff.
  • Peter Singer: 150 Jahre Wiener Südbahnhof. Die k. k. private Wien-Raaber Eisenbahn-Gesellschaft; die k. k. private Wien-Gloggnitzer Eisenbahn-Gesellschaft (Favoritner Museumsblätter, 15), Wien 1991
  • Ungarische Staatseisenbahn AG [Hg]: Geschichte der Ungarischen Eisenbahnen 1846-2000. Herausgegeben im Jahre des Millenniums. Budapest 2000. S. 76 ff.