Oscar Straus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. Juni 2019, 13:56 Uhr

Gedenktafel für Oscar Straus an der Unteren Donaustraße
Daten zur Person
Personenname Straus, Oscar
Abweichende Namensform Straus, Oscar Nathan
Titel
Geschlecht männlich
PageID 19436
GND 11875582X
Wikidata
Geburtsdatum 6. März 1870
Geburtsort Wien
Sterbedatum 11. Jänner 1954
Sterbeort Bad Ischl, Oberösterreich
Beruf Komponist, Kapellmeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Museum der Stadt Bad Ischl, Wienbibliothek im Rathaus / Handschriftensammlung / Musiksammlung
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 25.06.2019 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Bad Ischl
Grabstelle
Bildname Oscar Straus Gedenktafel.jpg
Bildunterschrift Gedenktafel für Oscar Straus an der Unteren Donaustraße
  • 2., Untere Donaustraße 27 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 28. März 1950)
  • Ehrenzeichen (Verleihung: 1929)

  • 1. Gattin Helene NeumannDie Verwendung von „1. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.
  • 2. Gattin Klara SingerDie Verwendung von „2. Gattin“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich.

Oscar Straus, * 6. März 1870 Wien, † 11. Jänner 1954 Bad Ischl (Oberösterreich), Komponist.

Biografie

Oscar Nathan Straus wurde am 6. März 1870 als Sohn des Kaufmannes Ludwig (Louis) und seiner Frau Gabriele (geborene Stern) in Wien-Leopoldstadt geboren. Auch Oscar sollte zunächst für eine kaufmännische Laufbahn einschlagen, doch wurde in der Familie sein musikalisches Talent erkannt und Oscar Straus begann zunächstein Studium bei Hermann Grädener in Wien, bevor er 1891 zu Max Bruch in Berlin wechselte.

Zurück in Wien heiratete er 1895 die Geigerin Helene Neumann (Künstlername: Nelly Irmen). Im selben Jahr trat er ein Engagement als Kapellmeister und Komponist am Stadttheater Brünn an. Weitere Stationen waren Preßburg, Teplitz-Schönau, Mainz und Hamburg. In dieser Zeit sah er sich mit scharfer – zum Teil offen antisemitischer – Kritik konfrontiert.

1900 ging Straus nach Berlin, wo ihn Ernst von Wolzogen als Hauskomponist für sein neu gegründetes literarisches Kabarett "Überbrettl" engagierte. Mit seinen Couplets und Parodien konnte er hier durchaus reüssieren. Besonders populär wurde das Lied "Die Musik kommt" nach einem Text von Detlev von Liliencron.

Nach einem Zerwürfnis mit Wolzogen und dem Scheitern seiner Ehe kehrte Straus 1904 nach Wien zurück. 1904 wurde die Parodie "Die lustigen Nibelungen", die eigentlich noch für das Berliner Kabarett komponiert worden war, am Carltheater uraufgeführt und von Publikum und Kritikers positiv aufgenommen. Weniger Erfolg war der folgenden "komischen Märchenoperette" "Hugdietrichs Brautfahrt" (Uraufführung: 1905, Carltheater) beschieden. Mit "Ein Walzertraum" (Uraufführung: 1907, Carltheater) gelang Straus endgültig der Durchbruch als Operettenkomponist. "Der Walzertraum" sollte Straus' erfolgreichste Operette bleiben.

Basierend auf George Bernhard Shaws Komödie "Arms and Man" komponierte Straus die Operette "Der tapfere Soldat" (Uraufführung: 1908, Theater an der Wien), die sich vor allem im englischsprachigen Sprachraum – hier unter dem Titel "The Chocolate Soldier" – großer Beliebtheit erfreute. Obwohl der Text für das folgende Singspiel "Der tapfere Kassian" von Arthur Schnitzler stammte, blieb der Erfolg aus. Im Dezember 1908 heiratete Straus Clara Singer.

Für die Staatsoper Hofoper schrieb Straus das Ballett "Die Prinzession von Tragant" (Uraufführung: 1912). 1916 übernahm der Komponist die Direktion des "Ronacher". Sein Versuch, das Haus als Operettenbühne neu zu positionieren, scheiterte trotz einiger beachtenswerter Uraufführungen bereits nach kurzer Zeit. 1917 unternahm Straus mit den Wiener Philharmonikern und dem Ensemble des Theaters an der Wien eine Gastspielreise in die Schweiz. Unmittelbar vor dem Ende des Krieges wurde "Eine Ballnacht" im Johann-Strauß-Theater uraufgeführt. Die Triumphe, die die Operette auch in Berlin feiern konnte, motivierte Straus zu einer Übersiedlung in diese Stadt. Hier schrieb er für die gefeierte Sopranistin Fritzi Massary einige Operettenrollen.

1926 wurde der "Walzertraum" zum ersten Mal verfilmt. Im selben Jahr unternahm Straus seine erste USA-Reise.1929/1930 kehrte er in die USA zurück, um in Hollywood für den Film zu arbeiten. "Eine Frau, die weiß, was sie will" wurde 1932 der letzte gemeinsame Erfolg von Straus und Massary.

Die Operette "Drei Walzer", für die Straus neben eigenen Melodien Walzer von Johann Strauss Vater und Sohn verwendet hat, wurde 1935 in Zürich uraufgeführt. Die folgenden Jahre verbrachte der Komponist vor allem auf Reisen (Paris, London, Hollywood, New York). 1938 kam er noch nach Österreich zurück, musst das Land aber aufgrund seiner jüdischen Herkunft wieder verlasse. Über Paris, wo er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt wurde, und Lissabon emigrierte Oscar Straus nach Hollywood, wo er vor allem als Dirigent arbeitete. 1948 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im selben Jahr kehrte er nach Europa zurück. Seinen Lebensabend verbrachte Straus in Bad Ischl.

Einen letzten großen Erfolg feierte er mit der Musik zur Max Ophüls's Verfilmung von Arthur Schnitzlers "Reigen" (1950) in Paris.

Literatur

  • Ludwig Finscher [Hrsg.]: Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Personenteil 16: Strat - Vil. Basel [u. a.]: Bärenreiter 2006
  • Moriz Schlesinger: Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus 1993, S. 236
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Ein Verzeichnis. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek 1993 (Publikationen aus der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, 1)
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Franz Mailer: Weltbürger der Musik. Eine Oscar-Straus-Biographie. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1985
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil: L-Z. Mainz: Schott 1961
  • Bernard Grun: Prince of Vienna. The life, the times and the melodies of Oscar Straus. London: Allen 1955
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951

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