Olga Wisinger-Florian
- Gatte Franz Wisinger
Wisinger-Florian Olga, * 1. November 1844 Wien, † 27. Februar 1926 Grafenegg (Wiener Zentralfriedhof, Grab 21/1/26 [Grabwidmung ehrenhalber]), Malerin, Gatte (1874) Franz Wisinger.
In wohlhabender Familie aufgewachsen und von Julius Epstein (dem Lehrer Gustav Mahlers) in Klavier unterrichtet, trat sie häufig als Solopianistin in Konzerten auf, mußte ihre Karriere allerdings 1873 wegen einer Krankheit, die die Beweglichkeit ihrer Hände beeinträchtigte, aufgeben.
1875 wandte sie sich der Malerei zu, wurde von Melchior Fritsch und August Schaefer (1879-1882) sowie anschließen von Emil Jakob Schindler unterrichtet, mit dem sie auch Studienreisen unternahm. Ab 1881 stellte Wisinger-Florian regelmäßig bei den Jahresausstellungen des Künstlerhauses aus (1886 Ankauf eines Bilds durch Kaiser Franz Joseph). Sie wandelte sich von einer realistischen Landschaftsmalerin (die aber auch impressionistische Skizzen und Veduten malte) zu einer farbenfrohen Expressionistin.
Sie war Mitglied der Gruppe "acht Künstlerinnen" und gehörte neben Tina Blau und Marie Egner zu den bekanntesten Malerinnen des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Zu ihren zahlreichen Reisen gehörte auch jene zur Weltausstellung in Chicago (1893), bei der sie eine Ehrenmedaille erhielt. Werke in zahlreichen großen Museen Europas.
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2 1892 ff.. Wien: Daberkow
- Wien um 1900
- Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003, S. 125, 218, 138 (Künstlerwohnung), 178
- Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 124
- Renate Wagner: Olga Wisinger-Florian. In: Frauenblatt, 13.07.1991, S. 8 f.
- Wiener Zeitung, 02.03.1926
- Rathaus-Korrespondenz, 26.02.1951.