Nikolaus Joseph von Jacquin: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. Dezember 2014, 23:51 Uhr

Daten zur Person
Personenname Jacquin, Nikolaus Joseph
Abweichende Namensform
Titel Edler, Freiherr
Geschlecht männlich
PageID 15321
GND
Wikidata
Geburtsdatum 16. Februar 1727
Geburtsort Leiden, Niederlande
Sterbedatum 26. Oktober 1817
Sterbeort Wien
Beruf Botaniker, Arzt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof
Grabstelle
  • 1., Bäckerstraße 22 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Stephansorden

Nikolaus Joseph Jacquin (1774 Edler von, 1806 Freiherr von), * 16. Februar 1727 Leiden, Niederlande, † 26. Oktober 1817 Wien 1, Bäckerstraße 22 (Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof [ Waldmüllerpark ]), Botaniker (Wegbereiter der Botanik in Österreich), Arzt, Gattin Katharina, Tochter Johann Heinrich Schreibers.

Sein Vater (französischer Abstammung) war Besitzer einer bedeutenden Tuch- und Samtmanufaktur in Leiden. Jacquin besuchte das Gymnasium in Antwerpen und absolvierte das Studium der klassischen Philologie, Medizin und der Naturwissenschaft in Löwen, Leiden und Paris. 1752 folgte er einer Einladung des kaiserlichen Hofarztes Gerard van Swieten nach Wien, wo er bei ihm und de Haen sein Medizinstudium beendete und im Auftrag Franz I. eine Reise nach Westindien antrat (1757-1759), von der er neben völkerkundlichen Objekten eine reiche Sammlung exotischer Pflanzen für die Schönbrunner Gärten heimbrachte. Er verfasste eine Reihe grundlegender Arbeiten auf dem Gebiet der Botanik und reorganisierte auch den botanischen Schulgarten am Rennweg. 1762 wurde Jacquin (auf Empfehlung van Swietens) Professor der Bergwissenschaften an der neu gegründeten Bergbau-Akademie in Schemnitz (wo 1766 sein Sohn Joseph Franz Jacquin geboren wurde) und 1763 kaiserlicher Bergrat; 1768 erfolgte die Ernennung zum Professor der Botanik und Chemie an der Universität Wien (Rektor 1809) sowie zum Direktor des Botanischen Gartens. Als er 1796 in den Ruhestand trat, wurde sein Sohn Joseph Franz von Jacquin sein Nachfolger. Mit dem Hofgärtner Boos gestaltete Jacquin den kaiserlichen Lustgarten in Schönbrunn, über den ihm auch die Oberaufsicht übertragen wurde. Von Leopold II. und später Franz II. erhielt Jacquin den Auftrag, die neuen exotischen Pflanzen zu beschreiben, wodurch sein Hauptwerk „Plantarum rariorum horti caesarei Schönbrunnensis descriptiones et icones" entstand (vier Bände, 1797-1804). Jacquin leitete eine Epoche machtvoller Entwicklung der Botanik in Österreich ein. Das Haus Jacquins entwickelte sich auch zu einem kulturellen Mittelpunkt Wiens; sein jüngster Sohn Gottfried war mit Mozart befreundet, der auch Jacquins Tochter Franziska unterrichtete. Stephansorden.

Fresko 3, Gerigasse 1 a, Jacquingasse 17 (Jacquin botanisierend).

Jacquindenkmal, Jacquingasse.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften;
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß 1973. Wien / München: Jugend & Volk 1973-1974, S. 345 ff.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1, 1905, S. 358
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 143
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 02.02.1977
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 317
  • Johann Nepomuk Raimann: Rede zur Gedächtnisfeier des hoch- und wohlgeborenen Herrn Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin. Wien 1818
  • Franz Sartori: Österreichs Tibur. Wien: Doll 1819, S. 322 ff.
  • Maria Petz-Grabenbauer: Zu Leben und Werk von Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin. In: Wiener Geschichtsblätter 50 (1995), S. 121 ff.