Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK): Unterschied zwischen den Versionen

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Konservatorium der Stadt Wien (1, Johannesgasse 4a). Musikschulen entwickelten sich außerhalb Italiens (wo die Anfänge der Musiklehranstalten von kirchlichen Ausbildungseinrichtungen abgesehen, in die Renaissance zurückreichen) relativ spät. Die erste Wiener Musiklehranstalt nahm erst 1817 als „Singschule der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien" ihre Tätigkeit auf. Zugleich mit der Gründung der „[[Gesellschaft der Musikfreunde]] in Wien" war auch die Aufforderung zur Errichtung eines Konservatoriums statutarisch formuliert worden ([[Hochschule für Musik und darstellende Kunst]]). Nach dem Vorbild dieses ersten Konservatoriums entstanden bereits im 19. Jhrhunderts zahlreiche private Musikschulen, die sich teilweise um das Öffentlichkeitsrecht bemühten. Als direkte Vorläufer des späteren Konservatoriums können besonders zwei von mehreren 1938 aufgelösten privaten Anstalten bezeichnet werden: das 1909 gegründete „Neue Wiener Konservatorium" (gegründet von Theobald Kretschmann als „Privatmusikschule Theobald Kretschmann") und das „Wiener Volkskonservatorium" (den Antrag auf Gründung des Vereins stellte im Sommer 1925 Emmerich Maday, Mitbegründer und künstlerischer Leiter war Ferdinand Grossmann [langjähriger künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben]). Am 22. September 1938 wurde im Rahmen der Magistratsverwaltung eine eigene Verwaltungsgruppe VIII (Kulturamt) geschaffen; der in diese eingereihten Magistratsabteilung 50 war unter anderem die „Musikschule der Stadt Wien" angeschlossen. Die neue „Musikschule" hatte ihren Sitz im adaptierten ehemaligen Rundfunkzentrum (RAVAG) in 1, Johannesgasse 4b (ab 1940 steht ihr nach baulicher Einbeziehung der auf Nummer 4a befindlichen Schule ein Doppelkomplex zur Verfügung). Nach der nationalsozialistischen Herrschaft wurden im Herbst 1945 die ehemalige „Musikschule der Stadt Wien" in „Konservatorium der Stadt Wien" und die bisherige „Volks- und Jugendschulen“ in „Musikschulen der Stadt Wien" umbenannt und alle diese Anstalten samt der „Kindersingschule der Stadt Wien" unter dem Titel „Musiklehranstalten der Stadt Wien" zusammengefasst. Mit dem Erlaß vom 6. April 1950 wurde dem Konservatorium der Stadt Wien „für die Dauer der Erfüllung der gesetzlichen Bedingungen" das Öffentlichkeitsrecht verliehen. Heute ist das Konservatorium neben der Hochschule für Musik und darstellende Kunst die zweite bedeutende Ausbildungsstätte auf den Gebieten Musik, Tanz und Schauspiel; es weist (Stand 1994) 47 Studienrichtungen auf, besitzt 13 Abteilungen (Tonsatz, Komposition, Dirigieren, Korrepetition und Ensembleleitung; Tasteninstrumente; Saiteninstrumente; Blasinstrumente und Schlagzeug; Gesang; Instrumental- und Gesangspädagogik; Orchesterschule, Chor, Jugenchor, Jugendblasmusik; Oper; Musikalisches Unterhaltungstheater; Jazz; Ballett und Schauspiel) und bietet 1.400 Studierenden Platz. Zu den „Musiklehranstalten der Stadt Wien" gehören (Stand 1994) neben dem Konservatorium 17 Musikschulen und die Kindersingschule.
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Konservatorium der Stadt Wien (1, Johannesgasse 4a). Musikschulen entwickelten sich außerhalb Italiens (wo die Anfänge der Musiklehranstalten von kirchlichen Ausbildungseinrichtungen abgesehen, in die Renaissance zurückreichen) relativ spät. Die erste Wiener Musiklehranstalt nahm erst 1817 als „Singschule der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien" ihre Tätigkeit auf. Zugleich mit der Gründung der „[[Gesellschaft der Musikfreunde]] in Wien" war auch die Aufforderung zur Errichtung eines Konservatoriums statutarisch formuliert worden ([[Hochschule für Musik und darstellende Kunst]]). Nach dem Vorbild dieses ersten Konservatoriums entstanden bereits im 19. Jhrhunderts zahlreiche private Musikschulen, die sich teilweise um das Öffentlichkeitsrecht bemühten. Als direkte Vorläufer des späteren Konservatoriums können besonders zwei von mehreren 1938 aufgelösten privaten Anstalten bezeichnet werden: das 1909 gegründete „Neue Wiener Konservatorium" (gegründet von Theobald Kretschmann als „Privatmusikschule Theobald Kretschmann") und das „Wiener Volkskonservatorium" (den Antrag auf Gründung des Vereins stellte im Sommer 1925 Emmerich Maday, Mitbegründer und künstlerischer Leiter war Ferdinand Grossmann [langjähriger künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben]). Am 22. September 1938 wurde im Rahmen der Magistratsverwaltung eine eigene Verwaltungsgruppe VIII (Kulturamt) geschaffen. Der in diese eingereihten Magistratsabteilung 50 war unter anderem die „Musikschule der Stadt Wien" angeschlossen. Die neue „Musikschule" hatte ihren Sitz im adaptierten ehemaligen Rundfunkzentrum (RAVAG) in 1, Johannesgasse 4b (ab 1940 steht ihr nach baulicher Einbeziehung der auf Nummer 4a befindlichen Schule ein Doppelkomplex zur Verfügung). Nach der nationalsozialistischen Herrschaft wurden im Herbst 1945 die ehemalige „Musikschule der Stadt Wien" in „Konservatorium der Stadt Wien" und die bisherige „Volks- und Jugendschulen“ in „Musikschulen der Stadt Wien" umbenannt und alle diese Anstalten samt der „Kindersingschule der Stadt Wien" unter dem Titel „Musiklehranstalten der Stadt Wien" zusammengefasst. Mit dem Erlass vom 6. April 1950 wurde dem Konservatorium der Stadt Wien „für die Dauer der Erfüllung der gesetzlichen Bedingungen" das Öffentlichkeitsrecht verliehen. Heute ist das Konservatorium neben der Hochschule für Musik und darstellende Kunst die zweite bedeutende Ausbildungsstätte auf den Gebieten Musik, Tanz und Schauspiel; es weist (Stand 1994) 47 Studienrichtungen auf, besitzt 13 Abteilungen (Tonsatz, Komposition, Dirigieren, Korrepetition und Ensembleleitung; Tasteninstrumente; Saiteninstrumente; Blasinstrumente und Schlagzeug; Gesang; Instrumental- und Gesangspädagogik; Orchesterschule, Chor, Jugenchor, Jugendblasmusik; Oper; Musikalisches Unterhaltungstheater; Jazz; Ballett und Schauspiel) und bietet 1.400 Studierenden Platz. Zu den „Musiklehranstalten der Stadt Wien" gehören (Stand 1994) neben dem Konservatorium 17 Musikschulen und die Kindersingschule.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
*Norbert Patzer: Geschichte der Musiklehranstalten der Stadt Wien. 1990
 
*Norbert Patzer: Geschichte der Musiklehranstalten der Stadt Wien. 1990
 
*Konservatorium der Stadt Wien: Studienführer 1993/1994 (Hg. Verein der Freunde der Musiklehranstalten Hugo-Breitner-Gesellschaft)
 
*Konservatorium der Stadt Wien: Studienführer 1993/1994 (Hg. Verein der Freunde der Musiklehranstalten Hugo-Breitner-Gesellschaft)

Version vom 12. August 2014, 13:20 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 14781
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.08.2014 durch WIEN1.lanm08mak
  • 1., Johannesgasse 4a

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48° 12' 17.56" N, 16° 22' 20.01" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Konservatorium der Stadt Wien (1, Johannesgasse 4a). Musikschulen entwickelten sich außerhalb Italiens (wo die Anfänge der Musiklehranstalten von kirchlichen Ausbildungseinrichtungen abgesehen, in die Renaissance zurückreichen) relativ spät. Die erste Wiener Musiklehranstalt nahm erst 1817 als „Singschule der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien" ihre Tätigkeit auf. Zugleich mit der Gründung der „Gesellschaft der Musikfreunde in Wien" war auch die Aufforderung zur Errichtung eines Konservatoriums statutarisch formuliert worden (Hochschule für Musik und darstellende Kunst). Nach dem Vorbild dieses ersten Konservatoriums entstanden bereits im 19. Jhrhunderts zahlreiche private Musikschulen, die sich teilweise um das Öffentlichkeitsrecht bemühten. Als direkte Vorläufer des späteren Konservatoriums können besonders zwei von mehreren 1938 aufgelösten privaten Anstalten bezeichnet werden: das 1909 gegründete „Neue Wiener Konservatorium" (gegründet von Theobald Kretschmann als „Privatmusikschule Theobald Kretschmann") und das „Wiener Volkskonservatorium" (den Antrag auf Gründung des Vereins stellte im Sommer 1925 Emmerich Maday, Mitbegründer und künstlerischer Leiter war Ferdinand Grossmann [langjähriger künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben]). Am 22. September 1938 wurde im Rahmen der Magistratsverwaltung eine eigene Verwaltungsgruppe VIII (Kulturamt) geschaffen. Der in diese eingereihten Magistratsabteilung 50 war unter anderem die „Musikschule der Stadt Wien" angeschlossen. Die neue „Musikschule" hatte ihren Sitz im adaptierten ehemaligen Rundfunkzentrum (RAVAG) in 1, Johannesgasse 4b (ab 1940 steht ihr nach baulicher Einbeziehung der auf Nummer 4a befindlichen Schule ein Doppelkomplex zur Verfügung). Nach der nationalsozialistischen Herrschaft wurden im Herbst 1945 die ehemalige „Musikschule der Stadt Wien" in „Konservatorium der Stadt Wien" und die bisherige „Volks- und Jugendschulen“ in „Musikschulen der Stadt Wien" umbenannt und alle diese Anstalten samt der „Kindersingschule der Stadt Wien" unter dem Titel „Musiklehranstalten der Stadt Wien" zusammengefasst. Mit dem Erlass vom 6. April 1950 wurde dem Konservatorium der Stadt Wien „für die Dauer der Erfüllung der gesetzlichen Bedingungen" das Öffentlichkeitsrecht verliehen. Heute ist das Konservatorium neben der Hochschule für Musik und darstellende Kunst die zweite bedeutende Ausbildungsstätte auf den Gebieten Musik, Tanz und Schauspiel; es weist (Stand 1994) 47 Studienrichtungen auf, besitzt 13 Abteilungen (Tonsatz, Komposition, Dirigieren, Korrepetition und Ensembleleitung; Tasteninstrumente; Saiteninstrumente; Blasinstrumente und Schlagzeug; Gesang; Instrumental- und Gesangspädagogik; Orchesterschule, Chor, Jugenchor, Jugendblasmusik; Oper; Musikalisches Unterhaltungstheater; Jazz; Ballett und Schauspiel) und bietet 1.400 Studierenden Platz. Zu den „Musiklehranstalten der Stadt Wien" gehören (Stand 1994) neben dem Konservatorium 17 Musikschulen und die Kindersingschule.

Literatur

  • Norbert Patzer: Geschichte der Musiklehranstalten der Stadt Wien. 1990
  • Konservatorium der Stadt Wien: Studienführer 1993/1994 (Hg. Verein der Freunde der Musiklehranstalten Hugo-Breitner-Gesellschaft)