Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK)

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Außenansicht Johannesgasse 4a
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
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Datum bis
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Architekt
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PageID 14781
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Johannesgasse Aussenansicht.jpg
Bildunterschrift Außenansicht Johannesgasse 4a
  • 1., Johannesgasse 4a

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48° 12' 17.56" N, 16° 22' 20.01" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Konservatorium Wien Privatuniversität (1., Johannesgasse 4A).

Musikschulen entwickelten sich außerhalb Italiens (wo die Anfänge der Musiklehranstalten von kirchlichen Ausbildungseinrichtungen abgesehen, in die Renaissance zurückreichen) relativ spät. Die erste Wiener Musiklehranstalt nahm erst 1817 als "Singschule der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien" ihre Tätigkeit auf. Zugleich mit der Gründung der "Gesellschaft der Musikfreunde in Wien" war auch die Aufforderung zur Errichtung eines Konservatoriums statutarisch formuliert worden (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien). Nach dem Vorbild dieses ersten Konservatoriums entstanden bereits im 19. Jahrhundert zahlreiche private Musikschulen, die sich teilweise um das Öffentlichkeitsrecht bemühten. Als direkte Vorläufer des späteren Konservatoriums können besonders zwei von mehreren 1938 aufgelösten privaten Anstalten bezeichnet werden: das 1909 gegründete "Neue Wiener Konservatorium" (gegründet von Theobald Kretschmann als „Privatmusikschule Theobald Kretschmann") und das "Wiener Volkskonservatorium" (den Antrag auf Gründung des Vereins stellte im Sommer 1925 Emmerich Maday, Mitbegründer und künstlerischer Leiter war Ferdinand Grossmann [langjähriger künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben]). Am 22. September 1938 wurde im Rahmen der Magistratsverwaltung eine eigene Verwaltungsgruppe VIII (Kulturamt) geschaffen. Der in diese eingereihten Magistratsabteilung 50 war unter anderem die "Musikschule der Stadt Wien" angeschlossen. Die neue "Musikschule" hatte ihren Sitz im adaptierten ehemaligen Rundfunkzentrum (RAVAG) in 1., Johannesgasse 4B (ab 1940 steht ihr nach baulicher Einbeziehung der auf Nummer 4A befindlichen Schule ein Doppelkomplex zur Verfügung). Nach der nationalsozialistischen Herrschaft wurden im Herbst 1945 die ehemalige "Musikschule der Stadt Wien" in „Konservatorium der Stadt Wien" und die bisherige "Volks- und Jugendschulen" in "Musikschulen der Stadt Wien" umbenannt und alle diese Anstalten samt der "Kindersingschule der Stadt Wien" unter dem Titel "Musiklehranstalten der Stadt Wien" zusammengefasst, die der Magistratsabteilung 13 unterstehen. Mit dem Erlass vom 6. April 1950 wurde dem Konservatorium der Stadt Wien "für die Dauer der Erfüllung der gesetzlichen Bedingungen" das Öffentlichkeitsrecht verliehen.

2004 wurde das Konservatorium aus der Wiener Gemeindeverwaltung ausgegliedert und die Konservatorium Wien GmbH im Eigentum der Stadt Wien gegründet. Im Jahr 2005 folgte die Akkreditierung als Privatuniversität - die Konservatorium Wien Privatuniversität basiert auf dem Gesetz zur Errichtung von "privaten" Universitäten, steht aber im öffentlichen Auftrag und wird mit Vollfinanzierung der Stadt Wien betrieben. Im November 2015 erfolgte die Umbenennung der Institution in Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK). Heute (Stand 2018) ist die MUK neben der Universität für Musik und darstellende Kunst eine bedeutende Ausbildungsstätte auf den Gebieten Musik und darstellende Kunst. Als einzige österreichische Universität werden hier sowohl klassischer als auch zeitgenössischer Tanz und alle Formen des Musiktheaters (Musical, Singspiel, Operette, Oper) angeboten. Besonders lange Tradition und Alleinstellungsmerkmal haben die Studiengänge Musikalisches Unterhaltungstheater, Alte Musik und der bereits 1968 gegründete Studiengang Jazz. Derzeit umfasst das Studienangebot über 30 Studiengänge sowie mehrere Universitätslehrgänge an den zwei Fakultäten Musik (Musikleitung und Komposition/Tasteninstrumente/Saiteninstrumente/Blasinstrumente und Schlagwerk/Jazz/Alte Musik) und Darstellende Kunst (Gesang und Oper/Musikalisches Unterhaltungstheater/Schauspiel/Tanz). Der interdisziplinäre Masterstudiengang Master of Arts Education (MAE) richtet sich an KünstlerInnen, die basierend auf ihren jeweiligen künstlerischen Studien, Kompetenzen in den Bereichen Pädagogik und Vermittlung entwickeln möchten. Die Universität bietet rund 850 Studierenden aus aller Welt Platz an drei Standorten in der Wiener Innenstadt, die von mehr als 280 renommierten internationalen Lehrenden ausgebildet werden.

Videos

Musikstudium in Wien (1980), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 492 (Ausschnitt)

Literatur

  • Susana Zapke / Oliver Rathkolb / Katrin Raminger / Julia Teresa Friehs / Michael Wladika [Hg.]: Die Musikschule der Stadt Wien im Nationalsozialismus. Eine "ideologische Lehr- und Lerngemeinschaft". Wien: Hollitzer Verlag 2020
  • Norbert Patzer: Geschichte der Musiklehranstalten der Stadt Wien. 1990
  • Konservatorium der Stadt Wien: Studienführer 1993/1994 (Hg. Verein der Freunde der Musiklehranstalten Hugo-Breitner-Gesellschaft)
  • Eveline Möller: Die Musiklehranstalten der Stadt Wien und ihre Vorläufer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1994
  • Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien [Stand: 27.04.2022]

Weblinks