Michael Powolny

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Michael Powolny, um 1925
Daten zur Person
Personenname Powolny, Michael
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 17434
GND 118942131
Wikidata
Geburtsdatum 18. September 1871
Geburtsort Judenburg
Sterbedatum 4. Jänner 1954
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer, Keramiker, Kunstgewerbler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 12.06.2020 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum 11. Jänner 1954
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle
Ehrengrab ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.
Bildname Michael Powolny Portrait.jpg
Bildunterschrift Michael Powolny, um 1925
  • 6., Fillgradergasse 11 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Diplome d'Honneur der Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes in Paris (Verleihung: 1925)
  • Staatspreismedaille (Verleihung: 1933)
  • Grand Prix der Weltausstellung Brüssel (Verleihung: 1935)
  • Alfred-Roller-Preis (Verleihung: 1943)
  • Ehrenpreis der Stadt Wien für Kunsthandwerk (Verleihung: 1943)
  • Wiener Ehrenmedaille (Verleihung: 1951)

Trinkglas nach einem Entwurf von Michael Powolny, gefertigt von Lobmeyr in Wien, 1921
Terrakotta-Relief "Reh und Kitz" von Michael Powolny an der Wohnhausanlage Raxstraße 6–8
Fohlen, entworfen und ausgeführt von Michael Powolny, 1931

Michael Powolny, * 18. September 1871 Judenburg, Steiermark, † 4. Jänner 1954 Wien 6, Fillgradergasse 11 (Zentralfriedhof, Ehrengrab), Bildhauer, Keramiker, Kunstgewerbler.

Nach Abschluss der Hafnerlehre war Powolny Gehilfe eines Ofenbauers in Steyr, besuchte dann aber 1891-1894 die Fachschule für Tonindustrie in Znaim und 1894-1901 die Wiener Kunstgewerbeschule (an deren Abteilung Figurales Modellieren er 1903-1906 als Assistent tätig war). 1905 gründete er mit Berthold Löffler die Werkstätte "Wiener Keramik", die 1907 eine Verkaufsgemeinschaft mit der Wiener Werkstätte bildete und 1912 mit der Werkstätte von Franz Schleiß zur "Vereinigten Wiener und Gmundner Keramik" fusioniert wurde.

Aus Powolnys Firma kamen die Majolikakacheln für das Kabarett Fledermaus, Öfen und figurale Keramiken für das Dianabad und Wiener Kinderheime sowie Ausstattungen für die Villa Skywa und das Brüsseler Palais Stoclet (Powolny gehörte zum Freundeskreis von Josef Hoffmann und zum "harten Kern" der Wiener Werkstätte). 1909-1912 war Powolny Vertragslehrer, 1912-32 Prof. für Keramik (1923-1924 auch für Glasveredelung) und 1932-36 Leiter der Fachklasse für Bildhauerei. 1936-1939 und ab 1946 war er Mitglied der Secession, später des Werkbunds.

Alfred-Roller-Preis (1943). Ehrenmedaille in Gold (1951). Powolnygasse.


Literatur

  • Franz Planer [Hg.]: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Wien: F. Planer 1929, S. 490
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
  • Astrid Gmeiner / Gottfried Pirhofer: Der österreichische Werkbund. Alternative zur klassischen Moderne in Architektur, Raum- und Produktgestaltung. Salzburg [u.a.]: Residenz-Verlag 1985, S. 240
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, S. 112
  • Gottfried Fliedl: Kunst und Lehre am Beginn der Moderne. Die Wiener Kunstgewerbeschule 1867-1918. Salzburg [u.a.]: Residenz-Verlag 1986, S. 344
  • Waltraud Neuwirth [Hg.]: Österreichische Keramik des Jugendstils. Sammlung des Österreichischen Museums für Angewandte Kunst, Wien. München: Prestel 1974, Register
  • Jean Clair [Red.]: Vienne 1880-1938. L'apocalypse joyeuse. Paris: Editions du Centre Pompidou 1986
  • Robert Waissenberger [Hg.]: Wien 1870-1930. Traum und Wirklichkeit. Salzburg [u.a.]: Residenz-Verlag 1984, S. 324
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden. Band 2: B-E. Wien 1958, S. 25 ff.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 224
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 16.09.1971