Michael Haneke

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Daten zur Person
Personenname Haneke, Michael
Abweichende Namensform
Titel Prof., Dr. h. c. mult.
Geschlecht männlich
PageID 39069
GND 119035979
Wikidata Q84199
Geburtsdatum 23. März 1942
Geburtsort München
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Regisseur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 1.07.2021 durch WIEN1.lanm09lue


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Golden Globe Award (Verleihung: 2010)
  • Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland (Übernahme: 17. Dezember 2019)
  • Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (Übernahme: 2018)
  • Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 2018)
  • GLOBART Award (Übernahme: 2016)
  • Deutscher Regiepreis Metropolis für das Lebenswerk (Verleihung: 2015)
  • Goldenes Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Niederösterreich (Verleihung: 2013)
  • César (Verleihung: 2013)
  • British Academy Film Award (Verleihung: 2013)
  • Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film (Verleihung: 2013)
  • Golden Globe Award (Verleihung: 2013)
  • Sonning-Preis (Verleihung: 2014)
  • Prinz-von-Asturien-Preis (Verleihung: 2013)
  • Gilde-Filmpreis (Verleihung: 2010)
  • Bronzener Leopard des Filmfestivals Locarno (Verleihung: 1989)
  • Officier de L'Ordre des Arts et des Lettres (Verleihung: 2010)
  • Internationale Filmfestspiele von Cannes: Goldene Palme (Verleihung: 2009)
  • International Thriller Award (Verleihung: 2006)
  • Preis der Ökumenischen Jury der Internationalen Filmfestspiele von Cannes (Verleihung: 2005)
  • Billy Wilder Award (Verleihung: 2004)
  • Goldene Romy (Verleihung: 2002)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 2. August 2002, Übernahme: 28. Oktober 2002)
  • Goldener Rathausmann (Verleihung: 2001)
  • Großer Preis der Jury, Filmfestival Cannes (Verleihung: 2001)
  • Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste (Verleihung: 1994)
  • Wiener Filmpreis (Verleihung: 1992)
  • Europäischer FIPRESCI-Preis (Verleihung: 1992)
  • Österreichischer Würdigungspreis für Filmkunst (Verleihung: 1990)


  • Professor für Regie an der Universität für Musik und darstellende Kunst - Filmakademie Wien (2002)

Michael Haneke, * 23. März 1942 München, Filmregisseur.

Biografie

Michael Haneke ist der Sohn des deutschen Regisseurs und Schauspielers Fritz Haneke und der österreichischen Schauspielerin Beatrix von Degenschild. Er wuchs in Wiener Neustadt auf. Nachdem er die Aufnahmsprüfung am Max-Reinhardt-Seminar nicht geschafft hatte, maturierte er, studierte anschließend in Wien Theaterwissenschaft, Psychologie und Philosophie und arbeitete als Film- und Literaturkritiker. Von 1967 bis 1971 war er als Redakteur und Fernsehspieldramaturg beim Südwestfunk in Baden-Baden beschäftigt. In den 1970er Jahren arbeitete Haneke als freischaffender Bühnenregisseur und Drehbuchautor. Seine Theaterarbeit führte ihn unter anderem nach Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, Berlin, Hamburg, München und Wien.

Nach mehreren TV-Filmen wie "Lemminge" (1979), "Variation" (1982) oder "Wer war Edgar Allan?" (1984) veröffentlichte er 1988 mit "Der siebte Kontinent" seinen ersten Kinofilm, der unter anderem mit dem "Bronze Leoparden" des Internationalen Filmfestivals in Locarno und dem "Österreichischen Würdigungspreis für Filmkunst" des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst ausgezeichnet wurde. Aufmerksamkeit erregte er auch mit "Bennys Video" (1992) oder "71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls" (1994).

Aufgrund der expliziten Gewaltdarstellungen polarisierte der Film "Funny Games", der erstmals bei den Filmfestspielen in Cannes 1997 gezeigt wurde, Publikum und Jury. Zehn Jahre danach verfilmte er das Drama für das US-amerikanische Publikum mit englischsprachigen Darstellerinnen und Darstellern neu.

2001 verfilmte er Elfriede Jelineks Roman "Die Klavierspielerin" mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Großen Preis der Jury der Internationalen Filmfestspiele in Cannes. Auch im darauf folgenden Film "Wolfszeit" (2003) arbeitete Haneke wieder mit Huppert zusammen.

Im Jahr 2005 erhielt Haneke für den Film "Caché" (mit Juliette Binoche und Daniel Auteuil) den Regiepreis in Cannes, den Preis der FIPRESCI und den Preis der ökumenischen Jury. Außerdem wurde Haneke in Cannes als "Bester Regisseur" ausgezeichnet. Ferner wurde "Caché" 2005 beim Europäischen Filmpreis 2005 fünffach ausgezeichnet, darunter als bester Film und für die beste Regie.

2006 erarbeitete Haneke seine erste Operninszenierung, und zwar "Don Giovanni" an der Pariser Oper. 2012 führte er bei "Così fan tutte" am Madrider Teatro Real Regie.

2009 konnte Haneke in Cannes erstmals die Goldene Palme für den besten Spielfilm entgegennehmen: "Das weiße Band" erzählt die Geschichte eines norddeutschen Dorfes und seiner Bewohner am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Der Schwarzweiß-Film wurde außerdem unter anderem mit drei Europäischen Filmpreisen (Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch) und zehn Deutschen Filmpreisen (darunter Bester Spielfilm) ausgezeichnet. Die Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung FIPRESCI kürte ihn zum besten Film. Außerdem erhielt Haneke für "Das weiße Band" den Golden Globe Award für den besten fremdsprachigen Film.

Seine zweite Goldene Palme erhielt Haneke 2012 für sein Drama "Liebe" mit Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva und Isabelle Huppert. Neben anderen prestigeträchtigen Auszeichnungen erhielt der Film den Golden Globe Award und den Oscar für die beste fremdsprachige Produktion, nachdem schon zuvor "Das weiße Band" nominiert worden war.

Seit 2002 unterrichtet Haneke an der Wiener Filmakademie Regie. Er ist Ehrendoktor der Universität Paris VIII (2012) und der theologischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz (2013).

Literatur

Links