Michael Hainisch (Politiker)

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Daten zur Person
Personenname Hainisch, Michael
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur.
Geschlecht männlich
PageID 1958
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. August 1858
Geburtsort Aue bei Schottwien
Sterbedatum 26. Februar 1940
Sterbeort Wien
Beruf Staatsmann, Politiker, Bundespräsident
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 31.07.2013 durch WIEN1.lanm08w15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Friedhof Eichberg am Semmering
  • 19., Perntnergasse 17 (Sterbeadresse)
  • 3., Lagergasse 1 (Wohnadresse)
  • 19., Perntnergasse 17 (Letzte Wohnadresse)
  • 9., Alser Straße 22
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Michael Hainisch, * 15. August 1858 Aue bei Schottwien, Niederösterreich, † 26. Februar 1940 Wien 19, Perntergasse 17 (Friedhof Eichberg am Semmering, Niederösterreich), Staatsmann, Sozial- und Wirtschaftspolitiker, Bundespräsident, Sohn von Marianne Hainisch, Gattin Emilie Auguste Figdor. Besuchte das Gymnasium in Wien, studierte an den Universitäten Leipzig und Wien Jus (Dr. jur. 1882 Wien) und danach an der Universität Berlin Nationalökonomie. 1886 trat Hainisch in den Dienst der k. k. Finanzprokuratur in Wien, wurde 1888 in das Ministerium für Kultus und Unterricht berufen, verließ jedoch 1870 den Staatsdienst und widmete sich wissenschaftlichen und sozialpolitischen Arbeiten. Außerdem führte er sein Landgut bei Spital am Semmering (das ihm seine Frau geschenkt hatte) als Musterbetrieb, widmete sich der Volksbildung und wirkte an der Gründung der Wiener Zentralbibliothek und der Deutschen Turnerschaft in Wien (1890) mit. Er veröffentlichte zahlreiche Schriften über agrar- und nationalkökonomische Fragen. Ab 1898 war Hainisch Mitglied des ständigen Arbeiterrats im Handelsministerium, 1918 wurde er Generalrat der Österreich-ungarischen Bank. Parteilos, jedoch der Großdeutschen Volkspartei nahestehend, wurde er über Vorschlag der Christsozialisten (die ihren Kandidaten Kienböck nicht durchgebracht hatten) zum ersten Bundespräsidenten der Republik Österreich gewählt (9. Dezember 1920 bis 10. Dezember 1928; zwei Amtsperioden); die Großdeutschen hatten gezögert, ihn zu wählen, weil sie bei seiner Frau einen jüdischen Elternteil entdeckt hatten. In der Regierung Schober war Hainisch 1929/1930 Bundesminister für Handel und Verkehr. Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften. Er besaß das Haus 9, Alser Straße 22 (1890), wohnte aber 3, Lagergasse 1, später 19, Perntergasse 17.


Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot, Band 7 (Marianne Hainisch)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag, Band 20 (Friedrich Weissensteiner)
  • Friedrich Weissensteiner (Hg.): Michael Hainisch. 75 Jahre aus bewegter Zeit. Lebenserinnerungen eines österreichischen Staatsmannes, 1978
  • Friedrich Weissensteiner (Hg.): Die österreichischen Bundespräsidenten. Leben und Werk, 1982, S. 46 ff.
  • Friedrich Weissensteiner: Michael Hainisch, in: Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik.Band 3, S. 236 ff.
  • Rudolf Spitzer: Polititkergedänkstätten. Manuskript
  • Karl Kosik: Österreich 1918 – 1934. Wien: Selbstverlag 1935, S. 146
  • Ritschel: Stichwort Österreich, 1978/1979, S. 324
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 67/1958; 19/1965
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Wien, Band 4, S. 171 f.
  • Presse 28. 5. 1986
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 25.2. 1965