Mela Hartwig: Unterschied zwischen den Versionen

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*Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982  
 
*Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982  
 
*Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986
 
*Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986
*Susanne Blumesberger [Red.]: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 1: A bis I. München: Saur 2002  
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*Susanne Blumesberger [Red.]: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 1: A bis I. München: Saur 2002
* Mela Spira: Bin ich ein überflüssiger Mensch? Roman. Graz/Wien: Literaturverlag Droschl 2001   
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*Barbara Eckstein: Mela Hartwigs zu Lebzeiten unveröffentlichte Romane im Spiegel ihrer Zeit. Diplomarbeit, Univ. Wien 2006
* Mela Hartwig: Das Verbrechen. Novellen und Erzählungen. Graz/Wien: Literaturverlag Droschl 2004
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* Mela Spira: Das Weib ist ein Nichts. Roman. Graz/Wien: Literaturverlag Droschl 2004
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== Werke ==
* Mela Spira: Spiegelungen. Gedichte. Wien: Gurlitt-Verlag 1953
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*Mela Hartwig: Ekstasen. Novellen. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1928
* Barbara Eckstein: Mela Hartwigs zu Lebzeiten unveröffentlichte Romane im Spiegel ihrer Zeit. Diplomarbeit, Univ., Wien. Wien 2006
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*Mela Spira: Das Weib ist ein Nichts. Roman. Berlin: Zsolnay 1929
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*Mela Spira: Das Wunder von Ulm. Paris: Éditions du Phénix 1936 (Phönix-Bücher 42)
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*Mela Spira: Spiegelungen. Gedichte. Wien: Gurlitt-Verlag 1953
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*Mela Spira: Bin ich ein überflüssiger Mensch? Roman. Graz/Wien: Literaturverlag Droschl 2001   
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*Mela Hartwig: Das Verbrechen. Novellen und Erzählungen. Graz/Wien: Literaturverlag Droschl 2004
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*Mela Spira: Das Weib ist ein Nichts. Roman. Graz/Wien: Literaturverlag Droschl 2004
  
  
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Mela_Spira Wikipedia: Mela Spira]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Mela_Spira Wikipedia: Mela Spira]
 
* [http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/S/Spira_Mela.htm Nachlässe in Österreich - Personenlexikon: Mela Spira (geb. Hartwig)]
 
* [http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/S/Spira_Mela.htm Nachlässe in Österreich - Personenlexikon: Mela Spira (geb. Hartwig)]
* [https://www.onb.ac.at/ariadne/frauenwerke/hartwig_m.htm]
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* [https://www.onb.ac.at/ariadne/frauenwerke/hartwig_m.htm Ariadne: Mela Hartwig]

Version vom 22. Juni 2016, 10:04 Uhr

Daten zur Person
Personenname Hartwig, Mela
Abweichende Namensform Spira, Mela
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 4576
GND 116997710
Wikidata
Geburtsdatum 10. Oktober 1893
Geburtsort Wien
Sterbedatum 24. April 1967
Sterbeort London
Beruf Schauspielerin, Schriftstellerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus / Handschriftensammlung
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 22.06.2016 durch WIEN1.lanm09hug
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Dichterpreis der Stadt Wien (Verleihung: 1929)

Mela Hartwig, * 10. Oktober 1895 Wien, † 24. April 1967 London, Schauspielerin, Schriftstellerin, Malerin, Gatte (1921) Dr. Robert Spira, Rechtsanwalt in Graz, Tochter des kulturpolitischen Schriftstellers Theodor Hartwig.

Biographie

Mela Hartwig, Tochter des österreichischen Soziologen und Philosophen Theodor Hartwig, studierte nach der Matura in Wien Pädagogik, wechselte ans Wiener Konservatorium und absolvierte dort von 1917 bis 1921 eine Ausbildung in Gesang und Schauspiel. In diesen Jahren spielte sie an verschiedenen Bühnen Österreichs, gehörte dem Ensemble des Berliner Schillertheaters an und war als Hedda Gabler, Lulu oder Jüdin von Toledo zu sehen. 1921 heiratete sie den jüdischen Rechtsanwalt Robert Spira. Noch im selben Jahr beendete sie ihre Laufbahn als Schauspielerin und lebte mit ihrem Mann in Graz, wo sie ihre schriftstellerische Tätigkeit forcierte (ein frühes Gedicht mit dem Titel “Erkenntnis“ war bereits 1918 in der Zeitschrift “Jugend“ abgedruckt worden).

Der schriftstellerische Durchbruch gelang 1927 im Rahmen eines Wettbewerbs der Zeitschrift “Die literarische Welt“, bei dem Alfred Döblin in seiner Rolle als Juror auf Hartwig aufmerksam wurde. Hartwig erhielt den Preis für die Erzählung “Das Verbrechen“, die dann auch in das Buchdebüt, den spätexpressionistischen Novellenband “Ekstasen“ (Zsolnay 1928), aufgenommen wurde. Bereits im Jahr darauf erschien ihr Roman “Das Weib ist ein Nichts“ (Zsolnay 1929). Trotz weitgehend positiver Aufnahme dieses Buches suchte Hartwig für ihr nächstes Werk “Bin ich ein überflüssiger Mensch?“ vergeblich nach einer Publikationsmöglichkeit. Dieser Roman konnte erst 2001 erscheinen, besorgt vom Literaturverlag Droschl, der sich seitdem des literarischen Schaffens Mela Hartwigs annimmt.

1936 machte Hartwig noch einmal mit der Erzählung “Das Wunder von Ulm“ auf sich aufmerksam, die sie als „Streitschrift“ gegen den Antisemitismus und somit gegen den Nationalsozialismus verstanden wissen wollte und die ein Pariser Exilverlag ins Programm nahm. Hartwig emigierte nach dem “Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland mit ihrem Mann nach London, wo sie ihren Lebensunterhalt als Übersetzerin verdiente. Sie lernte Virginia Woolf kennen, die ihr eine Anstellung als Sprachlehrerin vermittelte. In London wurde Hartwig auch Mitglied des deutschen P.E.N.-Clubs.

Nach dem Krieg beschloss das Ehepaar Spira in London zu bleiben. Mela Hartwig widmete sich in diesen Jahren vorrangig der Malerei, mit der sie bereits in Graz, unterrichtet von Alfred Wickenburg, begonnen hatte. Publikationsmöglichkeiten für ihr literarisches Werk waren von England aus kaum zu finden. Das letzte Buch, das zu Hartwigs Lebzeiten erschien, war der Gedichtband “Spiegelungen“ (Gurlitt 1953). Kurz vor ihrem Tod 1967 arbeitete sie noch intensiv an einem weiteren Roman unter dem Arbeitstitel “Die andere Wirklichkeit“, der allerdings Fragment geblieben ist. Robert Spira nahm sich einige Tage nach dem Tod seiner Frau das Leben.

Die Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus verfügt über einen 107 Inventarnummern umfassenden Bestand der Künstlerin, der Werkmanuskripte und Briefe, insbesondere Hartwigs Korrespondenz mit Ernst Schönwiese, beinhaltet. 2012 wurde in der Seestadt Aspern die Mela-Spira-Gasse nach ihr benannt.


Literatur

  • Ernst Schönwiese: Im Exil vergessen: Mela Hartwig (1895-1967) und ihr nachgelassener Roman „Die andere Wirklichkeit". In: Ernst Schönwiese; Literatur in Wien zwischen 1930 und 1980. Wien: Amalthea 1980, S. 97 ff.
  • Sigrid Schmid-Bortenschlager: Der zerbrochene Spiegel. Weibliche Kritik der Psychoanalyse in Mela Hwartwigs Novellen, in: Modern Austrian Literature. Riverside, Calif. Ariadne Press 12 (1979), Nr. 3/4, S. 77 ff.
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982
  • Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986
  • Susanne Blumesberger [Red.]: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 1: A bis I. München: Saur 2002
  • Barbara Eckstein: Mela Hartwigs zu Lebzeiten unveröffentlichte Romane im Spiegel ihrer Zeit. Diplomarbeit, Univ. Wien 2006

Werke

  • Mela Hartwig: Ekstasen. Novellen. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1928
  • Mela Spira: Das Weib ist ein Nichts. Roman. Berlin: Zsolnay 1929
  • Mela Spira: Das Wunder von Ulm. Paris: Éditions du Phénix 1936 (Phönix-Bücher 42)
  • Mela Spira: Spiegelungen. Gedichte. Wien: Gurlitt-Verlag 1953
  • Mela Spira: Bin ich ein überflüssiger Mensch? Roman. Graz/Wien: Literaturverlag Droschl 2001
  • Mela Hartwig: Das Verbrechen. Novellen und Erzählungen. Graz/Wien: Literaturverlag Droschl 2004
  • Mela Spira: Das Weib ist ein Nichts. Roman. Graz/Wien: Literaturverlag Droschl 2004


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