Matschakerhof
48° 12' 27.00" N, 16° 22' 14.97" E zur Karte im Wien Kulturgut
Matschakerhof (1, Spiegelgasse 5, Seilergasse 6). Auf der Parzelle standen ursprünglich vier Häuser, deren Besitzer von ca. 1314/1327 an namentlich bekannt sind. Vor 1376 kam es zur Vereinigung zu einem großen Haus, das meist in Adelsbesitz war. 1493 gelangte es durch Kauf an Hans Matschacher, den Angehörigen eines alten niederösterreichischen Rittergeschlechts (dessen Name später in Matschaker verballhornt wurde). 1530 kam der Hof an die protestantische Familie Jörger, während des 30jährigen Kriegs an Freiherr von Werderberg und schließlich an die Franziskaner. Diese verkauften den pachtweise betriebenen Gasthof 1697 dem bürgerlichen Gastgeb Georg Grimb. Nach dessen Tod erwarb ihn Thomas Ziegelmayer, 1801 Leopold Mayreder; 1844 veranlaßte der Besitzer Leopold Mayer einen großen Umbau und eröffnete den Matschakerhof am 25. Oktober 1845 als Hotel, das anläßlich der Weltausstellung 1873 erweitert wurde. Der Gastbetrieb wurde am 1. Februar 1960 aufgelassen.
Literatur
- Franz Lengmann (Pseudonym von Franz Englmann): Der Matschakerhof. 1901
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 613
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 445
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 392