Mary Dobrženský

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Daten zur Person
Personenname Dobrženský, Maria von
Abweichende Namensform Dobrzensky, Maria von; Dobrženský, Mary von; Wenckheim, Maria von
Titel Gräfin
Geschlecht weiblich
PageID 44327
GND 116151374
Wikidata Q94747345
Geburtsdatum 26. Jänner 1889
Geburtsort Meran
Sterbedatum 24. Oktober 1970
Sterbeort Ascona
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.08.2023 durch WIEN1.lanm09pra
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Maria ("Mary") Gräfin von Dobrženský, * 26. Jänner 1889 Meran, † 24. Oktober 1970 Ascona.

Biographie

Herkunft und Familie

Mary Dobrženský wurde als Mária Krisztina von Wenckheim im Jänner 1889 in Meran geboren. Sie war die Tochter des Grafen Franz Rudolf Karl Anton Maria Spiridion von Wenckheim (1885-1939) und der Freiin Klára Radák von Magyarbénye (1866-1889). Die Wenckheims gehörten zu den wichtigen aristokratischen Familien Österreich-Ungarns. Marys Mutter starb etwa ein halbes Jahr nach der Geburt ihrer ersten Tochter am 9. September 1889 in Reichenthal, Oberösterreich. Franz von Wenckheim heiratete 1893 die Gräfin Ilona Forgách de Ghymes et Gács, die nach nur fünf Ehejahren kinderlos und mit nur 27 Jahren in Bad Gleichenberg, Steiermark verstarb. 1905 ging Wenckheim eine dritte Ehe ein und heiratete in London Ellen Frances Gladden Burton, mit der er 1910 eine weitere Tochter - Marys Halbschwester Antoinette Franziska Sarolta Ida Mary Gladden von Wenckheim - hatte. Am 2. Juli 1913 heiratete Mária von Wenckheim in der Basilika zu Budapest den Grafen Anton von Dobrženský von Dobrženicz (1889–1915), k. und k. Leutnant in der Reserve des Ulanenregiments Nr. 2. Das Paar lebte auf Schloss Pottenstein (heute Potštejn, Tschechien), dem Familiensitz der Dobrženskýs. Hier kam am 11. April 1915 Franz oder Frantisek Dobrženský von Dobrženicz (1915-1978) zur Welt. Wie seine Mutter wurde das Kind mit knapp einem Jahr zum Halbwaisen, denn sein Vater fiel im September 1915 als Oberleutnant bei Luck (Luzk in Wolhynien, damals Russisch-Polen, heute Ukraine). Diese traumatische Erfahrung machte Mary Dobrženský zur dezidierten Kriegsgegnerin und erweckte in ihr auch ein soziales Bewusstsein, das sie die Werte ihrer Gesellschaftsschicht hinterfragen ließ. Sie wurde eine begeisterte Leserin von Karl Kraus' "Fackel".

Mary Dobrženský war eng befreundet mit Sidonie von Nádherný, in die sich Karl Kraus 1913

sie auch mit Karl Kraus und Rainer Maria Rilke in Verbindung brachte. Auf Schloss Pottenstein, das zu einer Art kulturellem Zentrum wurde, hielten sich außer Kraus, mit dem Dobrženský eine enge Freundschaft pflegte, gerne auch Rudolf Kassner, Annette Kolb, Mechthilde von Lichnowsky oder Sigismund von Radecki auf. Früh schon legte Dobrženský ihr Vermögen in der Schweiz an, wo sie viele Jahre lang lebte. Auch hier, in Nyon am Genfer See, war häufig Karl Kraus zu Gast. Das Schloss Pottenstein wurde nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet.

Quellen

Links