Marie Schwarz: Unterschied zwischen den Versionen

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Marie Schwarz, * 17. Oktober 1852 Wien, † 6. März 1920 Wien, Pädagogin, Politikerin.  
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Marie Schwarz, * 17. Oktober 1852 Wien, † 6. März 1920 Wien, Pädagogin, Kommunalpolitikerin.
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==Biografie==
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Marie Schwarz trat 1868, nachdem sie privat unterrichtet wurde, in die Lehrerinnenbildungsanstalt zu St. Ursula ein und legte 1871 als eine der ersten Frauen in der 1869 gegründeten Staatsanstalt für die Bildung von Lehrerinnen die Reife- und Lehrbefähigungsprüfung für allgemeine Volks- und Bürgerschulen ab. 1895 wurde sie als erste Frau in Österreich als definitive Bürgerschuldirektorin an einer Mädchen-Volks- und Bürgerschule im [[Alsergrund|9. Bezirk]] eingesetzt. 1917 ging sie in Pension.
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Marie Schwarz wirkte an der Herausgabe von Lehrmitteln mit, betätigte sich aber auch im berufsständischen und politischen Leben. Im Verein der Lehrerinnen und Erzieherinnen in Österreich fungierte sie von 1875 bis 1895 Vizepräsidentin und von 1896 bis 1920 Präsidentin. Als Vorsitzende der Unterrichtssektion des Bundes österreichischer Frauenvereine war sie an den Vorbereitungen zur Gründung des ersten [[Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Rahlgasse|Mädchengymnasiums]] beteiligt. Sie setzte sich für den Hochschulzugang für Frauen ein und begründete 1907 eine Haushaltungsschule. Marie Schwarz war um die Verbesserung der Rechtsverhältnisse des weiblichen Lehrpersonals bemüht (Kampf um die Aufhebung des Lehrerinnenzölibats, Vertretung der Lehrerinnen gegenüber den Schulbehörden). Außerdem initiierte sie die Errichtung des Lehrerinnenheims auf dem Alsergrund.  
  
Trat 1868 (nach Privatunterricht) in die Lehrerinnenbildungsanstalt zu St. Ursula ein und legte 1871 als eine der ersten in der 1869 gegründeten Staatsanstalt für die Bildung von Lehrerinnen die Reife- und Lehrbefähigungsprüfung für allgemeine Volks- und Bürgerschulen ab. 1895 wurde sie als erste Frau in Österreich als definitive Bürgerschuldirektorin an der Mädchen-Volks- und Bürgerschule (Wien 9) eingesetzt (Ruhestand 1917).  
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Ab 1888 trat sie gemeinsam mit [[Auguste Fickert]] und später als Mitglied des Frauenstimmrechtskomitees für das [[Frauenwahlrecht]] ein. 1918 wurde sie von der Freiheitlich-Bürgerlichen Partei (FBP) in den Provisorischen [[Gemeinderat]] entsandt und zählte zu den [[Politikerinnen in der Ersten Republik|ersten weiblichen Gemeinderatsmitgliedern]]. 1919 erfolgte ihre Wahl in die [[Bezirksvertretung]] des [[Alsergrund|9. Bezirks]].  
  
Sie wirkte an der Herausgabe von Lehrmitteln mit, betätigte sich aber auch im berufsständischen und politischen Leben. Im Verein der Lehrerinnen und Erzieherinnen in Österreich war sie 1875-1895 Vizepräsidentin und 1896-1920 Präsidentin. Als Vorsitzende der Unterrichtssektion des Bundes österreichischer Frauenvereine war sie an den Vorbereitungen zur Gründung des ersten Mädchengymnasiums beteiligt, setzte sich für den Hochschulzugang für Mädchen ein, war um die Verbesserung der Rechtsverhältnisse des weiblichen Lehrpersonals bemüht (Kampf um die Aufhebung des Lehrerinnenzölibats, Vertretung der Lehrerinnen gegenüber den Schulbehörden) und begründete 1907 eine Haushaltungsschule. Ab 1888 trat sie gemeinsam mit [[Auguste Fickert]] und später als Mitglied des Frauenstimmrechtskomitees für das Frauenwahlrecht ein (das allerdings erst nach dem Ersten Weltkrieg eingeführt wurde). 1918 war sie Mitglied des provisorischen Gemeinderats (entsandt von der Partei der Freiheitlich-Bürgerlichen, 1919 Mitglied der Bezirksvertretung des neunten Bezirks. Publizistisch betätigte sie sich in einschlägigen Zeitschriften (Österreichische Lehrerinnen-Zeitung, Zeitschrift für Frauenstimmrecht, Der Bund und andere).
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Für Publikationen wie die "Österreichische Lehrerinnen-Zeitung", die "Zeitschrift für Frauenstimmrecht", "[[Der Bund]]" und andere schrieb sie zahlreiche Beiträge.  
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (''weitere Literatur'')
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*Ilse Korotin: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3 P−Z. Wien: Böhlau 2016
* F. Feigl und B. Limbeck: Politikerinnen in Wien. Wien: Frauenbüro, Magistrat der Stadt Wien 2000, S. 12 f.
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* Susanne Feigl / Brigitte Limbeck: Politikerinnen in Wien. Wien: Frauenbüro, Magistrat der Stadt Wien 2000, S. 12 f.
* Renate Seebauer: Frauen, die Schule machten. Wien: LIT 2007, S. 19-29.
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* Renate Seebauer: Frauen, die Schule machten. Wien: LIT 2007, S. 19−29
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* Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918−1934. Wien: 1995
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*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/structure/1811455 Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861−1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963] [Stand: 11.11.2019]
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* [https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_S/Schwarz_Marie_1852_1920.xml Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: Marie Schwarz] [Stand: 11.11.2019]
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*[https://fraueninbewegung.onb.ac.at/node/1939 Österreichische Nationalbibliothek / Frauen in Bewegung: Marie Schwarz] [Stand: 11.11.2019]
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==Weblinks==
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*[https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=politiker&Type=K&POLLAY=histpolsuche&PERSONCD=2014093008515327&SUCHNAME=Schwarz%20Marie&HP=Y&PERIODE=&RF=01&ICD=2011021810214075 POLAR − Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv − Gemeinderätinnen 1918−1934: Marie Schwarz]

Aktuelle Version vom 3. November 2023, 15:44 Uhr

Marie Schwarz, um 1900
Daten zur Person
Personenname Schwarz, Marie
Abweichende Namensform Schwarz, Maria
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 29733
GND 142911267
Wikidata Q71731256
Geburtsdatum 17. Oktober 1852
Geburtsort Wien
Sterbedatum 6. März 1920
Sterbeort Wien
Beruf Pädagogin, Kommunalpolitikerin, Schuldirektorin
Parteizugehörigkeit Partei der Freiheitlich-Bürgerlichen
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Marie Schwarz.jpg
Bildunterschrift Marie Schwarz, um 1900

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Mitglied des Provisorischen Gemeinderates der Stadt Wien (03.12.1918 bis 22.05.1919)
  • Mitglied der Bezirksvertretung im neunten Bezirk (1919)

Marie Schwarz, * 17. Oktober 1852 Wien, † 6. März 1920 Wien, Pädagogin, Kommunalpolitikerin.

Biografie

Marie Schwarz trat 1868, nachdem sie privat unterrichtet wurde, in die Lehrerinnenbildungsanstalt zu St. Ursula ein und legte 1871 als eine der ersten Frauen in der 1869 gegründeten Staatsanstalt für die Bildung von Lehrerinnen die Reife- und Lehrbefähigungsprüfung für allgemeine Volks- und Bürgerschulen ab. 1895 wurde sie als erste Frau in Österreich als definitive Bürgerschuldirektorin an einer Mädchen-Volks- und Bürgerschule im 9. Bezirk eingesetzt. 1917 ging sie in Pension.

Marie Schwarz wirkte an der Herausgabe von Lehrmitteln mit, betätigte sich aber auch im berufsständischen und politischen Leben. Im Verein der Lehrerinnen und Erzieherinnen in Österreich fungierte sie von 1875 bis 1895 Vizepräsidentin und von 1896 bis 1920 Präsidentin. Als Vorsitzende der Unterrichtssektion des Bundes österreichischer Frauenvereine war sie an den Vorbereitungen zur Gründung des ersten Mädchengymnasiums beteiligt. Sie setzte sich für den Hochschulzugang für Frauen ein und begründete 1907 eine Haushaltungsschule. Marie Schwarz war um die Verbesserung der Rechtsverhältnisse des weiblichen Lehrpersonals bemüht (Kampf um die Aufhebung des Lehrerinnenzölibats, Vertretung der Lehrerinnen gegenüber den Schulbehörden). Außerdem initiierte sie die Errichtung des Lehrerinnenheims auf dem Alsergrund.

Ab 1888 trat sie gemeinsam mit Auguste Fickert und später als Mitglied des Frauenstimmrechtskomitees für das Frauenwahlrecht ein. 1918 wurde sie von der Freiheitlich-Bürgerlichen Partei (FBP) in den Provisorischen Gemeinderat entsandt und zählte zu den ersten weiblichen Gemeinderatsmitgliedern. 1919 erfolgte ihre Wahl in die Bezirksvertretung des 9. Bezirks.

Für Publikationen wie die "Österreichische Lehrerinnen-Zeitung", die "Zeitschrift für Frauenstimmrecht", "Der Bund" und andere schrieb sie zahlreiche Beiträge.

Literatur


Weblinks