Malakofftorte

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.12.2019 durch WIEN1.lanm09was

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Die Malakofftorte (auch Malakowtorte) besteht aus mehreren Lagen Biskuit oder Biskotten (Löffelbiskuits), die bisweilen auf einem Biskuitboden aufgesetzt sind, in Maraschino oder Rum-Läuterzucker getaucht wurden und einer Malakoffcreme, einer Vanille-Obers-Creme. Es gibt auch Varianten mit Buttercreme. Die Süßspeise ist mit dem italienischen Tiramisu verwandt. In österreichischen Kochbüchern ist die Malakofftorte im 20. Jahrhundert nachweisbar.

Der Name geht wahrscheinlich auf den im Krimkrieg [1853-1856] umkämpften Sebastopoler Befestigungsturm Malakow (Malachow-Kurgan, russ. Малахов курган), der unter dem Oberkommado des [1856 zum Herzog von Malakow ernannten] französischen Marschalls Aimable Jean Jacques Pélissier erstürmt und durch Presseberichte populär wurde, zurück. Auch andere kulinarische Spezialitäten tragen den Namen Malakoff: russischer Kräuterbitter; französischer Rahmkäse; Suppe; in Weinteig ausgebackene pikante Käsehäppchen im Schweizer Waadtland (angeblich von russischen Söldnern eingeführt).


Literatur

  • Eduard Mayer: Wiener Süßspeisen. Linz: Trauner 41977
  • Richard Witzelsberger: Das österreichische Mehlspeisen Kochbuch. Wien: Kremayr & Scheriau 1979
  • Carl Scheichelbauer / Franz Giblhauser: Gastronomisches Lexikon. Ein Hilfs-, Lehr- und Nachschlagebuch für Gastrosophen, Gastgeber, Hoteliers, Restaurateure, Haushofmeister, Köche, Oberkellner, Servierkellner etc. Wien: Eigenverlag 1908
  • Marianne Kaltenbach: Aus Schweizer Küchen. Überlieferte Rezepte aus den 26 Kantonen der Schweiz. Bern [u.a.]: Hallwag 1989
  • Rainer Slotta: Malakofftürme im Ruhrgebiet. In: Der Malakowturm Julius Philipp in Bochum Wiemelhausen. Restaurierung und Ausbau des Industriedenkmals für die Medizinhistorische Sammlung und das Institut für Geschichte der Medizin der Ruhr-Universität Bochum. Essen: Klartext 1990
  • Boris O. Unbegaun: Russian Surnames. Oxford: Clarendon Press 1972