Lusthaus (1949)
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.08.2014 durch WIEN1.lanm09mai
Bildname Lusthaus.jpg
Bildunterschrift Lusthaus (1949)
  • 2., Freudenau 254

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48° 11' 33.45" N, 16° 26' 20.13" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Lusthaus (2, Prater), Pavillon am Ende der 1537/1538 angelegten 4,5 km langen Hauptallee, die das kaiserliche Jagdrevier des Praters zentral durchzog (geradlinig allerdings zunächst nur bis zum ersten Rondeau, dann entlang des Heustadelwassers).

1) Das ältere „Grüne Lusthaus" wurde vor 1566 unter Maximilian II. (nachdem 1560 der Besitz von Klöstern und Gemeinden angekauft und zu einem ausgedehnten kaiserlichen Jagdgebiet vereinigt worden war) erbaut. Es lag am Ufer des „Wiener Arms" und diente bis nach der Mitte des 18. Jahrhunderts als Jagdschlößchen.

2) Nachdem Joseph II. den Prater öffentlich zugänglich gemacht hatte (1766), wurde das Lusthaus nach Plänen von Isidore Canevale 1781-1783 neu erbaut, nunmehr in der Fluchtlinie des „Langen Gangs" (Hauptallee). Am 18. Oktober 1814 speisten hier die alliierten Monarchen und ihre Generale anläßlich des Jahrestags der Schlacht bei Leipzig; an ringsum aufgestellten Tischen wurden 18.000 Soldaten bewirtet, die in einem vorbestimmten Moment unisono den Kaisertoast ausbrachten. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Lusthaus zu einem Nobelrestaurant und stand bei den Praterfahrten am 1. Mai, beim späteren Blumenkorso und bei den Kaiserfesten (Prater) im Mittelpunkt verschiedener Festlichkeiten. Das Lusthaus erlitt während des Zweiten Weltkriegs schwere Schäden; es war bis 28. Oktober 1949 wiederhergestellt. Heute ist hier ein Cafe-Restaurant untergebracht.

Joseph II., der wegen der „besonders angenehmen Lage und Aussicht" des öfteren den Laaer Berg aufsuchte, ließ sich auf diesem ein Jägerhaus und ein Lusthaus erbauen, das ein Pendant zum Prater-Lusthaus darstellte.


Literatur

  • Hans Pemmer / Nini Lackner: Der Wiener Prater einst und jetzt (Nobel- und Wurstelprater). Leipzig [u.a.]: Deutscher Verl. f. Jugend u. Volk 1935, Reg.
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 150 f.
  • Ursula Storch [Text u. Red.]: Das Pratermuseum. 62 Stichwörter zur Geschichte des Praters. Wien: Museen der Stadt Wien 1993, S. 46 f.
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Verf. u. hrsg. v. d. Lehrer-Arbeitsgemeinschaft d. 2. Bez. "Sektion Heimatkunde", Karl Artner [u. a.]. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 65
  • Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 41 (Böhmischer Prater)
  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Dt. Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 116
  • Adolf Schmidl: Wien's Umgebungen auf zwanzig Stunden im Umkreise. Nach eigenen Wanderungen geschildert. Band 2. Wien: Gerold 1838, S. 25 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1888]). Cosenza: Brenner 1967, Band 2, S. 32 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 25