Liesinger Schloss: Unterschied zwischen den Versionen

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Liesinger Schloß (23, Perchtoldsdorfer Straße 6), urkundlich erstmals am 15. Oktober 1387 als Gutshof erwähnt, der den Namen „Hausgraben" trug. 1415-1435 verfügte über ihn der Liesinger Richter Georg Zeitlas, anschließend besaß ihn Pfarrer Andreas Plan von Gars, der ihn dem von ihm gestifteten Dorotheerkloster übertrug. Während der Türkenbelagerungen 1529 beziehungsweise 1683 schwer verwüstet (der Legende nach hätten sie nur den im Schloßpark befindlichen Haselbaum verschont, woran das Wappen von Liesing noch erinnert), jedoch anschließend jeweils wiederhergestellt. Anfang 18. Jahrhundert wurde das Gebäude von der Grundherrschaft in Oberliesing, dem Stift St. Dorothea, wohl unter Propst Ferdinand III. Adler (1712-1734), zu einem Schloß ausgebaut (in dem angebliche 1713 sogar Karl VI. abstieg). Nach dem Ende der geistlichen Grundherrschaft kam das Liesinger Schloss an Joseph Edler von Kurzböck, 1732 an Hofjuwelier [[Valentin von Mack]] und 1848 durch Verkauf aus der Konkursmasse desselben an Moriz Mandeles, der das Objekt zu vermieten suchte. Ab 1857 war für einige Jahre die Heil-, Pflege- und Erziehungsanstalt „Levana" (für geistig abnorme Kinder) hier untergebracht. Mandeles Sohn Friedrich konnte 1870 die Mittel zur Erhaltung nicht mehr aufbringen und suchte einen Käufer. Nachdem 1872 die Brauerei den Kauf der Realität abgelehnt hatte, erwarb am 1. Mai 1876 die Gemeinde Wien die Liegenschaft um 74.000 Gulden, errichtete ein neues zweistöckiges Versorgungsgebäude und eröffnete am 18. März 1877 ein Altersheim für 800 „Pfründner" (heute „Pflegeheim Liesing der Stadt Wien").  
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Liesinger Schloß (23, Perchtoldsdorfer Straße 6), urkundlich erstmals am 15. Oktober 1387 als Gutshof erwähnt, der den Namen "Hausgraben" trug. 1415-1435 verfügte über ihn der Liesinger Richter Georg Zeitlas, anschließend besaß ihn Pfarrer Andreas Plankl von Gars, der ihn dem von ihm gestifteten Dorotheerkloster übertrug. Während der Türkenbelagerungen 1529 beziehungsweise 1683 schwer verwüstet (der Legende nach hätten sie nur den im Schloßpark befindlichen Haselbaum verschont, woran das Wappen von Liesing noch erinnert), jedoch anschließend jeweils wiederhergestellt. Anfang 18. Jahrhundert wurde das Gebäude von der Grundherrschaft in Oberliesing, dem Stift St. Dorothea, wohl unter Propst Ferdinand III. Adler (1712-1734), zu einem Schloß ausgebaut (in dem angebliche 1713 sogar Karl VI. abstieg). Nach dem Ende der geistlichen Grundherrschaft kam das Liesinger Schloss an Joseph Edler von Kurzböck, 1732 an Hofjuwelier [[Valentin I. Edler von Mack|Valentin von Mack]] und 1848 durch Verkauf aus der Konkursmasse desselben an Moriz Mandeles, der das Objekt zu vermieten suchte. Ab 1857 war für einige Jahre die Heil-, Pflege- und Erziehungsanstalt "Levana" (für geistig abnorme Kinder) hier untergebracht. Mandeles Sohn Friedrich konnte 1870 die Mittel zur Erhaltung nicht mehr aufbringen und suchte einen Käufer. Nachdem 1872 die Brauerei den Kauf der Realität abgelehnt hatte, erwarb am 1. Mai 1876 die Gemeinde Wien die Liegenschaft um 74.000 Gulden, errichtete ein neues zweistöckiges Versorgungsgebäude und eröffnete am 18. März 1877 ein Altersheim für 800 "Pfründner" (heute "Pflegeheim Liesing der Stadt Wien").  
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  
 
* Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S. 165 ff.
 
* Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S. 165 ff.
 
* Ferdinand Opll: XXIII. Liesing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 23), S. 51
 
* Ferdinand Opll: XXIII. Liesing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 23), S. 51

Version vom 11. November 2013, 13:53 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 16693
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.11.2013 durch WIEN1.lanm08w14
  • 23., Perchtoldsdorfer Straße 6

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Liesinger Schloß (23, Perchtoldsdorfer Straße 6), urkundlich erstmals am 15. Oktober 1387 als Gutshof erwähnt, der den Namen "Hausgraben" trug. 1415-1435 verfügte über ihn der Liesinger Richter Georg Zeitlas, anschließend besaß ihn Pfarrer Andreas Plankl von Gars, der ihn dem von ihm gestifteten Dorotheerkloster übertrug. Während der Türkenbelagerungen 1529 beziehungsweise 1683 schwer verwüstet (der Legende nach hätten sie nur den im Schloßpark befindlichen Haselbaum verschont, woran das Wappen von Liesing noch erinnert), jedoch anschließend jeweils wiederhergestellt. Anfang 18. Jahrhundert wurde das Gebäude von der Grundherrschaft in Oberliesing, dem Stift St. Dorothea, wohl unter Propst Ferdinand III. Adler (1712-1734), zu einem Schloß ausgebaut (in dem angebliche 1713 sogar Karl VI. abstieg). Nach dem Ende der geistlichen Grundherrschaft kam das Liesinger Schloss an Joseph Edler von Kurzböck, 1732 an Hofjuwelier Valentin von Mack und 1848 durch Verkauf aus der Konkursmasse desselben an Moriz Mandeles, der das Objekt zu vermieten suchte. Ab 1857 war für einige Jahre die Heil-, Pflege- und Erziehungsanstalt "Levana" (für geistig abnorme Kinder) hier untergebracht. Mandeles Sohn Friedrich konnte 1870 die Mittel zur Erhaltung nicht mehr aufbringen und suchte einen Käufer. Nachdem 1872 die Brauerei den Kauf der Realität abgelehnt hatte, erwarb am 1. Mai 1876 die Gemeinde Wien die Liegenschaft um 74.000 Gulden, errichtete ein neues zweistöckiges Versorgungsgebäude und eröffnete am 18. März 1877 ein Altersheim für 800 "Pfründner" (heute "Pflegeheim Liesing der Stadt Wien").

Literatur

  • Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S. 165 ff.
  • Ferdinand Opll: XXIII. Liesing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 23), S. 51