Leopoldstädter Tempel Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde 2, Tempelgasse 3
48° 12' 49.90" N, 16° 23' 6.24" E zur Karte im Wien Kulturgut
Synagoge (2, Tempelgasse 5), erbaut (1853-1858) nach Plänen von Ludwig Förster (Eröffnung 15. Juni 1858). Zu beiden Seiten lagen zwei der Israelitischen Kultusgemeinde gehörende Verwaltungsgebäude; die Synagoge stand (wegen der Orientierung nach Osten) in der Mitte zwischen zwei Höfen. Außen als Ziegelrohbau mit arabischen, architektonischen Formen gestaltet, fasste sie in ihrem dreischiffigen Inneren über 2.000 Personen. 1898 wurde die Synagoge renoviert und der Innenraum von Wilhelm Stiaßny stilgerecht neu ausgeschmückt. Am 17. August 1917 wurde die Synagoge durch einen Brand verwüstet. Anlässlich des Novemberpogroms wurde die Synagoge am 10. November 1938 zerstört; das nördliche Verwaltungsgebäude blieb erhalten, das südliche Verwaltungsgebäude wurde 1951 abgetragen. Auf einem Teil des Areals des ehemaligen südlischen Verwaltungsbebäudes steht der Dr. Desider-Friedmann-Hof. Am 10. Mai 1992 wurde eine Synagoge in 2, Tempelgasse 7, eröffnet.
Literatur
- Pierre Genee: Wiener Synagogen 1825-1938. 1987, S. 53 ff.
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 89
- Allgemeine Bauzeitung. Hg. von Ludwig, Heinrich und Emil Förster. Wien: Förster [u.a.]. 1859