Leopold von Dittel (Urologe)
Leopold R. von Dittel, * 29. Mai 1815 Fulnek, Mähren (Fulnek, Tschechien), † 28. Juli 1898 Wien 16, Degengasse 4 (Dornbacher Friedhof), Urologe, Chirurg, Gattin aus der Wiener Apothekerfamilie Girtler. Studierte an der Universität Wien (Dr. med. 1840) und war danach bis 1848 praktischer Arzt in Wien beziehungsweise im Sommer Badearzt in Trentschin-Teplitz. 1848 begann er mit der Fachausbildung in Chirurgie, wurde Assistent bei Dlauhy und 1853 Assistent bei Dumreicher. Nach Habilitation (1856 für Chirurgie) übernahm er 1861 die Leitung der Dritten Chirurgischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhaus und wurde 1865 ao. Prof. der Chirurgie (Emeritierung 1891); eine Berufung auf den Lehrstuhl Dumreichers lehnte er 1880 ab. Dittel war einer der Begründer der Urologie als selbständiges Fach, Erfinder neuer Operationsmethoden und Förderer der Entwicklung des Zystoskops. Durch ihn wurde Wien zum europäischen Zentrum der Urologie. Zu seinen Hauptwerken zählt „Verletzungen und Krankheiten der männlichen Harn- und Geschlechtsorgane", in: Handbuch der allgemeinen und speziellen Chirurgie, herausgegeben Theodor Billroth und Franz Pitha, III, 2 Bände. (1871-1875). 1894 Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien, Hofrat. Ditteldenkmal, Dittelgasse.
Literatur
- BLBL
- Eisenberg 2
- Hirsch
- NDB
- ÖBL
- Lesky, Reg.
- Pagel
- Fraenkel, Jews (1967)
- Wr. med. Wo. 48 (1898), Sp. 1531 IT.
- Nachrufe: Mitt. Wr. Med. Doct.-Coll. Nr. 16 (1898), 87 ff.
- Wr. med. Wo. 48 (1898), 1531 ff.
- Wr. klin. Wo. 11 (1898), 753 ff. (E. Albert)
- Pers.-Bibl.