Leopold Kompert: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Kompert Leopold, * 15. Mai 1822 Münchengrätz, Böhmen (Mnichovo Hradiste, ČR), † 23.(!) November 1866 Wien 1, Franziskanerplatz 1 (Zentralfriedhof, Israelit. Abt., 1. Tor), Schriftsteller, Gattin (1857) Marie Levi (* 4. November 1821 Pest, † 29. März 1892 Wien). Studierte an der Universität Prag Philosophie, mußte jedoch das Studium abbrechen, als sein Vater sein Vermögen verlor, und wurde Erzieher beim Grafen Andrassy in Preßburg; 1838 kam er nach Wien, wo er Hofmeister wurde. Ab 1840 schrieb Kompert Beiträge für die Preßburger Zeitung und die Wiener Sonntagsblätter, ab 1847 hielt er sich wieder ständig in Wien auf (Beginn eines Medizinstudiums), 1848-1852 war er Feuilletonredakteur des Österreichischen Lloyd. 1852-1857 war Kompert Erzieher in Pest (wo er sein Studium fortsetzte, aber auch Kontakte zu Künstlern und Literaten aufnahm), anschließend kam er wiederum nach Wien. Nach seiner Heirat widmete er sich gänzlich der Schriftstellerei (insbesodere der Darstellung des Lebens im jüdischen Ghetto [„Großmeister der Gettonovelle"] und Gesellschaftsskizzen). Regierungsrat (1868), Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (1873), Landesschulrat für | + | Kompert Leopold, * 15. Mai 1822 Münchengrätz, Böhmen (Mnichovo Hradiste, ČR), † 23.(!) November 1866 Wien 1, Franziskanerplatz 1 (Zentralfriedhof, Israelit. Abt., 1. Tor), Schriftsteller, Gattin (1857) Marie Levi (* 4. November 1821 Pest, † 29. März 1892 Wien). Studierte an der Universität Prag Philosophie, mußte jedoch das Studium abbrechen, als sein Vater sein Vermögen verlor, und wurde Erzieher beim Grafen Andrassy in Preßburg; 1838 kam er nach Wien, wo er Hofmeister wurde. Ab 1840 schrieb Kompert Beiträge für die Preßburger Zeitung und die Wiener Sonntagsblätter, ab 1847 hielt er sich wieder ständig in Wien auf (Beginn eines Medizinstudiums), 1848-1852 war er Feuilletonredakteur des Österreichischen Lloyd. 1852-1857 war Kompert Erzieher in Pest (wo er sein Studium fortsetzte, aber auch Kontakte zu Künstlern und Literaten aufnahm), anschließend kam er wiederum nach Wien. Nach seiner Heirat widmete er sich gänzlich der Schriftstellerei (insbesodere der Darstellung des Lebens im jüdischen Ghetto [„Großmeister der Gettonovelle"] und Gesellschaftsskizzen). Regierungsrat (1868), Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (1873), Landesschulrat für Niederösterreich (1876); Wiener Gemeinderat (1873-1881). |
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== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 16. Juli 2014, 10:47 Uhr
- Mitglied des Wiener Gemeinderates (1873 bis 1881)
Kompert Leopold, * 15. Mai 1822 Münchengrätz, Böhmen (Mnichovo Hradiste, ČR), † 23.(!) November 1866 Wien 1, Franziskanerplatz 1 (Zentralfriedhof, Israelit. Abt., 1. Tor), Schriftsteller, Gattin (1857) Marie Levi (* 4. November 1821 Pest, † 29. März 1892 Wien). Studierte an der Universität Prag Philosophie, mußte jedoch das Studium abbrechen, als sein Vater sein Vermögen verlor, und wurde Erzieher beim Grafen Andrassy in Preßburg; 1838 kam er nach Wien, wo er Hofmeister wurde. Ab 1840 schrieb Kompert Beiträge für die Preßburger Zeitung und die Wiener Sonntagsblätter, ab 1847 hielt er sich wieder ständig in Wien auf (Beginn eines Medizinstudiums), 1848-1852 war er Feuilletonredakteur des Österreichischen Lloyd. 1852-1857 war Kompert Erzieher in Pest (wo er sein Studium fortsetzte, aber auch Kontakte zu Künstlern und Literaten aufnahm), anschließend kam er wiederum nach Wien. Nach seiner Heirat widmete er sich gänzlich der Schriftstellerei (insbesodere der Darstellung des Lebens im jüdischen Ghetto [„Großmeister der Gettonovelle"] und Gesellschaftsskizzen). Regierungsrat (1868), Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (1873), Landesschulrat für Niederösterreich (1876); Wiener Gemeinderat (1873-1881).
Literatur
- Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Josef Fraenkel: The Jews of Austria. London: Vallentine 1967
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Katalog 1000 Jahre östereichisches Judentum. S. 213 ff.
- Brigitte Fiala: Der Wiener Gemeinderat in den Jahren 1879 bis 1883 mit besonderer Berücksichtigung der in diesen Jahren neu eingetretenen Gemeinderäte. Diss. Univ. Wien. Wien 1974
- Julius Stern / Sigmund Ehrlich: Journalisten- und Schriftstellerverein Concordia 1859-1909. Eine Festschrift. Wien: Concordia 1909, S. 56
- Wien aktuell magazin. Band 3, 1984, S. 28 ff.
- Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 126 f.
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 15. 05. 1972