Leopold Figl: Unterschied zwischen den Versionen

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Leopold Figl, * 2. Oktober 1902 Rust im Tullnerfeld, Niederösterreich, † 9. Mai 1965 19, Peter-Jordan-Straße 62 (Wohnhaus ab 1946; Staatsbegräbnis; Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 14C, Nummer 22, Bronzekreuz und Bronzereliefs von Franz Anton Coufal, 1966), Gattin (1930) Hildegard Hemala (* 5. Juni 1906, † 22. August 1989). Absolvierte das Gymnasium und die Hochschule für Bodenkultur (Dipl.-Ing.), wandte sich anschließend der politischen Laufbahn zu. 1927-1931 Sekretär, 1931-1933 Direkor-Stellvertreter und seit 1933 Direktor des Niederösterreichischen Bauernbunds, ab 1. November 1934 Mitglied des Bundeswirtschaftrats. Während der nationalsozialistischen Ära war Figl inhaftiert (1938-1943, 1944-1945 im Konzentrationslager) und wurde 1945 zum Tod verurteilt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs widmete sich Figl neuerlich der politischen Arbeit. Er zählt zu den Mitbegründern der ÖVP (Obmann 1945-1951). Ab 19. Dezember 1945 war er bis zu seinem Tod Abgeordneter zum Nationalrat. Von 27. April bis 12. Oktober 1945 Landeshauptmann von Niederösterreich; am 20. Dezember 1945 zum Bundeskanzler gewählt, legte er dieses Amt am 2. April 1953 zurück. In seine Ära fallen die Festigung der Koalition ÖVP-SPÖ, schwierige Verhandlungen mit den Besatzungsmächten, erfolgreiche Bemühungen um die Bewahrung der staatlichen Einheit Österreichs und der Aufbau des politischen und wirtschaftlichen Lebens. Als Außenminister (26. November 1953-9. Juni 1959) hat Figl für Österreich den [[Österreichischer Staatsvertrag|Staatsvertrag]] unterzeichnet (15. Mai 1955); 9. Juni 1959-14. Februar 1962 war Figl Präsident des Nationalrats, ab 8. November 1959 Landesparteiobmann der ÖVP Niederösterreich, ab 31. Jänner 1962 bis zu seinem Tod wieder Landeshauptmann von Niederösterreich (als Nachfolger von Johann Steinböck). Dr. h. c. der Technischen Hochschule (1946) und der Hochschule für Bodenkultur (1948), zahlreiche hohe in- und ausländische Auszeichnungen (darunter Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande der Republik Österreich); Gedenktafel 1, Schenkenstraße 2 (Wohnhaus 1928-1932); Gedenktafel 3, Kundmanngasse 24 (Wohnhaus 1937-1946); Leopold-Figl-Museum (Michelhausen bei Tulln, Niederösterreich); Figl-Sternwarte (Schöpfl); 500-Schilling-Münze (1982); [[Figldenkmal]], [[Leopold-Figl-Gasse]] (1985, vorher 1, Regierungsgasse), [[Leopold-Figl-Hof]].
 
Leopold Figl, * 2. Oktober 1902 Rust im Tullnerfeld, Niederösterreich, † 9. Mai 1965 19, Peter-Jordan-Straße 62 (Wohnhaus ab 1946; Staatsbegräbnis; Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 14C, Nummer 22, Bronzekreuz und Bronzereliefs von Franz Anton Coufal, 1966), Gattin (1930) Hildegard Hemala (* 5. Juni 1906, † 22. August 1989). Absolvierte das Gymnasium und die Hochschule für Bodenkultur (Dipl.-Ing.), wandte sich anschließend der politischen Laufbahn zu. 1927-1931 Sekretär, 1931-1933 Direkor-Stellvertreter und seit 1933 Direktor des Niederösterreichischen Bauernbunds, ab 1. November 1934 Mitglied des Bundeswirtschaftrats. Während der nationalsozialistischen Ära war Figl inhaftiert (1938-1943, 1944-1945 im Konzentrationslager) und wurde 1945 zum Tod verurteilt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs widmete sich Figl neuerlich der politischen Arbeit. Er zählt zu den Mitbegründern der ÖVP (Obmann 1945-1951). Ab 19. Dezember 1945 war er bis zu seinem Tod Abgeordneter zum Nationalrat. Von 27. April bis 12. Oktober 1945 Landeshauptmann von Niederösterreich; am 20. Dezember 1945 zum Bundeskanzler gewählt, legte er dieses Amt am 2. April 1953 zurück. In seine Ära fallen die Festigung der Koalition ÖVP-SPÖ, schwierige Verhandlungen mit den Besatzungsmächten, erfolgreiche Bemühungen um die Bewahrung der staatlichen Einheit Österreichs und der Aufbau des politischen und wirtschaftlichen Lebens. Als Außenminister (26. November 1953-9. Juni 1959) hat Figl für Österreich den [[Österreichischer Staatsvertrag|Staatsvertrag]] unterzeichnet (15. Mai 1955); 9. Juni 1959-14. Februar 1962 war Figl Präsident des Nationalrats, ab 8. November 1959 Landesparteiobmann der ÖVP Niederösterreich, ab 31. Jänner 1962 bis zu seinem Tod wieder Landeshauptmann von Niederösterreich (als Nachfolger von Johann Steinböck). Dr. h. c. der Technischen Hochschule (1946) und der Hochschule für Bodenkultur (1948), zahlreiche hohe in- und ausländische Auszeichnungen (darunter Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande der Republik Österreich); Gedenktafel 1, Schenkenstraße 2 (Wohnhaus 1928-1932); Gedenktafel 3, Kundmanngasse 24 (Wohnhaus 1937-1946); Leopold-Figl-Museum (Michelhausen bei Tulln, Niederösterreich); Figl-Sternwarte (Schöpfl); 500-Schilling-Münze (1982); [[Figldenkmal]], [[Leopold-Figl-Gasse]] (1985, vorher 1, Regierungsgasse), [[Leopold-Figl-Hof]].

Version vom 26. Juni 2014, 14:09 Uhr

Leopold Figl
Daten zur Person
Personenname Figl, Leopold
Abweichende Namensform
Titel Dipl.-Ing., Dr. h. c.
Geschlecht männlich
PageID 18945
GND
Wikidata
Geburtsdatum 2. Oktober 1902
Geburtsort Rust im Tullnerfeld, Niederösterreich
Sterbedatum 9. Mai 1965
Sterbeort Wien
Beruf Politiker, Bundeskanzler
Parteizugehörigkeit Österreichische Volkspartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 26.06.2014 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 14. Mai 1965
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 14C, Nummer 22
Bildname Leopoldfigl.jpg
Bildunterschrift Leopold Figl
  • 19., Peter-Jordan-Straße 62 (Sterbeadresse)
  • 19., Peter-Jordan-Straße 62 (Wohnadresse)
  • 1., Schenkenstraße 2 (Wohnadresse)
  • 3., Kundmanngasse 24 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 12. März 1954)

  • Abgeordneter zum Nationalrat (19.12.1945 bis 09.05.1965)
  • Präsident des Nationalrates (09.06.1959 bis 05.02.1962)
  • Staatssekretär ohne Portefeuille (27.04.1945 bis 20.12.1945)
  • Bundeskanzler (20.12.1945 bis 02.04.1953)
  • Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten (26.11.1953 bis 09.06.1959)
  • Mitglied des Bundeswirtschaftsrates (1934 bis 1938)
  • Bundesparteiobmann der ÖVP (1945 bis 1952)
  • Landeshauptmann von Niederösterreich (1945 bis 1945)
  • Landeshauptmann von Niederösterreich (31.01.1962 bis 09.05.1965)

Leopold Figl, * 2. Oktober 1902 Rust im Tullnerfeld, Niederösterreich, † 9. Mai 1965 19, Peter-Jordan-Straße 62 (Wohnhaus ab 1946; Staatsbegräbnis; Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 14C, Nummer 22, Bronzekreuz und Bronzereliefs von Franz Anton Coufal, 1966), Gattin (1930) Hildegard Hemala (* 5. Juni 1906, † 22. August 1989). Absolvierte das Gymnasium und die Hochschule für Bodenkultur (Dipl.-Ing.), wandte sich anschließend der politischen Laufbahn zu. 1927-1931 Sekretär, 1931-1933 Direkor-Stellvertreter und seit 1933 Direktor des Niederösterreichischen Bauernbunds, ab 1. November 1934 Mitglied des Bundeswirtschaftrats. Während der nationalsozialistischen Ära war Figl inhaftiert (1938-1943, 1944-1945 im Konzentrationslager) und wurde 1945 zum Tod verurteilt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs widmete sich Figl neuerlich der politischen Arbeit. Er zählt zu den Mitbegründern der ÖVP (Obmann 1945-1951). Ab 19. Dezember 1945 war er bis zu seinem Tod Abgeordneter zum Nationalrat. Von 27. April bis 12. Oktober 1945 Landeshauptmann von Niederösterreich; am 20. Dezember 1945 zum Bundeskanzler gewählt, legte er dieses Amt am 2. April 1953 zurück. In seine Ära fallen die Festigung der Koalition ÖVP-SPÖ, schwierige Verhandlungen mit den Besatzungsmächten, erfolgreiche Bemühungen um die Bewahrung der staatlichen Einheit Österreichs und der Aufbau des politischen und wirtschaftlichen Lebens. Als Außenminister (26. November 1953-9. Juni 1959) hat Figl für Österreich den Staatsvertrag unterzeichnet (15. Mai 1955); 9. Juni 1959-14. Februar 1962 war Figl Präsident des Nationalrats, ab 8. November 1959 Landesparteiobmann der ÖVP Niederösterreich, ab 31. Jänner 1962 bis zu seinem Tod wieder Landeshauptmann von Niederösterreich (als Nachfolger von Johann Steinböck). Dr. h. c. der Technischen Hochschule (1946) und der Hochschule für Bodenkultur (1948), zahlreiche hohe in- und ausländische Auszeichnungen (darunter Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande der Republik Österreich); Gedenktafel 1, Schenkenstraße 2 (Wohnhaus 1928-1932); Gedenktafel 3, Kundmanngasse 24 (Wohnhaus 1937-1946); Leopold-Figl-Museum (Michelhausen bei Tulln, Niederösterreich); Figl-Sternwarte (Schöpfl); 500-Schilling-Münze (1982); Figldenkmal, Leopold-Figl-Gasse (1985, vorher 1, Regierungsgasse), Leopold-Figl-Hof.

Literatur

  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 19. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1977
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Getrude Enderle-Burcel: Mandatare im Ständestaat 1934-1938. Wien: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [u.a.] 1991
  • Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
  • Friedrich Weissensteiner [u.a.]: Die österreichischen Bundeskanzler. Leben und Werk. Hauptband. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1983, S. 266 ff.
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 3: Der Parlamentarismus und die modernen Republiken. Wien / München: Jugend & Volk 1974, S. 456 ff.
  • Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
  • Leopold Figl: Reden für Österreich. Wien [u.a.]: Europa Verlag 1965
  • Susanne Seltenreich: Leopold Figl - ein Österreicher. Wien: Metten [1962]
  • Ernst Trost: Figl von Österreich. Wien [u.a.]: Molden 1972
  • Ludwig Jedlicka: Briefmarken-Abhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens einer Sonderbriefmarke 1970
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972