Leo Perutz: Unterschied zwischen den Versionen

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Perutz Leo, * 2. November 1882 Prag, † 25. August 1957 Bad Ischl, Oberösterreich (während eines Urlaubs), Schriftsteller, Versicherungsmathematiker. Kam 1889 nach Wien und studierte hier an der Universität 1907 arbeitete er in Prag in derselben Versicherungsgesellschaft wie Franz Kafka. Schrieb Romane (Die dritte Kugel, 1915 [verfaßt nach Verwundung im Lazarett; in einem historischen Roman über die Azteken nimmt er deren Untergang als Metapher zu jenem des alten Europa]; Zwischen neun und neun, 1918 [berichtet darin über seine Wohngegend; wohnhaft 9, Porzellangasse 37]; Der Marquis de Bolibar, 1920; Die Geburt des Antichrist, 1921; Der Meister des jüngsten Tages, 1923; Nachts unter der steinernen Brücke, 1925; Wohin rollst du, Äpfelchen?, 1928 [sein größter Erfolg]; Sankt Petri Schnee, 1933; Der schwedische Reiter, 1936; Der Judas des Leonardo, 1959), Dramen und Erzählungen sowie die Stücke „Die Reise nach Preßburg" (1930) und „Morgen ist Feiertag" (1936). Perutz gehörte zu den Literatenrunden in den Cafes Central und Herrenhof und war mit Kisch, Sperber und Weinheber befreundet. 1938 emigrierte er nach Palästina (bis 1945 Aufenthalt in Tel Aviv), schrieb jedoch ab diesem Zeitraum nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er an seine früheren Erfolge nicht mehr anknüpfen. Ab 1946 verbrachte er des öfteren die Sommermonate in Österreich.
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Perutz Leo, * 2. November 1882 Prag, † 25. August 1957 Bad Ischl, Oberösterreich (während eines Urlaubs), Schriftsteller, Versicherungsmathematiker. Kam 1889 nach Wien und studierte hier an der Universität 1907 arbeitete er in Prag in derselben Versicherungsgesellschaft wie Franz Kafka. Schrieb Romane (Die dritte Kugel, 1915 [verfaßt nach Verwundung im Lazarett; in einem historischen Roman über die Azteken nimmt er deren Untergang als Metapher zu jenem des alten Europa]; Zwischen neun und neun, 1918 [berichtet darin über seine Wohngegend; wohnhaft 9, Porzellangasse 37]; Der Marquis de Bolibar, 1920; Die Geburt des Antichrist, 1921; Der Meister des jüngsten Tages, 1923; Nachts unter der steinernen Brücke, 1925; Wohin rollst du, Äpfelchen?, 1928 [sein größter Erfolg]; Sankt Petri Schnee, 1933; Der schwedische Reiter, 1936; Der Judas des Leonardo, 1959), Dramen und Erzählungen sowie die Stücke „Die Reise nach Preßburg" (1930) und „Morgen ist Feiertag" (1936). Perutz gehörte zu den Literatenrunden in den Cafes Central und Herrenhof und war mit [[Egon Erwin Kisch]], [[Manes Sperber]] und [[Josef Weinheber]] befreundet. 1938 emigrierte er nach Palästina (bis 1945 Aufenthalt in Tel Aviv), schrieb jedoch ab diesem Zeitraum nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er an seine früheren Erfolge nicht mehr anknüpfen. Ab 1946 verbrachte er des öfteren die Sommermonate in Österreich.
 
==Literatur==  
 
==Literatur==  
 
*Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
 
*Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.

Version vom 29. Juli 2014, 10:11 Uhr

Daten zur Person
Personenname Perutz, Leo
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 7138
GND
Wikidata
Geburtsdatum 2. November 1882
Geburtsort Prag
Sterbedatum 25. August 1957
Sterbeort Bad Ischl
Beruf Schriftsteller, Versicherungsmathematiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 29.07.2014 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 9., Porzellangasse 37 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Perutz Leo, * 2. November 1882 Prag, † 25. August 1957 Bad Ischl, Oberösterreich (während eines Urlaubs), Schriftsteller, Versicherungsmathematiker. Kam 1889 nach Wien und studierte hier an der Universität 1907 arbeitete er in Prag in derselben Versicherungsgesellschaft wie Franz Kafka. Schrieb Romane (Die dritte Kugel, 1915 [verfaßt nach Verwundung im Lazarett; in einem historischen Roman über die Azteken nimmt er deren Untergang als Metapher zu jenem des alten Europa]; Zwischen neun und neun, 1918 [berichtet darin über seine Wohngegend; wohnhaft 9, Porzellangasse 37]; Der Marquis de Bolibar, 1920; Die Geburt des Antichrist, 1921; Der Meister des jüngsten Tages, 1923; Nachts unter der steinernen Brücke, 1925; Wohin rollst du, Äpfelchen?, 1928 [sein größter Erfolg]; Sankt Petri Schnee, 1933; Der schwedische Reiter, 1936; Der Judas des Leonardo, 1959), Dramen und Erzählungen sowie die Stücke „Die Reise nach Preßburg" (1930) und „Morgen ist Feiertag" (1936). Perutz gehörte zu den Literatenrunden in den Cafes Central und Herrenhof und war mit Egon Erwin Kisch, Manes Sperber und Josef Weinheber befreundet. 1938 emigrierte er nach Palästina (bis 1945 Aufenthalt in Tel Aviv), schrieb jedoch ab diesem Zeitraum nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er an seine früheren Erfolge nicht mehr anknüpfen. Ab 1946 verbrachte er des öfteren die Sommermonate in Österreich.

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929 (falscher Geburtsort)
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Harry Zohn: Österreichische Juden in der Literatur. Ein bio-bibliographisches Lexikon. Tel Aviv: Olamenu 1969
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982
  • Wien aktuell, 07.05.1987
  • Die Zeit, 15.01.1988, S. 39
  • Standard, Beilage, 03./04.03.1990
  • Die Presse, 20.08.1993
  • Kurier,23.11.1990
  • Wiener Zeitung,30.11.1990 (Literaturbeilage)
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 31.10.1957