Lainz (Vorort)

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorort
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung Lventz, Laincz
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 13
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Lainzer Kirche, Krankenhaus Lainz, Lainzer Versorgungsheim, Pflegeheim Lainz
PageID 26925
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 9.11.2013 durch WIEN1.lanm08w14


Lainz (13), Vorortgemeinde, erstmals urkundlich genannt 1313 (Lventz; Ableitung von slawisch loka ["auf der Wiese"]), seit 1890/1892 Teil des 13. Bezirks (Hietzing).

Die Lainzer Straße bewahrt die Erinnerung an den Ortsnamen; da sie Teil einer Römerstraße ist, kann man an eine Besiedlung seit der Römerzeit denken. Der Ort, der jahrhundertelang mit Speising eine Pfarre bildete, bestand sicherlich bereits an der Wende des 11./12. Jahrhunderts als (entgegen anderen Ansichten wohl doch slawisch besiedeltes) Grabenangerdorf (entlang der Lainzer Straße zwischen Fasangarten- und Veitingergasse); die heutige Siedlungsform gibt keinerlei Aufschluß über die Altanlage.

Die Herrschaftsrechte in Lainz waren zwischen wechselnden Grundherren (Chrudner, Saurau und anderen) und dem Erzbischof von Wien geteilt. 1365 schenkte Rudolf IV. Lainz der Propstei St. Stephan, 1411 übergab es Herzog Albrecht V. als Lehen den Herren Peter und Alexius Chrudner. 1441 scheint urkundlich erstmals die Bezeichnung "Laincz" auf (1467 Obern, Nidern Luencz). 1527-1537 besaß die adelige Familie von Rattmannsdorfdie Herrschaft. 1637 war Anna von Saurau Eigentümerin, dann kam Lainz an die Jesuiten, später an die erzbischöfliche Herrschaft St. Veit. Um 1800 erwarb der Erzbischof die restlichen Herrschaftsrechte dazu und ließ die Herrschaft Lainz von der Herrschaftskanzlei St. Veit aus mitverwalten. Trotz dieser administrativen Vereinigung scheint Lainz in den niederösterreichischen Gültbüchern sowie in den Grundherrschaftsschematismen bis zuletzt als eigene Herrschaft auf. Speising gehörte zur Herrschaft Mauer.

1809 hatte Lainz unter französischen Plünderungen zu leiden.

Häuser

  • 1869: 73
  • 1880: 106
  • 1890: 105

Einwohner

  • 1869: 592
  • 1880: 836
  • 1890: 1.058

Bürgermeister

  • Matthias Melchart, Wirtschaftsbesitzer (1848-1859; Melchartgasse)
  • Franz Nothart, Wirtschaftsbesitzer (1861-1864; † 1897; Nothartgasse)
  • Johann Gober, Wirtschaftsbesitzer (1865-1876; Gobergasse)
  • Leopold Riedl, Bindermeister (1877-1879)
  • Josef Lipansky, Militärbauverwalter (1880-1883)
  • Karl Wambacher, Wirtschaftsbesitzer (1884-1891; Wambachergasse)

Lainzer Kirche, Krankenhaus Lainz, Lainzer Versorgungsheim (Pflegeheim Lainz), Lainzer Tiergarten.

Literatur

  • Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen. Band 2: Ortsnamen F bis M. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1990 (Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich, Reihe B)
  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 38
  • Ferdinand Opll: Die Entwicklung des Wr. Raumes bis in die Babenbergerzeit. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1939-1989 (1979), S. 22
  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 98 f.
  • Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien 1964-1975. Band 4, S. 10
  • Topographie von Niederösterreich. 8 Bände. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1877-1929
  • Winkler, Hietzing, S. 114 f.
  • Adolf Schmidl: Wiens Umgebungen. Band 3, 1839, 113 ff.
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 85 ff.
  • Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Hg. von Wilhelm Rausch. Bearb. durch Hermann Rafetseder. Linz: Landesverlag 1989 (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, 2), S. 322
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 347 f.
  • Helmut Kroll: Beiträge zur Geschichte der Besitzverhältnisse des Bistums Wien. Hausarbeit IföG. 1962, S. 48 ff., 137 ff.
  • Niederösterreichischer Dominien-Schematismus (1838, 1840, 1842, 1844)
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