Kreuzzug
Kreuzzug, militärische Aktion, die im Mittelalter von christlichen europäischen Herrschern zur Eroberung islamischer und „heidnischer" Gebiete unternommen wurde. Beim Zweiten Kreuzzug (1147-1149, Teilnahme Heinrichs II. Jasomirgott) und beim Dritten Kreuzzug (1189-1192, Teilnahme Leopolds V., der bei der Eroberung von Akkon 1191 mit König Richard Löwenherz in Streit geriet) berührten Heeresgruppen auf der Route Bayern-Österreich-Ungarn-Byzanz auch Wien (Anwesenheit Kaiser Friedrichs Barbarossa 1189). Am Fünften Kreuzzug (1217-1221 [Schiffsexpedition]), der sich gegen die islamische Herrschaft in Ägypten richtete, nahm Leopold VI. teil. Letztlich blieb der Islam siegreich; mit dem Fall von Akkon als letzter christlicher Bastion (1291) ging die Kreuzzugsbewegung zu Ende. Die Bekämpfung von Islam und Heidentum übernahmen die Ritterorden (die Johanniter [Malteser] kämpften gegen die Türken im Mittelmeer, der Deutsche Orden wandte sich gegen die heidnischen Preußen [Teilnahme von König Přemysl Ottokar II. 1254, von Herzog Albrecht III. 1371]). Als Kreuzzug galt auch der von János Hunyady und dem Prediger Johannes von Capistran geführte Feldzug gegen die Türken 1456. Die Kreuzzüge des 12./13. Jahrhunderts vermittelten zahlreiche orientalische Kultureinflüsse.
Literatur
- Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. München: Beck 1968 / 1975