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Datum von 1096 JL
Datum bis
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Kreuzzug, militärische Aktion, die im Mittelalter von christlichen europäischen Herrschern zur Eroberung islamischer und "heidnischer" Gebiete unternommen wurde.

Beim Zweiten Kreuzzug (1147-1149, Teilnahme Heinrichs II. Jasomirgott) und beim Dritten Kreuzzug (1189-1192, Teilnahme Leopolds V., der bei der Eroberung von Akkon 1191 mit König Richard Löwenherz in Streit geriet) berührten Heeresgruppen auf der Route Bayern-Österreich-Ungarn-Byzanz auch Wien. So wurde 1172 Heinricht der Löwe, Herzog von Bayern und Sachsen, zunächst in Klosterneuburg und dann auch in Wien ehrenvoll von seinem Stiefvater Heinrich II. empfangen und mit Vorräten versorgt. 1189 hielt Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Wien Aufenthalt.

Am Fünften Kreuzzug (1217-1221 [Schiffsexpedition]), der sich gegen die islamische Herrschaft in Ägypten richtete, nahm Leopold VI. teil. Letztlich blieb der Islam siegreich; mit dem Fall von Akkon als letzter christlicher Bastion (1291) ging die Kreuzzugsbewegung zu Ende. Die Bekämpfung von Islam und Heidentum übernahmen die Ritterorden (die Johanniter [Malteser] kämpften gegen die Osmanen im Mittelmeer, der Deutsche Orden wandte sich gegen die heidnischen Preußen [Teilnahme von König Přemysl Ottokar II. 1254, von Herzog Albrecht III. 1371]). Als Kreuzzug galt auch der von János Hunyady und dem Prediger Johannes von Capistran geführte Feldzug gegen die Osmanen 1456. Die Kreuzzüge des 12./13. Jahrhunderts vermittelten zahlreiche orientalische Kultureinflüsse.

Literatur

  • Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitgenossen berichten. 1995, S. 20
  • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. München: Beck 1968 / 1975