Kontumazhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Kontumazhof (9, hinter dem [[Josephinum]]), errichtet 1657 auf Kosten der Gemeinde Wien; dazu wurden mehrere dem Aerario Sanitatis gehörende Weingärten des Bürgerspitals angekauft. Der zur Kontumaz gehörende Freithof mit Kapelle des heiligen Rochus war schon 1647 eröffnet worden. Der Kontumazhof war dazu bestimmt, „alle von der Pest infizierten Personen nach ihrer Genesung, ebenso jene Leute, die um Infizierte gewesen, derselben gewartet, sie gehoben und gelegt haben, 40 Tage lang Contumaciam machen und ehender nicht unter andere Leute geschweige in die Stadt hineinzulassen". Zur Zeit der Pestepidemie 1713 musste der Kontumazhof auch zur Unterbringung Pestkranker verwendet werden. Die Kontumaz übersiedelte in die Spittelau. Nach dem Erlöschen der Seuche verlor der Kontumazhof seinen Sinn und wurde 1730 in ein Armenhaus umgestaltet. 1783 baute man gleichzeitig mit dem Großarmenhaus auch den ehemaligen Kontumazhof um. Anstelle des Pesthauses, der Rochuskapelle und des angrenzenden Wirtshauses „Zum Rührn-Esel" erhob sich das Kaiserliche Militär-Garnisons-Hauptspital [[Garnisonsspital]]), das im Dezember 1784 seiner Bestimmung übergeben wurde.  
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Adolf Wolf: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien: Selbstverlag 1981, S. 43
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*Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 120
 
*Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 90
 
*Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 90
*Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 120
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*Adolf Wolf: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien: Selbstverlag 1981, S. 43

Version vom 23. Dezember 2020, 11:03 Uhr

Daten zur Organisation
Art der Organisation Spital
Datum von 1657
Datum bis 1783
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 14995
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 23.12.2020 durch WIEN1.lanm08pil
  • 9., Van-Swieten-Gasse
  • 9., Sensengasse

Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

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48° 13' 9.50" N, 16° 21' 23.66" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kontumazhof (9., hinter dem Josephinum), errichtet 1657 auf Kosten der Gemeinde Wien; dazu wurden mehrere dem Aerario Sanitatis gehörende Weingärten des Bürgerspitals angekauft. Der zur Kontumaz gehörende Freithof mit Kapelle des heiligen Rochus war schon 1647 eröffnet worden. Der Kontumazhof war dazu bestimmt, "alle von der Pest infizierten Personen nach ihrer Genesung, ebenso jene Leute, die um Infizierte gewesen, derselben gewartet, sie gehoben und gelegt haben, 40 Tage lang Contumaciam machen und ehender nicht unter andere Leute geschweige in die Stadt hineinzulassen". Zur Zeit der Pestepidemie 1713 musste der Kontumazhof auch zur Unterbringung Pestkranker verwendet werden. Die Kontumaz übersiedelte in die Spittelau.

Nach dem Erlöschen der Seuche verlor der Kontumazhof seinen Sinn und wurde 1730 in ein Armenhaus umgestaltet. 1783 baute man gleichzeitig mit dem Großarmenhaus auch den ehemaligen Kontumazhof um. Anstelle des Pesthauses, der Rochuskapelle und des angrenzenden Wirtshauses "Zum Rührn-Esel" erhob sich das Kaiserliche Militär-Garnisons-Hauptspital (Garnisonsspital), das im Dezember 1784 seiner Bestimmung übergeben wurde.

Literatur

  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 120
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 90
  • Adolf Wolf: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien: Selbstverlag 1981, S. 43