Konrad Lorenz

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Daten zur Person
Personenname Lorenz, Konrad Zacharias
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ., Dr. phil., o. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 18581
GND
Wikidata
Geburtsdatum 7. November 1903
Geburtsort Wien
Sterbedatum 27. Februar 1989
Sterbeort Altenberg bei Greifenstein an der Donau, NÖ
Beruf Verhaltensforscher, Zoologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 13.09.2013 durch WIEN1.lanm08w02
Begräbnisdatum 6. März 1989
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 18. Februar 1983, Übernahme: 27. März 1984)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 5. März 1964)
  • Nobelpreis für Medizin und Physiologie (Verleihung: 11. Oktober 1973)
  • Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaft (Verleihung: 1959)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 24. Jänner 1969, Übernahme: 22. April 1969)

Lorenz Konrad Zacharias, * 7. November 1903 Wien, † 27. Februar 1989 Altenberg bei Greifenstein an der Donau (Privatgut), Niederösterreich, Verhaltensforscher, Zoologe (Begründer der modernen Verhaltensforschung), Gattin Margarete, Sohn des Orthopäden Adolf Lorenz. Studierte 1922-1928 an den Universitäten New York und Wien Medizin (Dr. med. univ. 1928) und 1928-1933 Zoologie (Dr. phil. 1933). 1928-1935 war Lorenz Assistent am II. Anatomischen Institut der Universität Wien, 1937 habilitierte er sich an der Universität Wien für vergleichende Anatomie und Tierpsychologie, 1938 war er Mitbegründer der „Zeitschrift für Tierpsychologie" (ab 1986 „Ethology"). 1940 wurde Lorenz o. Prof. für Psychologie und Leiter des Instituts für Psychologie an der Universität Königsberg (Ostpreußen), 1941-1944 war er Militärarzt (1944-1948 sowjetrussische Kriegsgefangenschaft). 1949 gründete er die Station für vergleichende Verhaltensforschung in Altenberg bei Greifenstein an der Donau (Niederösterreich), 1951 wurde er Leiter des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie in Buldern/Westfalen und 1961-1973 des Instituts in Seewiesen (Bayern). 1973 kehrte er nach Österreich zurück und übernahm bis 1982 die Leitung der Abteilung für Tiersoziologie des Instituts für vergleichende Verhaltensforschung der Akademie der Wissenschaften in Grünau am Almsee, anschließend bis 1989 die Leitung der Forschungsstelle für Ethologie. Lorenz hat unter anderem an Dohlen, Kolkraben und (den sein wissenschaftliches Werk dominierenden) Graugänsen Instinktverhalten und Ausdrucksbewegung, Sexual- und Aggressionsverhalten studiert. Er engagierte sich auch in der Österreichischen Ökologie- und (1978) in der Anti-Atom-Bewegung; er gehörte zu den aus wissenschaftlichen Erkenntnissen überzeugten Verfechtern des Umweltschutzes. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen (darunter Das sogenannte Böse, 1963; Über tierisches und menschliches Verhalten, 1965; Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit, 1973; Der Abbau des Menschlichen, 1983). Nobelpreis für Medizin (1973; geteilt mit Karl von Frisch und Nikolaus Tinbergen, Niederlande); Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaften (1959), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (1964), Ehrenmedaille in Gold (1969), Paracelsus-Ring Villach (1973), Ehrenbürger von Wien (18. Februar 1983) und andere Auszeichnungen; Ehrendoktorate (Leeds, Basel, Yale, Oxford, Chicago, Durham, Birmingham, Universität für Veterinärwissenschaften Wien). Konrad-Lorenz-Institut (Beschäftigung mit vergleichender Verhaltensforschung).

Literatur

  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Alec Nisbett: Konrad Lorenz. London 1976
  • Max Amberg: Konrad Lorenz. Verhaltensforscher, Philosoph, Naturschützer. Greven 1977
  • Antal Festetics: Konrad Lorenz. Aus der Welt des großen Naturforschers. München 1983
  • F. M. Wuketits: Konrad Lorenz Leben u. Werk eines großen Naturforschers. 1990
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Nr. 139. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1989, S.239 ff.
  • Konrad Lorenz und die Folgen. Tierpsychologie, Verhaltensforschung, physiologische Psychologie. In: Roger Alfred Stamm / Hans Zeier (Hgg.): Die Psychologie des 20. Jahrhunderts 6. Zürich 1978
  • Karl Hermann Spitzy: Laudatio anläßlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Nobelpreisträger Hrn. Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Konrad Lorenz. In: Arzneimittelpraxis 14. 1984, S. 551 f.
  • Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer. Nr. 44. Wien: Verlag Haus der Ärzte 1989, S. 21
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 78
  • Rendezvous Wien. Vierteljahreszeitschrift für Freunde Wiens in aller Welt. Wien: Wiener Tourismusverband 3/1984, S. 20 ff.
  • Profil, 6.3.1989, S. 75 ff.
  • Wiener Zeitung, 14.10.1983
  • Standard, 1.3.1989
  • Wochenpresse, 31.1.1984, S. 43