Kolosseum
Kolosseum (Brigittenau Konskriptionsnummer 5; 20, Zrinygasse 15, Jägerstraße 90), Tanz- und Vergnügungsetablissement. Ende der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts erbaute Anton Czermak, der Besitzer der Südfrüchte- und Weinhandlung „Zu den drei Laufern" am Kohlmarkt, in der Brigittenau einen Tanzsaal mit Nebenräumen und stattete ihn vornehm aus. Anfangs für geschlossene Gesellschaften gedacht, wurde der Saal später dem Publikum geöffnet, doch fand das Lokal wenig Zuspruch und wurde deshalb an den Architekt Karl Hoer verkauft. Das „Universalunterhaltungslokal" wurde am 1. Juni 1834 unter dem neuen Namen „Universum" eröffnet. Die Menge der dort zur Verfügung stehenden Belustigungen und Vergnügungen, die wiederholt gewechselt und durch neuartige ersetzt wurden, machte das Unternehmen sehr beliebt. Noch 1834 wurde es mit der Stadt durch eine Pferdeeisenbahnlinie (Rotenturmtor, entlang des Donaukanals, heutiger Gaußplatz, Jägerstraße, Kolosseum) verbunden, deren Wagen ab zwei Uhr nachmittags täglich alle Viertelstunden verkehrten.