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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 31.10.2019 durch WIEN1.lanm09was

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Koch nennt man in Wien Muse (Apfel-, Grieß-, Haselnuß-, Hollerkoch), aber auch gebackene (Auflauf) oder in Dunst gesottene (Mehl)Speisen. Es handelt sich mit wenigen Ausnahmen um Süßspeisen, deren derzeit bekannteste und beliebteste der „Mohr im Hemd" ist (ein Schokoladekoch mit geriebenen Mandeln, mit Schokoladesoße überzogen und mit Schlagobers vollendet); zu den Kochen gehört auch der Besoffene Kapuziner („Kapuzinerkoch"). In alten Kochbüchern und in der französischen Fachsprache werden die Koche mit Pudding gleichgesetzt. Die große Beliebtheit, Varietät und Verbreitung der Koche (insbesondere im 19. Jahrhundert) hat mehrere Gründe: Die Wiener essen gerne süß, die Erfindung des Rübenzuckers hatte ein Sinken des Zuckerpreises zur Folge, daher waren Süßspeisen auch ärmeren Schichten zugänglich geworden. Überdies bedurfte es in diesen Zeiten ohne perfekte Zahnmedizin keiner Zähne, um diese Köstlichkeiten zu genießen. Besoffener Kapuziner: Ein Koch („Kapuzinerkoch") aus Schokolade, gerösteten Haselnüssen und Mehl, der, im Rohr gebacken, mit einer Rotweinsauce übergossen serviert wird.