Katharina Schratt: Unterschied zwischen den Versionen

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Katharina Schratt, * 11. September 1853 (!) Baden bei Wien, Theresiengasse 1 (Gedenktafel), † 17. April 1940 Wien 1, Kärntner Ring 4 (Hietzinger Friedhof), Schauspielerin, Gatte Miklos Baron von Kiß von Itebe. Sie begeisterte sich schon sehr früh für die Bühne und war heimlich als Statistin am Badner Theater. Ihre Ausbildung erhielt sie bei Alexander Strakosch, einige Zeit später spielte sie an der Kirchnerschen Theaterakademie. Das erste Engagement führte sie ans Berliner Hoftheater (1872), wo sie als Gustel von Blasewitz debütierte. Am Wiener Stadttheater trat sie erstmals am 24. März 1873 als Käthchen von Heilbronn auf, wurde aufgrund ihres Erfolgs von [[Heinrich Laube]] engagiert und blieb bis zu dessen Abgang (1880) an dieser Bühne. Dann folgten Gastspiele in Europa und Amerika; 1883 wurde sie Mitglied des Burgtheaters, 1887 erhielt sie den Titel "Hofschauspielerin", 1893 folgte ihre Ernennung zum lebenslänglichen Mitglied des Burgtheaters, das sie 1900 verließ. Sie entwickelte sich von der jugendlich-Naiven über die sentimentale Liebhaberin zur Salondame, die sie mit Anmut, Liebenswürdigkeit und feinkomischen Charakterzügen auszustatten wußte, spielte aber auch Dialektrollen. Ihre Hauptrollen waren: Katharina ("Der Widerspenstigen Zähmung"), Clarisse ("Rosenkranz und Güldenstern"), Elise ("Der Geizige"), Lorle ("Dorf und Stadt"), Nandl ("Versprechen hinterm Herd"), Toni Weber ("Das Vermächtnis") und andere. Mitte der achtziger Jahre wurde sie Vorleserin der Kaiserin Elisabeth, seitdem verband sie eine enge Freundschaft mit Franz Joseph I., der sie in ihrer Villa in Hietzing (13, Gloriettegasse 9) täglich besuchte.
 
Katharina Schratt, * 11. September 1853 (!) Baden bei Wien, Theresiengasse 1 (Gedenktafel), † 17. April 1940 Wien 1, Kärntner Ring 4 (Hietzinger Friedhof), Schauspielerin, Gatte Miklos Baron von Kiß von Itebe. Sie begeisterte sich schon sehr früh für die Bühne und war heimlich als Statistin am Badner Theater. Ihre Ausbildung erhielt sie bei Alexander Strakosch, einige Zeit später spielte sie an der Kirchnerschen Theaterakademie. Das erste Engagement führte sie ans Berliner Hoftheater (1872), wo sie als Gustel von Blasewitz debütierte. Am Wiener Stadttheater trat sie erstmals am 24. März 1873 als Käthchen von Heilbronn auf, wurde aufgrund ihres Erfolgs von [[Heinrich Laube]] engagiert und blieb bis zu dessen Abgang (1880) an dieser Bühne. Dann folgten Gastspiele in Europa und Amerika; 1883 wurde sie Mitglied des Burgtheaters, 1887 erhielt sie den Titel "Hofschauspielerin", 1893 folgte ihre Ernennung zum lebenslänglichen Mitglied des Burgtheaters, das sie 1900 verließ. Sie entwickelte sich von der jugendlich-Naiven über die sentimentale Liebhaberin zur Salondame, die sie mit Anmut, Liebenswürdigkeit und feinkomischen Charakterzügen auszustatten wußte, spielte aber auch Dialektrollen. Ihre Hauptrollen waren: Katharina ("Der Widerspenstigen Zähmung"), Clarisse ("Rosenkranz und Güldenstern"), Elise ("Der Geizige"), Lorle ("Dorf und Stadt"), Nandl ("Versprechen hinterm Herd"), Toni Weber ("Das Vermächtnis") und andere. Mitte der achtziger Jahre wurde sie Vorleserin der Kaiserin Elisabeth, seitdem verband sie eine enge Freundschaft mit Franz Joseph I., der sie in ihrer Villa in Hietzing (13, Gloriettegasse 9) täglich besuchte.
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
 
* Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
 
* Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
 
* Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
* Holzer: Vorstadtbühnen, S. 445 ff.
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* Rudolf Holzer: Die Wiener Vorstadtbühnen. Alexander Girardi und das Theater an der Wien. Unter Forderung des Bundesmin. f. Unterricht u. d. Gemeinden Wien u. Graz. Wien : Österr. Staatsdruckerei 1951, S. 445 ff.
 
* Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956, S. 657
 
* Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956, S. 657
 
* Jean de Bourgoing [Hg.]: Briefwechsel mit Kaiser Franz Joseph. 1949
 
* Jean de Bourgoing [Hg.]: Briefwechsel mit Kaiser Franz Joseph. 1949

Version vom 19. Februar 2014, 13:38 Uhr

Daten zur Person
Personenname Schratt, Katharina
Abweichende Namensform
Titel Hofschauspielerin
Geschlecht männlich
PageID 13212
GND
Wikidata
Geburtsdatum 11. September 1853
Geburtsort Baden bei Wien
Sterbedatum 17. April 1940
Sterbeort Wien
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 19.02.2014 durch WIEN1.lanm09mai
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Hietzinger Friedhof
  • 1., Kärntner Ring 4 (Sterbeadresse)
  • 13., Gloriettegasse 9 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Katharina Schratt, * 11. September 1853 (!) Baden bei Wien, Theresiengasse 1 (Gedenktafel), † 17. April 1940 Wien 1, Kärntner Ring 4 (Hietzinger Friedhof), Schauspielerin, Gatte Miklos Baron von Kiß von Itebe. Sie begeisterte sich schon sehr früh für die Bühne und war heimlich als Statistin am Badner Theater. Ihre Ausbildung erhielt sie bei Alexander Strakosch, einige Zeit später spielte sie an der Kirchnerschen Theaterakademie. Das erste Engagement führte sie ans Berliner Hoftheater (1872), wo sie als Gustel von Blasewitz debütierte. Am Wiener Stadttheater trat sie erstmals am 24. März 1873 als Käthchen von Heilbronn auf, wurde aufgrund ihres Erfolgs von Heinrich Laube engagiert und blieb bis zu dessen Abgang (1880) an dieser Bühne. Dann folgten Gastspiele in Europa und Amerika; 1883 wurde sie Mitglied des Burgtheaters, 1887 erhielt sie den Titel "Hofschauspielerin", 1893 folgte ihre Ernennung zum lebenslänglichen Mitglied des Burgtheaters, das sie 1900 verließ. Sie entwickelte sich von der jugendlich-Naiven über die sentimentale Liebhaberin zur Salondame, die sie mit Anmut, Liebenswürdigkeit und feinkomischen Charakterzügen auszustatten wußte, spielte aber auch Dialektrollen. Ihre Hauptrollen waren: Katharina ("Der Widerspenstigen Zähmung"), Clarisse ("Rosenkranz und Güldenstern"), Elise ("Der Geizige"), Lorle ("Dorf und Stadt"), Nandl ("Versprechen hinterm Herd"), Toni Weber ("Das Vermächtnis") und andere. Mitte der achtziger Jahre wurde sie Vorleserin der Kaiserin Elisabeth, seitdem verband sie eine enge Freundschaft mit Franz Joseph I., der sie in ihrer Villa in Hietzing (13, Gloriettegasse 9) täglich besuchte.


Literatur

  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Rudolf Holzer: Die Wiener Vorstadtbühnen. Alexander Girardi und das Theater an der Wien. Unter Forderung des Bundesmin. f. Unterricht u. d. Gemeinden Wien u. Graz. Wien : Österr. Staatsdruckerei 1951, S. 445 ff.
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956, S. 657
  • Jean de Bourgoing [Hg.]: Briefwechsel mit Kaiser Franz Joseph. 1949
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003, Band 43, S. 29, S. 138 (Künstlerwohnung), S. 165 (13, Gloriettegasse 9; 1889-1940?)
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Hietzing. Ein Bezirk im Grünen. Wien: Mohl 1977, S. 127 ff.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 42
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