Karl Schiske: Unterschied zwischen den Versionen

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Karl Schiske, * 12. Februar 1916 Raab (Györ), Ungarn, † 16. Juni 1969 Wien 9, Alser Straße 4 (Allgemeines Krankenhaus; zuletzt wohnhaft 15, Pilgerimgasse 22), Komponist. Studierte Musikwissenschaften an der Universität Wien (Dr. phil. 1942; Dissertation über Anton Bruckner) sowie Klavier und Komposition am Konservatorium und an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Schiske entwickelte sich zu einem Vertreter der Zwölftonmusik, schuf zahlreiche Werke mit klaren Strukturen und Kontrapunkten (Symphonien, Streichquartette Bläserquintett, Klavier- und Orgelwerke, Messen, Kammermusik, Chorwerk, Lieder), ist jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten. Er lehrte ab 1952 als Professor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst, wobei er in seinen Unterricht auch zeitgenössische (teilweise populäre) Musik einbezog. Preis der Stadt Wien für Musik (1950); Österreichischer Förderungspreis für Musik (1952); Theodor-Körner-Preis (1960); Österreichischer Staatspreis für Musik (1967).
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Karl Schiske, * 12. Februar 1916 Raab (Györ), Ungarn, † 16. Juni 1969 Wien, Komponist.
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==Biografie==
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Karl Schiske wurde 1916 als Sohn des Technikers Rudolf Schiske und seiner Frau Stephanie (geb. Kirnbauer) geboren. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] übersiedelte die Familie nah Österreich, zunächst nach Orth an der Donau, 1923 nach Wien. Damals erhielt er den ersten Klavier- und Musiktheorieunterricht. Schon während seiner Schulzeit begann Schiske zu komponieren und sich mit Jazz zu beschäftigen. [[Roderich Bass]] erkannte Schiskes Talent und nahm ihn ans Konservatorium auf. Ernst Kanitz unterrichtete ihn in Komponieren und Harmonielehre. Nach der Matura studierte Karl Schiske Musikwissenschaft an der [[Universität (Institution)|Universität Wien]]. In den Nebenfächern belegte er Philosophie, Physik, Kunstgeschichte und Geschichte. 1939 legte er als Externist die Reifeprüfung in Komposition ab, 1940 beendete er sein Klavierstudium und promovierte 1942 mit der Dissertation "Zur Dissonanzverwendung in den Symphonien Anton Bruckners" zum Dr. phil.
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Er wurde zum [[Zweiter Weltkrieg>Kriegsdienst]] eingezogen und geriet in amerikanische Gefangenschaft. Nach der Befreiung arbeitete Schiske als freier Komponist. Neben zwei Symphonien und Kammermusikwerken entstand das Oratorium "Vom Tode", das er seinem im Krieg gefallenen Bruder Hubert widmete.
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1950 wurde der Komponist mit dem [[Preis der Stadt Wien]] ausgezeichnet. 1952 erhielt er einen Lehrauftrag an der [[Universität für Musik und darstellende Kunst Wien|Akademie für Musik und darstellende Kunst]]. Zu seinen Schülern zählten unter anderem [[Erich Urbanner]], [[Iván Eröd]], [[Gösta Neuwirth]], [[Kurt Schwertsik]] und [[Otto M. Zykan]].
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==Quelle==
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*Ferdinand Wernigg: Preisträger der Stadt Wien. Photoalbum mit Kurzbiographien aus der Rathauskorrespondenz. Bd. 1. Wien : Wiener Stadtbibliothek, MA 9 [ca. 1955]
  
 
== Literatur ==
 
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*Markus Grassl / Reinhard Kapp / Eike Rathgeber [Hrsg.]: Österreichs Neue Musik nach 1945 - Karl Schiske. Wien: Böhlau 2008
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*Peter Erhart: Niederösterreichische Komponisten. Wien: Doblinger 1998, S. 134
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* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
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* Karlheinz Roschitz: Karl Schiske. Eine Studie. Wien: Lafite 1970
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* Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
 
* Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951  
 
* Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951  
* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
 
* Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
 
* Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10,1963
 
* K. Roschitz: Karl Schiske. 1970
 
 
* Österreichische Musikzeitschrift 22 (1967), S. 733
 
* Österreichische Musikzeitschrift 22 (1967), S. 733
 
* Österreichische Musikzeitschrift 24 (1969), S. 463
 
* Österreichische Musikzeitschrift 24 (1969), S. 463
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* Österreichische Musikzeitschrift 41 (1986), S. 112 f.
 
* Österreichische Musikzeitschrift 41 (1986), S. 112 f.
 
* Der Standard, 09.11.1994, S. 23
 
* Der Standard, 09.11.1994, S. 23
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==Weblinks==
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*[https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_S/Schiske_Karl.xml Österreichisches Musiklexikon online: Karl Hubert Rudolf Schiske]
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*[https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Schiske Wikipedia: Karl Schiske]
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*[https://www.mdw.ac.at/imi/forschung/abgeschlossene-forschungsprojekte/zum-projekt-karl-schiske/ Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung (IMI): Forschungsprojekt Karl Schiske]

Version vom 3. November 2023, 15:08 Uhr

Karl Schiske (1950)
Daten zur Person
Personenname Schiske, Karl
Abweichende Namensform Schiske, Karl Hubert Rudolf
Titel Dr. phil., Prof.
Geschlecht männlich
PageID 8087
GND 11875520X
Wikidata Q876427
Geburtsdatum 12. Februar 1916
Geburtsort Györ, Ungarn
Sterbedatum 16. Juni 1969
Sterbeort Wien
Beruf Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Karl Schiske.jpg
Bildunterschrift Karl Schiske (1950)
  • 9., Alser Straße 4 (Sterbeadresse)
  • 15., Pilgerimgasse 22 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 1950)
  • Österreichischer Förderungspreis für Musik (Verleihung: 1952)
  • Theodor-Körner-Preis (Verleihung: 1960)
  • Österreichischer Staatspreis für Musik (Verleihung: 1967)


Karl Schiske, * 12. Februar 1916 Raab (Györ), Ungarn, † 16. Juni 1969 Wien, Komponist.

Biografie

Karl Schiske wurde 1916 als Sohn des Technikers Rudolf Schiske und seiner Frau Stephanie (geb. Kirnbauer) geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte die Familie nah Österreich, zunächst nach Orth an der Donau, 1923 nach Wien. Damals erhielt er den ersten Klavier- und Musiktheorieunterricht. Schon während seiner Schulzeit begann Schiske zu komponieren und sich mit Jazz zu beschäftigen. Roderich Bass erkannte Schiskes Talent und nahm ihn ans Konservatorium auf. Ernst Kanitz unterrichtete ihn in Komponieren und Harmonielehre. Nach der Matura studierte Karl Schiske Musikwissenschaft an der Universität Wien. In den Nebenfächern belegte er Philosophie, Physik, Kunstgeschichte und Geschichte. 1939 legte er als Externist die Reifeprüfung in Komposition ab, 1940 beendete er sein Klavierstudium und promovierte 1942 mit der Dissertation "Zur Dissonanzverwendung in den Symphonien Anton Bruckners" zum Dr. phil. Er wurde zum [[Zweiter Weltkrieg>Kriegsdienst]] eingezogen und geriet in amerikanische Gefangenschaft. Nach der Befreiung arbeitete Schiske als freier Komponist. Neben zwei Symphonien und Kammermusikwerken entstand das Oratorium "Vom Tode", das er seinem im Krieg gefallenen Bruder Hubert widmete. 1950 wurde der Komponist mit dem Preis der Stadt Wien ausgezeichnet. 1952 erhielt er einen Lehrauftrag an der Akademie für Musik und darstellende Kunst. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Erich Urbanner, Iván Eröd, Gösta Neuwirth, Kurt Schwertsik und Otto M. Zykan.

Quelle

  • Ferdinand Wernigg: Preisträger der Stadt Wien. Photoalbum mit Kurzbiographien aus der Rathauskorrespondenz. Bd. 1. Wien : Wiener Stadtbibliothek, MA 9 [ca. 1955]

Literatur

  • Markus Grassl / Reinhard Kapp / Eike Rathgeber [Hrsg.]: Österreichs Neue Musik nach 1945 - Karl Schiske. Wien: Böhlau 2008
  • Peter Erhart: Niederösterreichische Komponisten. Wien: Doblinger 1998, S. 134
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Karlheinz Roschitz: Karl Schiske. Eine Studie. Wien: Lafite 1970
  • Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Österreichische Musikzeitschrift 22 (1967), S. 733
  • Österreichische Musikzeitschrift 24 (1969), S. 463
  • Österreichische Musikzeitschrift 25 (1970), S. 121 f., S. 327
  • Österreichische Musikzeitschrift 41 (1986), S. 112 f.
  • Der Standard, 09.11.1994, S. 23

Weblinks