Karl Bednarik: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
K (Textersetzung - „==Links==“ durch „==Weblinks==“)
 
(23 dazwischenliegende Versionen von 9 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Person
 
{{Person
 
|Personenname=Bednarik, Karl
 
|Personenname=Bednarik, Karl
 +
|Abweichende Namensform=Bednarik, Karl Josef Franz
 
|Titel=Prof.
 
|Titel=Prof.
 
|Geschlecht=männlich
 
|Geschlecht=männlich
|Geburtsdatum=18.07.1915
+
|Geburtsdatum=1915/07/18
 
|Geburtsort=Wien
 
|Geburtsort=Wien
|Sterbedatum=14.01.2001
+
|Sterbedatum=2001/01/14
 +
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Sterbeort=Wien
 
|Sterbeort=Wien
|Begräbnisdatum=24.01.2001
+
|Beruf=Maler; Schriftsteller
|Friedhof=Urnenhain der Feuerhalle Simmering
+
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage
|Grabstelle=-/MR/-/76/-/5
+
|Begräbnisdatum=2001/01/24
|Grabstelle Link=http://www.friedhoefewien.at/eportal/ep/programView.do?programId=21894&submitHidden=true&name=Bednarik&vorname=Karl&friedhof=010&jdb_von=2001&jdb_bis=&latitudeWGS84_y=48.2054335&longitudeWGS84_x=15.6183427
+
|Friedhof=Feuerhalle Simmering
|Beruf=Maler; Schriftsteller;
+
|Grabstelle=Abteilung MR, Gruppe 76, Nummer 5
|Nachlass=Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
+
|Grabstelle aufgelassen=Nein
|Verkehrsfläche=Karl-Bednarik-Gasse
+
|Nachlass=Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek; Stadt Wien – MUSA
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage;
+
|WikidataID=Q114973
|Bildname=BednarikPorträt.jpg
+
|GND=12362908X
|Bildunterschrift=Karl Bednarik
+
|Familiäre Beziehung={{Familie
|Bildquelle=© Herbert Bednarik
+
|Verwandtschaftsgrad=ist verheiratet oder verpartnert mit
|Bildrechte=© Herbert Bednarik
+
|Name=Margarethe Maisel
 +
}}{{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Elternteil von
 +
|Name=Rosa Maria Grieder-Bednarik
 +
}}{{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Elternteil von
 +
|Name=Anton Bednarik
 +
}}{{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Elternteil von
 +
|Name=Herbert Bednarik
 +
}}{{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Elternteil von
 +
|Name=Susanne Jungnikl
 +
}}{{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Elternteil von
 +
|Name=Friederike Kluger
 
}}
 
}}
{{Auszeichnung
+
|Auszeichnung={{Auszeichnung
 
|Auszeichnung=Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien
 
|Auszeichnung=Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien
 
|Verleihung=22.12.1980
 
|Verleihung=22.12.1980
 
|Übernahme=03.04.1981
 
|Übernahme=03.04.1981
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Förderungsbeitrag des Wiener Kunstfond der Zentralsparkasse für Literatur
 
|Auszeichnung=Förderungsbeitrag des Wiener Kunstfond der Zentralsparkasse für Literatur
 
|Verleihung=1974
 
|Verleihung=1974
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
|Auszeichnung=Verleihung des Titels Professor
 
|Verleihung=1973
 
}}
 
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Theodor-Körner-Preis
 
|Auszeichnung=Theodor-Körner-Preis
 
|Verleihung=1965
 
|Verleihung=1965
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Theodor-Körner-Preis
 
|Auszeichnung=Theodor-Körner-Preis
 
|Verleihung=1962
 
|Verleihung=1962
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Förderungsbeitrag des Wiener Kunstfond der Zentralsparkasse für Literatur
 
|Auszeichnung=Förderungsbeitrag des Wiener Kunstfond der Zentralsparkasse für Literatur
 
|Verleihung=1961
 
|Verleihung=1961
 
}}
 
}}
{{Familie
+
|Bildname=BednarikPorträt.jpg
|Name=Margarethe Maisei
+
|Bildunterschrift=Karl Bednarik
|Verwandtschaftsgrad=Gattin
+
|Grabstelle Link=http://www.friedhoefewien.at/eportal/ep/programView.do?programId=21894&submitHidden=true&name=Bednarik&vorname=Karl&friedhof=010&jdb_von=2001&jdb_bis=&latitudeWGS84_y=48.2054335&longitudeWGS84_x=15.6183427
 +
|Verkehrsfläche=Karl-Bednarik-Gasse
 +
|Bildquelle=Herbert Bednarik
 +
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
 
}}
 
}}
{{Familie
+
Bednarik Karl, * 18. Juli 1915 Wien, † 14. Jänner 2001 Wien, Maler, Schriftsteller, Gattin Margarethe Maisel (fünf Kinder, zwölf Enkelkinder).
|Name=Rosa Maria Grieder-Bednarik
+
 
|Verwandtschaftsgrad=Tochter
+
==Biographie==
}}
+
Karl Bednarik wurde am 18. Juli 1915 in Wien in bescheidenen sozialen Verhältnissen geboren. Er lernte den Beruf des Buchdruckers, sein Lebensplan jedoch war als freischaffender Künstler tätig zu sein. 1934 begann er als Autodidakt mit Malstudien und besuchte in den Jahren 1945/1946 die Akademie der bildenden Künste in Wien. Ab 1949 nahm er an Ausstellungen im In- und Ausland teil. In den 1950er Jahren schuf er im Auftrag der Gemeinde Wien Mosaike und Sgraffiti – die [[Österreichische Galerie Belvedere]], die [[Graphische Sammlung Albertina]] und die Stadt Wien kauften einige seiner bildkünstlerischen Werke. Daneben übte er verschiedene Berufe aus, um den Lebensunterhalt für seine wachsende Familie zu sichern, und begann regelmäßig für Zeitschriften zu schreiben. 1940 hatte er Margarethe Maisel geheiratet, ab 1944 kamen fünf Kinder zur Welt. 1949 übersiedelte die Familie von Wien-Landstraße nach [[Stadlau (Vorort)|Stadlau]], in die dort neu errichtete "Künstlersiedlung" der Gemeinde Wien.
{{Beziehung
+
 
|Name=Anton Bednarik
+
Im Laufe der Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt von Bednariks Arbeiten von der Bildenden Kunst zur Schriftstellerei. 1951 bis 1953 erschienen die beiden ersten Romane "Zwischenfall in Wien" und "Der Tugendfall" sowie der großes Aufsehen erregende sozialwissenschaftliche Essay "Der junge Arbeiter von heute - ein neuer Typ". Von 1953 bis 1955 gestaltete Bednarik im sogenannten Script-Departement des Senders [[Rot-Weiß-Rot-Sendergruppe|Rot-Weiß-Rot]] und für die [[RAVAG]] zahlreiche Radiosendungen. Ab 1957 verfasste er Drehbücher zu Themen der bildenden Kunst und Literatur für das österreichische Fernsehen, ua. die [[ORF]]-Serie "Schwarz auf Weiß - Abenteuer der Zeichenkunst" mit über 30 Folgen, mehrere Beiträge für die Sendung "Der Fenstergucker" und zahlreiche Künstler-Biografien.
|Beziehung=Sohn
 
}}
 
{{Beziehung
 
|Name=Herbert Bednarik
 
|Beziehung=Sohn
 
}}
 
{{Beziehung
 
|Name=Susanne Jungnikl
 
|Beziehung=Tochter
 
}}
 
{{Beziehung
 
|Name=Friederike Kluger
 
|Beziehung=Tochter
 
}}
 
Bednarik Karl, * 18. Juli 1915 Wien, † 14. Jänner 2001 Wien, Maler, Schriftsteller, Gattin Margarethe Maisel, 5 Kinder, 12 Enkelkinder
 
  
Karl Bednarik, aus bescheidenen sozialen Verhältnissen stammend, lernte den Beruf des Buchdruckers, sein Lebensplan jedoch war als freischaffender Künstler tätig zu sein. 1934 begann er als Autodidakt mit Malstudien und besuchte in den Jahren 1945/1946 die Akademie der bildenden Künste in Wien. Ab 1949 nahm er an Ausstellungen im In- und Ausland teil. In den 1950er Jahren schuf er im Auftrag der Gemeinde Wien Mosaike und Sgraffitis – die Österreichischen Galerie Belvedere, die Graphischen Sammlung Albertina und die Stadt Wien kauften einige seiner bildkünstlerischen Werke. Daneben übte er verschiedene Berufe aus, um den Lebensunterhalt für seine wachsende Familie zu sichern und begann regelmäßig für Zeitschriften zu schreiben. 1940 hatte er Margarethe Maisel geheiratet, ab 1944 kamen 5 Kinder zur Welt. 1949 übersiedelte die Familie vom 3. Bezirk nach Stadlau/1220 Wien, in die dort neu errichtete "Künstlersiedlung" der Gemeinde Wien.
+
Es folgten weitere erfolgreiche Bücher zu gesellschaftlichen Themen, in denen sich Karl Bednarik mit den soziologischen Aspekten der durch die Technisierung der Arbeitswelt ausgelösten Umwälzungen auseinander setzte. Der Fritz Molden Verlag gab "Die Programmierer. Eliten der Automation", "Die Lerngesellschaft. Das Kind von heute - der Mensch von morgen" und "Die Krise des Mannes" heraus, der Verlag [[Jugend & Volk]] veröffentlichte 1969: "Die Unheimliche Jugend". Von allen Büchern erschienen Übersetzungen in viele Sprachen. Obwohl die Bücher heute nur mehr antiquarisch erhältlich sind, haben viele von Bednarik aufgegriffenen Themen und seine Statements dazu heute noch Gültigkeit.  
  
Im Laufe der Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt von Bednariks Arbeiten von der Bildenden Kunst zur Schriftstellerei. 1951 bis 1953 erschienen die beiden ersten Romane "Zwischenfall in Wien" und "Der Tugendfall" sowie der großes Aufsehen erregende sozialwissenschaftliche Essay "Der junge Arbeiter von heute - ein neuer Typ". Von 1953 bis 1955 gestaltete Bednarik im sog. Script-Departement des Senders Rot-Weiß-Rot und für die RAVAG zahlreiche Radiosendungen. Ab 1957 verfasste er Drehbücher zu Themen der bildenden Kunst und Literatur für das österreichische Fernsehen, ua. die ORF-Serie "Schwarz auf Weiß - Abenteuer der Zeichenkunst" mit über 30 Folgen, mehrere Beiträge für die Sendung "Der Fenstergucker" und zahlreiche Künstler-Biografien.
+
Von 1968 bis 1975 war Bednarik Herausgeber der Reihe "Antworten" im Verlag [[Jugend & Volk]]. Von 1975 bis 1980 leitete er die Galerie "[[Alte Schmiede (1)|Alte Schmiede]]" in Wien.
  
Es folgten weitere erfolgreiche Bücher zu gesellschaftlichen Themen, in denen sich Karl Bednarik mit den soziologischen Aspekten der durch die Technisierung der Arbeitswelt ausgelösten Umwälzungen auseinander setzte. Der Fritz Molden Verlag gab "Die Programmierer. Eliten der Automation", "Die Lerngesellschaft. Das Kind von heute - der Mensch von morgen" und "Die Krise des Mannes" heraus, der Verlag Jugend & Volk veröffentlichte 1969: "Die Unheimliche Jugend". Von alle Bücher erschienen Übersetzungen in viele Sprachen. Obwohl die Bücher heute nur mehr antiquarisch erhältlich sind, haben viele von Bednarik aufgegriffenen Themen und seine Statements dazu heute noch Gültigkeit.
+
Es gibt zwei unveröffentlichte Manuskripte, den Roman "Die Aplatas", der – aufbauend auf autobiographischen Kindheitserlebnissen – vom Entwicklungsprozess einer Wiener Arbeiterfamilie im Jahr des [[Julidemonstration|Justizpalastbrandes]], 1927, handelt, und Lebenserinnerungen unter dem Titel "W.I.W.". Bis zuletzt widmete sich Karl Bednarik neben seiner schriftstellerischen Arbeit der Malerei.
Von 1968 bis 1975 war Bednarik Herausgeber der Reihe "Antworten" im Verlag Jugend & Volk. Von 1975 bis 1980 leitete er die Galerie "Alte Schmiede" in Wien.
 
Es gibt zwei unveröffentlichte Manuskripte, den Roman, "Die Aplatas", der – aufbauend auf autobiographischen Kindheitserlebnissen – vom Entwicklungsprozess einer Wiener Arbeiterfamilie im Jahr des Justizpalastbrandes, 1927, handelt, und Lebenserinnerungen unter dem Titel "W.I.W.". Bis zuletzt widmete sich Karl Bednarik neben seiner schriftstellerischen Arbeit der Malerei.
 
  
Karl Bednarik lebte bis zu seinem Tod im Jänner 2001 in Stadlau, im letzten Jahr gepflegt und betreut von seiner Frau Grete, die 2012 verstarb. Er erhielt verschieden Ehrungen, ua. zweimal den Theodor-Körner-Preis, 1973 den Titel Professor und 1980 das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. 2006 wurde eine Gasse im 22. Bezirk nach ihm benannt. Die ÖNB erwarb auf Vorschlag von Wendelin Schmidt-Dengler den literarischen Nachlass [http://www.onb.ac.at/sammlungen/litarchiv/bestaende_det.php?id=bednarik ÖNB-Literaturarchiv/Bednarik].
+
Karl Bednarik lebte bis zu seinem Tod im Jänner 2001 in Stadlau. Seine Frau Grete verstarb 2012. Er erhielt verschiedene Ehrungen, unter anderem zweimal den Theodor-Körner-Preis, 1973 den Titel Professor und 1980 das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. 2006 wurde die [[Karl-Bednarik-Gasse]] im 22. Bezirk nach ihm benannt.  
  
Anlässlich des 100. Geburtstages gibt es eine Gedenkseite im Internet: [http://www.andacht.at/karl_bednarik_1/andacht%20bednarik.andacht.at andacht.bednarik.at]
+
Die [[Österreichische Nationalbibliothek]] erwarb auf Vorschlag von [[Wendelin Schmidt-Dengler]] den literarischen Nachlass. Bedeutende Teile des künstlerischen Nachlasses von Karl Bednarik gingen 2016/2017 aufgrund einer Schenkung der Familie an die Stadt Wien (MUSA).
  
[[Karl-Bednarik-Gasse]]
+
==Quellen==
Anlässlich des 100. Geburtstages verteilte die Familie folgenden Brief an die Bewohner der Karl-Bednarik-Gasse:
+
*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++0f0d7edb-90f4-4c15-8620-e74b7ce8c1f5VERA#Akt_____0f0d7edb-90f4-4c15-8620-e74b7ce8c1f5VERA Meldezettel von Karl Bednarik (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]
[[Datei:100J-KB.pdf|miniatur|Brief]]
 
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
Zeile 91: Zeile 85:
 
* Who is Who in Österreich mit Südtirolteil (Hübners "Blaues Who is Who"). Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 1999, S. 119
 
* Who is Who in Österreich mit Südtirolteil (Hübners "Blaues Who is Who"). Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 1999, S. 119
 
* Rosi Grieder-Bednarik: div. private Quellen sowie aus W.I.W. (unveröffentliche Lebenserinnerungen von Karl Bednarik)
 
* Rosi Grieder-Bednarik: div. private Quellen sowie aus W.I.W. (unveröffentliche Lebenserinnerungen von Karl Bednarik)
 +
* Gedenkseite zum 100. Geburtstag. URL: http://www.andacht.at/karl_bednarik_1/andacht [Stand: 27.05.2015]
 +
* Österreichisches Literaturarchiv: Karl Bednarik. URL: http://www.onb.ac.at/sammlungen/litarchiv/bestaende_det.php?id=bednarik [Stand: 27.05.2015]
 +
* [http://www.musa.at/component/k2/item/3063-schenkung-karl-bednarik MUSA: Schenkung Karl Bednarik] [Stand: 08.05.2019]
 +
 +
==Weblinks==
 +
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Bednarik Wikipedia: Karl Bednarik]

Aktuelle Version vom 3. November 2023, 14:48 Uhr

Karl Bednarik
Daten zur Person
Personenname Bednarik, Karl
Abweichende Namensform Bednarik, Karl Josef Franz
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 30117
GND 12362908X
Wikidata Q114973
Geburtsdatum 18. Juli 1915
Geburtsort Wien
Sterbedatum 14. Jänner 2001
Sterbeort Wien
Beruf Maler, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Stadt Wien – MUSA
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 24. Jänner 2001
Friedhof Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung MR, Gruppe 76, Nummer 5
Bildname BednarikPorträt.jpg
Bildunterschrift Karl Bednarik

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 22. Dezember 1980, Übernahme: 3. April 1981)
  • Förderungsbeitrag des Wiener Kunstfond der Zentralsparkasse für Literatur (Verleihung: 1974)
  • Theodor-Körner-Preis (Verleihung: 1965)
  • Theodor-Körner-Preis (Verleihung: 1962)
  • Förderungsbeitrag des Wiener Kunstfond der Zentralsparkasse für Literatur (Verleihung: 1961)

Bednarik Karl, * 18. Juli 1915 Wien, † 14. Jänner 2001 Wien, Maler, Schriftsteller, Gattin Margarethe Maisel (fünf Kinder, zwölf Enkelkinder).

Biographie

Karl Bednarik wurde am 18. Juli 1915 in Wien in bescheidenen sozialen Verhältnissen geboren. Er lernte den Beruf des Buchdruckers, sein Lebensplan jedoch war als freischaffender Künstler tätig zu sein. 1934 begann er als Autodidakt mit Malstudien und besuchte in den Jahren 1945/1946 die Akademie der bildenden Künste in Wien. Ab 1949 nahm er an Ausstellungen im In- und Ausland teil. In den 1950er Jahren schuf er im Auftrag der Gemeinde Wien Mosaike und Sgraffiti – die Österreichische Galerie Belvedere, die Graphische Sammlung Albertina und die Stadt Wien kauften einige seiner bildkünstlerischen Werke. Daneben übte er verschiedene Berufe aus, um den Lebensunterhalt für seine wachsende Familie zu sichern, und begann regelmäßig für Zeitschriften zu schreiben. 1940 hatte er Margarethe Maisel geheiratet, ab 1944 kamen fünf Kinder zur Welt. 1949 übersiedelte die Familie von Wien-Landstraße nach Stadlau, in die dort neu errichtete "Künstlersiedlung" der Gemeinde Wien.

Im Laufe der Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt von Bednariks Arbeiten von der Bildenden Kunst zur Schriftstellerei. 1951 bis 1953 erschienen die beiden ersten Romane "Zwischenfall in Wien" und "Der Tugendfall" sowie der großes Aufsehen erregende sozialwissenschaftliche Essay "Der junge Arbeiter von heute - ein neuer Typ". Von 1953 bis 1955 gestaltete Bednarik im sogenannten Script-Departement des Senders Rot-Weiß-Rot und für die RAVAG zahlreiche Radiosendungen. Ab 1957 verfasste er Drehbücher zu Themen der bildenden Kunst und Literatur für das österreichische Fernsehen, ua. die ORF-Serie "Schwarz auf Weiß - Abenteuer der Zeichenkunst" mit über 30 Folgen, mehrere Beiträge für die Sendung "Der Fenstergucker" und zahlreiche Künstler-Biografien.

Es folgten weitere erfolgreiche Bücher zu gesellschaftlichen Themen, in denen sich Karl Bednarik mit den soziologischen Aspekten der durch die Technisierung der Arbeitswelt ausgelösten Umwälzungen auseinander setzte. Der Fritz Molden Verlag gab "Die Programmierer. Eliten der Automation", "Die Lerngesellschaft. Das Kind von heute - der Mensch von morgen" und "Die Krise des Mannes" heraus, der Verlag Jugend & Volk veröffentlichte 1969: "Die Unheimliche Jugend". Von allen Büchern erschienen Übersetzungen in viele Sprachen. Obwohl die Bücher heute nur mehr antiquarisch erhältlich sind, haben viele von Bednarik aufgegriffenen Themen und seine Statements dazu heute noch Gültigkeit.

Von 1968 bis 1975 war Bednarik Herausgeber der Reihe "Antworten" im Verlag Jugend & Volk. Von 1975 bis 1980 leitete er die Galerie "Alte Schmiede" in Wien.

Es gibt zwei unveröffentlichte Manuskripte, den Roman "Die Aplatas", der – aufbauend auf autobiographischen Kindheitserlebnissen – vom Entwicklungsprozess einer Wiener Arbeiterfamilie im Jahr des Justizpalastbrandes, 1927, handelt, und Lebenserinnerungen unter dem Titel "W.I.W.". Bis zuletzt widmete sich Karl Bednarik neben seiner schriftstellerischen Arbeit der Malerei.

Karl Bednarik lebte bis zu seinem Tod im Jänner 2001 in Stadlau. Seine Frau Grete verstarb 2012. Er erhielt verschiedene Ehrungen, unter anderem zweimal den Theodor-Körner-Preis, 1973 den Titel Professor und 1980 das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. 2006 wurde die Karl-Bednarik-Gasse im 22. Bezirk nach ihm benannt.

Die Österreichische Nationalbibliothek erwarb auf Vorschlag von Wendelin Schmidt-Dengler den literarischen Nachlass. Bedeutende Teile des künstlerischen Nachlasses von Karl Bednarik gingen 2016/2017 aufgrund einer Schenkung der Familie an die Stadt Wien (MUSA).

Quellen

Literatur

Weblinks