Josef Matras

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Daten zur Person
Personenname Matras, Josef
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 27860
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1. März 1832
Geburtsort Wien
Sterbedatum 30. September 1887
Sterbeort Kaltenleutgeben, Niederösterreich
Beruf Volkssänger, Komiker, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 11.08.2014 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum 21. November 1907
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Gruppe 32A, Reihe 19
  • 8., Josefsgasse 8 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Matras Josef, * 1. März 1832 Wien 8, Josefsgasse 8 (Gedenktafel), † 30. September 1887 Privatheilanstalt in Kaltenleutgeben, Niederösterreich (Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 32A, Nummer 19), Volkssänger, Komiker, Schauspieler, Sohn eines Schneidermeisters, Vater von Josefine (Pepi) Kramer-Glöckner. Kam nach Besuch der Volksschule bei den Piaristen zu seinem Onkel, dem Geschäftsführer des Hotels „Zum weißen Rössel" (2, Taborstraße 8; später Hotel Central), in die Lehre und begann sich für Volkssänger (vor allem Wenzel Seidl) zu begeistern. Matras schloss sich 1852 einer Wanderschmiere an, spielte unter anderem in Krems, St. Pölten, Klosterneuburg, Steyr und Wels, kehrte jedoch einige Monate später nach Wien zurück. Nach dem Tod von Franz Gatter (1855), der mit Johann Baptist Moser eine Volkssängergesellschaft gebildet hatte, der auch Johann Kwapil angehörte, trat Matras in die Mosersche Gesellschaft ein und brillierte mit diesem in dessen populären „Konversationen im Paradeisgartel". In „Engländers Restaurant" (ursprünglich „Zum goldenen Engel", 9, Währinger Straße 30) lernte er später Johann Fürst kennen, der Moser in der Popularität ablöste, und errang mit ihm große Erfolge („Fürst und Matras"); er trat unter andrem beim „Großen Zeisig", beim „Grünen Tor" und im „Fortunagarten" auf. 1858-1862 wirkte er am „Fürsttheater" im Prater (einer Singspielhalle; Debüt mit dem äußerst erfolgreichen Duett „Die Fidelen"), wurde dann ans Carltheater verpflichtet und wirkte an diesem bis 1879 als populärster Komiker. Matras war auch in Operetten sehr erfolgreich; seine bedeutendsten Rollen waren Gluthammer („Der Zerrissene"), Melchior („Einen Jux will er sich machen"), Schuster Weigl („Mein Leopold"), Izzet Pascha („Fatinitza"), Fürst Casimir („Prinzessin von Trapezunt"). Ende der 70er Jahre trat eine anfangs kaum merkbare Gedächtnisschwäche auf; nach Unterbrechung seiner Bühnentätigkeit folgte am 30. September 1882 sein Wiederauftritt, der zur Katastrophe führte, sodass er am 5. Oktober 1882 in eine Irrenanstalt eingeliefert werden musste, in der er auch starb. Teilnachlass in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek; Matrasgasse.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg: Literarisches Institut von Haas und Grabherr 1938
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Wien: F. Kleinmayr. 1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werk- u. Lit.verz.)
  • Karl Ranninger: Josef Matras. In: Das Josefstädter Heimatmuseum, 2. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969, S. 134 ff.
  • Josef Koller: Das Wiener Volkssängertum in alter und neuer Zeit. Wien: Gerlach & Wiedling 1931, S. 17 ff., 22 f.
  • Holzer, Vorstadtbühnen, S. 485 f.
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  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 30. Wien 1959-2003, S. 70
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 30 (Geburtshaus);
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 373
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft ”Heimatkunde Döbling” 1922, S. 220 f.
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 117, 265
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 84