Josef Hoffmann (Architekt)

Aus Wien Geschichte Wiki
Version vom 22. September 2013, 20:44 Uhr von WIEN1.lanm08w15 (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Person |Personenname=Hoffmann, Josef Franz |Titel=Regierungsrat, Oberbaurat, Dr.techn.h.c. |Geschlecht=männlich |Geburtsdatum=15.12.1870 |Geburtsort=Pirnitz…“)

Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Hoffmann, Josef Franz
Abweichende Namensform
Titel Regierungsrat, Oberbaurat, Dr.techn.h.c.
Geschlecht männlich
PageID 25028
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. Dezember 1870
Geburtsort Pirnitz bei Iglau
Sterbedatum 7. Mai 1956
Sterbeort Wien
Beruf Architekt, Innenarchitekt, Kunsthandwerker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 22.09.2013 durch WIEN1.lanm08w15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof Ehrengräber
  • 3., Salesianergasse 33 (Sterbeadresse)
  • 3., Rennweg 21 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenpreis der Stadt Wien für Kunsthandwerk (Übernahme: 1942)
  • Goldene Füger-Medaille (Übernahme: 1894)
  • Rosenbaum-Preis (Übernahme: 1894)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für Architektur (Verleihung: 1950)
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 23. Dezember 1930)
  • Gundel-Preis (Übernahme: 1893)
  • Spezialschulpreis (Übernahme: 1894)
  • Staatsreisestipendium (Rompreis) (Übernahme: 1896)
  • Ritterkreuz des Kaiser-Franz-Josefs-Ordens (Übernahme: 1901)
  • Oberbaurat (Übernahme: 1920)
  • Goldene Ehrenmünze des Ingenieurs- und Architektenvereins (Übernahme: 1928)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich

Josef Franz Hoffmann, * 15. Dezember 1870 Pirnitz bei Iglau, Mähren (Brtnice, Tschechien), † 7. Mai 1956 Wien 3, Salesianergasse 33 (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 14C, Nummer 20), Architekt, Innenarchitekt, Kunsthandwerker des Jugendstils, Begründer der Wiener Werkstätte und des Österreichischen Werkbunds, erste Gattin (5. Juli 1903; Scheidung 1922) Anna Hlach (* 24. Oktober 1880), zweite Gattin (7. Nnovember 1925) Caroline Schmatz (* 14. August 1894). Nach Besuch der Höheren Staatsgewerbeschule in Brünn und einjähriger Tätigkeit im Militärbauamt kam Hoffmann 1892 nach Wien, wo er Schüler Carl Hasenauers an der Akademie der bildenden Künste wurde und ab 1894 bei Otto Wagner Architektur studierte (Diplom Juli 1895; Rompreis). 1896 aus Capri nach Wien zurückgekehrt, trat Hoffmann in das Atelier Wagners ein. Bereits 1895 mit Josef Maria Olbrich, Kolo Moser, C. O. Czeschka und Leo Keinradl Mitglied des „Siebner-Clubs", zählte Hoffmann zu den Mitbegründern der Wiener Secession (Mitglied ab 21. Juli 1897); er verließ sie 1905 mit der Klimt-Gruppe, war jedoch 1938/1939 und 1945-1956 neuerlich deren Mitglied (1948-1950 Präsident der Vereinigung). Ab 1899 war Hoffmann Professor an der Wiener Kunstgewerbeschule (Fachklasse für Architektur), am 1. Mai 1903 gründete er mit Kolo Moser und mit Förderung des Bankiers Fritz Waerndorfer (für den Hoffmann 1903/1904 dessen Villa 18, Weimarer Straße 45, umbaute) die Wiener Werkstätte, eine Künstlervereinigung, die den Stil des internationalen Kunsthandwerks stark beeinflußte, und fungierte als deren Leiter (bis 1931, Liquidierung 1932).

Die Wiener Werkstätte hatte ihren Sitz zunächst in 4, Heumühlgasse 4, dann 7, Neustiftgasse 32, Döblergasse 4, und Verkaufsstätten auf der Kärntner Straße und am Graben. 1912 gründete Hoffmann den „Österreichischen Werkbund", den er 1920 verließ, um die Leitung der „Gruppe Wien" des Deutschen Werkbunds zu übernehmen. Neben seiner Lehrtätigkeit (zu seinen Schülern zählten unter anderem Hans Gassner, Robert Kotas, Otto Niedermoser und Otto Prutscher) gestaltete Hoffmann viele Ausstellungen und war auch Mitbegründer der „Kunstschau". Hoffmann entwickelte in Wien eine rege Bautätigkeit (Hoffmann-Häuser). Mit dem Sanatorium Purkersdorf (1903) wurde Hoffmann zu einem der wichtigsten Architekten der neuen Baukunst. Seinen international anerkannten Namen schuf er sich durch den Bau des Palais Stoclet in Brüssel, einem Meisterwerk des Nachimpressionismus und Symbolismus (1905-1911), an dessen Innengestaltung Gustav Klimt maßgeblich beteiligt war, doch arbeitete er auch an anderen Orten außerhalb Wiens. In Wien entwarf er unter anderem die Innenausstattung des Kabaretts „Fledermaus" (1909), das Verkaufslokal der Österreichischen Staatsdruckerei (1909), das Graben-Cafe (1912). Für die Stadt Wien baute er ab 1924 Wohnhausanlagen, 1929 schuf er ein Projekt für eine Kunsthalle auf dem Karlsplatz, 1930 für das Otto-Wagner-Denkmal; 1930 baute er Häuser in der Werkbundsiedlung. Auf der Kölner Werkbundausstellung schuf er den Österreichischen Pavillon.

Hoffmann wohnte 1939-1956 3, Salesianergasse 33, Rennweg 21. Zahlreiche in- und ausländische Auszeichnungen (Franz-Joseph-Orden, Gr0ßes Silbernes Ehrenzeichen Republik Österreich, Kommandeur der Französischen Ehrenlegion und andere), Regierungsrat (1912), Oberbaurat der Stadt Wien (1920), Dr. techn. h. c. Technische Hochschule Wien, Berlin und Dresden, Ehrenmitglied der Wiener und der Berliner Akademie, Bürger der Stadt Wien (23. Dezember 1930), Würdigungspreis der Stadt Wien für Kunsthandwerk (1942), Großer Österreichischer Staatspreis für Architektur (1950); „Josef-Hoffmann-Preis" für Architektur (Stiftung 1955). Hoffmann-Häuser.


Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 10 (Hans Ankwicz von Kleehoven)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
  • Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10,1963, S. 103 f.
  • Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, Register
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, S. 261
  • Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 1) 7/2, S. 151, 190 f.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 165, 188
  • Günther Feuerstein: Josef Hoffmann und die Wiener Werkstätte. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 19 (1964), S. 177 ff.
  • H. Kowalski: Die Stellung der Wiener Werkstätte in der Entwicklung des Kunstgewerbes seit 1900, Diss. Univ. Wien, Wien 1951
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, Register (Bautenverzeichnis)
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 93, S. 330 ff.; 138 (Künstlerwohnung), S. 131 (3, Neulinggasse 24)
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 63
  • Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, Register
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 48
Ueberarbeiten.png
Dieser Artikel bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Helfen Sie bitte mit, ihn zu verbessern, und entfernen Sie anschließend die Markierung {{Überarbeiten}}.

Literaturangaben

  • Dorothee Müller: Klassiker des modernen Nobeldesigns, S. 98 ff.
  • Österreichischer Werkbund (Hg.): Josef Hoffmann zum 60. Geburtstag (Festschrift 1930)
  • Eduard F. Sekler: Josef Hoffmann. Das architektonische Werk (1982)
  • Leopold Kleiner: Josef Hoffmann (Berlin 1927)
  • Lexikon der modernen Architektur (1966)
  • Armand Weiser: Josef Hoffmann (Genf 1930)
  • L. W. Rochowanski: Josef Hoffmann. Eine Studie (1950)
  • Giulia Veronesi: Josef Hoffmann (Mailand 1956)
  • Ver sacrum (1972), S. 105 ff. (Autobiographie)
  • Die Wiener Werkstätte 1903-1928. Festschrift (1929)
  • Kurt J. Apfel: Josef Hoffmanns Bauschaften in Döbling. In: Döblinger Heimatmuseum 10/1967, S. 4 ff.