Johann Philipp Karl Stadion von Warthausen: Unterschied zwischen den Versionen

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Johann Philipp Karl Graf Warthausen Stadion, * 18. Juni 1763 Warthausen, † 15. Mai 1824 Baden bei Wien, Staatsmann, Gattin (1794) Maria Anna (aus der Thannhausener Linie der Familie Stadion). Praktizierte (nach gediegener Ausbildung) ab 1783 beim Reichshofrat, wurde (von Fürst [[Wenzel Anton Dominik Kaunitz|Kaunitz]] gefördert) 1787-1789 kaiserlicher Gesandter in Stockholm (wo er durch die Friedensvermittlung zwischen Schweden und Rußland Österreich im Türkenkrieg Entlastung brachte) und 1790-1793 in London (wo er England zum Krieg gegen die Franzosen drängte). Aus Protest gegen den Kurs Cobenzls und Thuguts zog er sich 1792 auf seine Güter in Süddeutschland zurück. 1801 kehrte er in den diplomatischen Dienst zurück (1801-1803 Gesandter in Berlin, 1803-1805 Botschafter in St. Petersburg), wurde von Franz I. 1806 (unter dem Eindruck der Katastrophe des [[Frieden von Preßburg|Friedens von Preßburg]]) zum Minister der Auswärtigen Angelegenheiten ernannt, doch erzwang Napoleon 1809 seinen Rücktritt, worauf er sich auf seine böhmischen Güter zurückzog. 1814 wurde Stadion Präsidnet, der österreichischen Hofkammer und 1816 Chef aller Finanzstellen und Finanzminister (bis zu seinem Tod); er brachte die durch den Finanzkrach von 1811 zerrütteten Staatsfinanzen in Ordnung und gründete 1816 die [[Österreichische Nationalbank]]. Ehrenbürger der Stadt Wien (14. Februar 1797). [[Stadiongasse (15, Fünfhaus)|Stadiongasse]]
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Johann Philipp Karl Graf Warthausen Stadion, * 18. Juni 1763 Warthausen, † 15. Mai 1824 Baden bei Wien, Staatsmann, Gattin (1794) Maria Anna (aus der Thannhausener Linie der Familie Stadion). Praktizierte (nach gediegener Ausbildung) ab 1783 beim Reichshofrat, wurde (von Fürst [[Wenzel Anton Dominik Kaunitz|Kaunitz]] gefördert) 1787-1789 kaiserlicher Gesandter in Stockholm (wo er durch die Friedensvermittlung zwischen Schweden und Rußland Österreich im Türkenkrieg Entlastung brachte) und 1790-1793 in London (wo er England zum Krieg gegen die Franzosen drängte). Aus Protest gegen den Kurs Cobenzls und Thuguts zog er sich 1792 auf seine Güter in Süddeutschland zurück. 1801 kehrte er in den diplomatischen Dienst zurück (1801-1803 Gesandter in Berlin, 1803-1805 Botschafter in St. Petersburg), wurde von Franz I. 1806 (unter dem Eindruck der Katastrophe des [[Frieden von Preßburg|Friedens von Preßburg]]) zum Minister der Auswärtigen Angelegenheiten ernannt, doch erzwang Napoleon 1809 seinen Rücktritt, worauf er sich auf seine böhmischen Güter zurückzog. 1814 wurde Stadion Präsidnet, der österreichischen Hofkammer und 1816 Chef aller Finanzstellen und Finanzminister (bis zu seinem Tod); er brachte die durch den Finanzkrach von 1811 zerrütteten Staatsfinanzen in Ordnung und gründete 1816 die [[Österreichische Nationalbank]]. Ehrenbürger der Stadt Wien (14. Februar 1797). [[Stadiongasse (1)|Stadiongasse]]
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975  
 
*Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975  

Version vom 22. August 2013, 14:02 Uhr

Daten zur Person
Personenname Warthausen Stadion, Johann Philipp Karl
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 9412
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. Juni 1763
Geburtsort Warthausen
Sterbedatum 15. Mai 1824
Sterbeort Baden bei Wien
Beruf Staatsmann
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 22.08.2013 durch WIEN1.lanm08w07
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 4. Februar 1797)
  • Mitglied des Ordens vom Goldenen Vließ

Johann Philipp Karl Graf Warthausen Stadion, * 18. Juni 1763 Warthausen, † 15. Mai 1824 Baden bei Wien, Staatsmann, Gattin (1794) Maria Anna (aus der Thannhausener Linie der Familie Stadion). Praktizierte (nach gediegener Ausbildung) ab 1783 beim Reichshofrat, wurde (von Fürst Kaunitz gefördert) 1787-1789 kaiserlicher Gesandter in Stockholm (wo er durch die Friedensvermittlung zwischen Schweden und Rußland Österreich im Türkenkrieg Entlastung brachte) und 1790-1793 in London (wo er England zum Krieg gegen die Franzosen drängte). Aus Protest gegen den Kurs Cobenzls und Thuguts zog er sich 1792 auf seine Güter in Süddeutschland zurück. 1801 kehrte er in den diplomatischen Dienst zurück (1801-1803 Gesandter in Berlin, 1803-1805 Botschafter in St. Petersburg), wurde von Franz I. 1806 (unter dem Eindruck der Katastrophe des Friedens von Preßburg) zum Minister der Auswärtigen Angelegenheiten ernannt, doch erzwang Napoleon 1809 seinen Rücktritt, worauf er sich auf seine böhmischen Güter zurückzog. 1814 wurde Stadion Präsidnet, der österreichischen Hofkammer und 1816 Chef aller Finanzstellen und Finanzminister (bis zu seinem Tod); er brachte die durch den Finanzkrach von 1811 zerrütteten Staatsfinanzen in Ordnung und gründete 1816 die Österreichische Nationalbank. Ehrenbürger der Stadt Wien (14. Februar 1797). Stadiongasse

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 1,1923, S. 15, S. 9 ff.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Hellmuth Rößler: Graf Johann Philipp Stadion. Napoleons deutscher Gegenspieler. 2 Bände. 1966
  • Franz Schönfellner: Die zentrale Finanzverwaltung Österreichs vom Vormärz bis zum Ausgleich 1867. In: Gottfried Mraz [Hg.]. Franz Grillparzer- Finanzbeamter und Archivdirektor. Festschrift zum 200. Geburtstag. 1991, S. 103 ff., S. 118 ff.