Johann Peter Frank: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. Dezember 2014, 23:34 Uhr

Daten zur Person
Personenname Frank, Johann Peter
Abweichende Namensform
Titel Univ.-Prof., Dr. phil., Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 23161
GND
Wikidata
Geburtsdatum 19. März 1745
Geburtsort Rothalben, Baden
Sterbedatum 24. April 1821
Sterbeort Alservorstadt 198
Beruf Mediziner
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 14. April 1888
Friedhof Ehrengrab Zentralfriedhof, Gruppe 32A, Nummer 3
Grabstelle
  • 9., Alser Straße 20 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Peter Frank, * 19. März 1745 Rothalben, Baden, † 24. April 1821 Alservorstadt 198 (9, Alser Straße 20; Ehrengrab Zentralfriedhof, Gruppe 32A, Nummer 3), Hygieniker. Studierte zuerst Theologie und Philosophie (Dr. phil.), dann Medizin (Dr. med.). Frank war zunächst Garnisons- und Stadtarzt in Rastatt (1765), dann Leibarzt des Markgrafen von Baden (1769) beziehungsweise Leibarzt des Fürstbischof von Speyer in Bruchsal (1779), ging dann nach Göttingen (1784) und Pavia (1785); 1786 wurde Frank Generaldirektor des Medizinalwesens in der Lombardei. 1779-1819 erschien sein Werk „System einer vollständigen medizinischen Polizey" (sechs Bände; drei Supplementär-Bände. 1812-1827). Frank, der sich als Reorganisator der medizinischen Wissenschaft einen Ruf erworben hatte, kam 1793 nach Wien und reorganisierte hier die Militärmedizin und das Allgemeine Krankenhaus Wien. In diesem Wirkungskreis wurde er 1805 zum Vorstand des Allgemeinen Krankenhaus Wien bestellt, welches unter seiner Leitung völlig neu organisiert wurde. 1808 ging er an die medikochirurgische Akademie in St. Petersburg, kehrte jedoch bereits 1809 nach Wien zurück, wo er sich auch als medizinischer Schriftsteller betätigte. Er wurde schließlich Leibarzt von Napoleons Gattin Marie Louise. 1811 ließ sich Frank nach einem Aufenthalt in Freiburg endgültig in Wien nieder; seine ärztliche Praxis wurde von höchsten Gesellschaftskreisen frequentiert, sein Privathaus (9, Alser Straße 20) wurde zum Mittelpunkt des musikalischen Lebens (Frank förderte die Pflege der Musik in großem Stil und zählte auch Ludwig van Beethoven zu seinen ständigen Besuchern). Frank gilt als der Begründer der Hygiene als selbständige Wissenschaft. Er genoß als Mediziner internationales Ansehen. Frank war auch ein besonderer Förderer des Heilbads in Heiligenstadt. Denkmal im ersten Hof des Allgemeinen Krankenhaus Wien von C. Danzer (enthüllt 25. Mai 1935). Frankgasse.


Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. Band 1,1953
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 16,1965
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 23 ff., S. 114 f. und Register
  • Johann Peter Frank: Akademische Rede vom Volkselend als der Mutter der Krankheiten (Pavia 1790). Leipzig: Barth 1960
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 165 ff.
  • Henry E. Sigerist: Große Ärzte. Eine Geschichte der Heilkunde in Lebensbildern. München: Lehmann 1970, S. 217 ff.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Hellmut Haubold: Johann Peter Frank, der Gesundheits- und Rassenpolitiker des 18. Jahrhunderts. München [u.a.]: Lehmann 1939
  • Rudolf Biach: Johann Peter Frank, der Wiener Volkshygieniker. Wien: Verlag Notring der Wissenschaftlichen Verbände Österreichs 1962
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 156
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 349
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 112
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 349
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 76
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach [Isartal]: Verlag Dokumentation 1972