Johann Heinrich Karl Sarg: Unterschied zwischen den Versionen

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Johann Heinrich Karl Sarg, * 10. Februar 1832 Frankfurt am Main,
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Johann Heinrich Karl Sarg, * 10. Februar 1832 Frankfurt am Main, † 14. März 1895 Wien 4, Schwindgasse 7, Großindustrieller, Gattin Anna Nestlé. Sohn des Friedrich Albert Sarg (* 20. November 1804 Nürnberg, † 8. August 1876 Frankfurt am Main, Besitzer des Hotels "Niedersächsischer Hof).
† 14. März 1895 Wien 4, Schwindgasse 7, Großindustrieller, Gattin
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Anna Nestlé. Sohn des Friedrich Albert Sarg (* 20. November 1804
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Die Familie übersiedelte 1858 nach Wien, wo der Vater von Gustav de Milly eine Kerzenfabrik in Liesing kaufte. Sarg, der bei Justus von Liebig an der Universität Wien studiert hatte, gelang ab 1860 die industrielle Fettspaltung im Apollo-Werk Wien. Ab den siebziger Jahren produzierte er transparente Seife (Glycerinzusatz) sowie Speisefett (Margarine) und Ceresin (Kunstwachs), doch konnten sich beide Produkte erst später durchsetzen; 1876 beteiligte sich Sarg an der Weltausstellung in Philadelphia, 1887 stellte er die Kalodont-Zahnpasta in Tuben her. Sarg machte für seine Produkte durch Zeitungsinserate, Plakate und auf Theaterzetteln Reklame. Er übte auch in der Wirtschaft leitende Funktionen aus (unter anderem Verwaltungsrat der Länderbank, der Alpine-Montan, der Trifailer Kohlenwerks-Gesellschaft und der Liesinger Brauerei). 1873 ließ er sich von Heinrich Claus das palaisartige Miethaus 4, Schwindgasse 7, erbauen. Kaiserlicher Rat, Kommerzialrat; Franz-Joseph-Orden.
Nürnberg, † 8. August 1876 Frankfurt am Main, Besitzer des Hotels
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1887 stellte er die Kalodont-Zahnpasta in Tuben her. Sarg
 
machte für seine Produkte durch Zeitungsinserate, Plakate und
 
auf Theaterzetteln Reklame. Er übte auch in der Wirtschaft
 
leitende Funktionen aus (unter anderem Verwaltungsrat der Länderbank,
 
der Alpine-Montan, der Trifailer Kohlenwerks-Gesellschaft
 
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Claus das palaisartige Miethaus 4, Schwindgasse 7, erbauen. Kaiserlicher
 
Rat, Kommerzialrat; Franz-Joseph-Orden. - Nach Sargs Tod
 
wurde die Firma von seinen Söhnen weitergeführt, mußte jedoch
 
1922 den Betrieb einstellen und wurde 1925 an die
 
Österreichische Georg Schicht AG verkauft (Weiterführung bis
 
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
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* Geschichte und Entwickelung der k. k. landesprivilegierten Milly-Kerzen-, Seifen- und Glycerin-Fabrik von F. A. Sarg's Sohn & Co. Verlag der Fabrik F. A. Sarg's Sohn &Co., Liesing, 1898. Bezirksmuseum Liesing, Inventarnummer 2446.
Lit.: ÖBL; Großindustrie Österr.s 6, 41 ff.; Erg.-Bd. 3, 256IT.;
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* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
Altösterr. Unternehmer; Ferdinand Opll, Hkde. 23 (1982), 179 f.;
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* Die Groß-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs. Band 6: XIII. Chemische Industrie, XIV. Bau-Wesen, XV. Graphische Industrie. Wien: Leopold Weiss 1898, S. 41 ff., Ergänzungs-Band 3, S. 256 ff.
A. Matzig, Gesch. der Stadt Liesing (1935; Ms. WStLA), 1141 ff.
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* Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verl. 1969 (Österreichreihe, 365/367)
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* Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982, S.179 f. (Wiener Heimatkunde, 23)
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* Anton Matzig: Geschichte der Stadt Liesing. 1935. Wiener Stadt- u. Landesarchiv, Mappe Vb-VIII/4., S. 1141 ff.
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==Weblinks==
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* [http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_S/Sarg_Johann-Heinrich-Karl_1832_1895.xml Österreichisches Biographisches Lexikon: Johann Heinrich Karl Sarg] [Anm.: die Behauptung im ÖBL, dass Sarg's Margarine bereits "Ceres" geheißen habe, beruht wohl auf einer Verwechslung mit "Ceresin"]
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* [http://www.deutsche-biographie.de/sfz110106.html Neue Deutsche Biographie: Karl Sarg] [Anm.: detto]
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/F._A._Sarg%E2%80%99s_Sohn_%26_Co. Wikipedia: F. A. Sarg’s Sohn & Co.]

Aktuelle Version vom 3. November 2023, 14:18 Uhr

Beste Zahn-Creme Kalodont. Wien: Steyrermühl (um 1905)
Daten zur Person
Personenname Sarg, Johann Heinrich Karl
Abweichende Namensform Sarg, Carl; Sarg, Karl
Titel Kaiserlicher Rat, Kommerzialrat
Geschlecht männlich
PageID 2304
GND 139484493
Wikidata Q60821044
Geburtsdatum 10. Februar 1832
Geburtsort Frankfurt am Main
Sterbedatum 14. März 1895
Sterbeort Wien
Beruf Industrieller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 17. März 1895
Friedhof Friedhof Liesing
Grabstelle Gruppe 4 Nummer G5
Bildname Kalodont.jpg
Bildunterschrift Beste Zahn-Creme Kalodont. Wien: Steyrermühl (um 1905)
  • 4., Schwindgasse 7 (Sterbeadresse)
  • 4., Schwindgasse 7 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Franz-Joseph-Orden

Johann Heinrich Karl Sarg, * 10. Februar 1832 Frankfurt am Main, † 14. März 1895 Wien 4, Schwindgasse 7, Großindustrieller, Gattin Anna Nestlé. Sohn des Friedrich Albert Sarg (* 20. November 1804 Nürnberg, † 8. August 1876 Frankfurt am Main, Besitzer des Hotels "Niedersächsischer Hof).

Die Familie übersiedelte 1858 nach Wien, wo der Vater von Gustav de Milly eine Kerzenfabrik in Liesing kaufte. Sarg, der bei Justus von Liebig an der Universität Wien studiert hatte, gelang ab 1860 die industrielle Fettspaltung im Apollo-Werk Wien. Ab den siebziger Jahren produzierte er transparente Seife (Glycerinzusatz) sowie Speisefett (Margarine) und Ceresin (Kunstwachs), doch konnten sich beide Produkte erst später durchsetzen; 1876 beteiligte sich Sarg an der Weltausstellung in Philadelphia, 1887 stellte er die Kalodont-Zahnpasta in Tuben her. Sarg machte für seine Produkte durch Zeitungsinserate, Plakate und auf Theaterzetteln Reklame. Er übte auch in der Wirtschaft leitende Funktionen aus (unter anderem Verwaltungsrat der Länderbank, der Alpine-Montan, der Trifailer Kohlenwerks-Gesellschaft und der Liesinger Brauerei). 1873 ließ er sich von Heinrich Claus das palaisartige Miethaus 4, Schwindgasse 7, erbauen. Kaiserlicher Rat, Kommerzialrat; Franz-Joseph-Orden.

Nach Sargs Tod wurde die Firma von seinen Söhnen weitergeführt, musste jedoch 1922 den Betrieb einstellen und wurde 1925 an die Österreichische Georg Schicht AG verkauft (Weiterführung bis 1939).

Karl-Sarg-Gasse.

Literatur

  • Geschichte und Entwickelung der k. k. landesprivilegierten Milly-Kerzen-, Seifen- und Glycerin-Fabrik von F. A. Sarg's Sohn & Co. Verlag der Fabrik F. A. Sarg's Sohn &Co., Liesing, 1898. Bezirksmuseum Liesing, Inventarnummer 2446.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Die Groß-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs. Band 6: XIII. Chemische Industrie, XIV. Bau-Wesen, XV. Graphische Industrie. Wien: Leopold Weiss 1898, S. 41 ff., Ergänzungs-Band 3, S. 256 ff.
  • Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verl. 1969 (Österreichreihe, 365/367)
  • Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982, S.179 f. (Wiener Heimatkunde, 23)
  • Anton Matzig: Geschichte der Stadt Liesing. 1935. Wiener Stadt- u. Landesarchiv, Mappe Vb-VIII/4., S. 1141 ff.

Weblinks