Johann Achamer: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Achamer (Aichamer, Achammer) Johann , * 27. Dezember 1650 Innsbruck, Tirol, † 9. Dezember 1712 Wendelstatt (7, Burggasse 55; Gruft St. Ulrich), Stuckgießer, später auch Glockengießer. Dürfte in Innsbruck die Glockengießerei erlernt haben; wann er nach Wien kam ist nicht bekannt. 1688 kaufte Achamer am Wendelgrund (Wendelstatt; 7, Burggasse 55) eine Brandstatt (in der Literatur oft mit der Brandstätte in der Stadt verwechselt!) und baute auf ihr ein Haus, in dem er eine Stuckgießerei einrichtete; dem Haus gab er das Schild „Zum goldenen Stuck" ([[Stuckgasse]]). Durch Zukauf des Nachbargrundstücks wurde 1695 die Liegenschaft erweitert. 1708 erwarb Achamer ein Haus im Schlossergassel (1; Conskriptionsnummer 598A); es handelt sich dabei um jenes Haus, in dem [[Jakob Kramer]] sein Kaffeehaus einrichtete. Am 18. Dezember 1710 erhielt Achamer von Josef I. den Auftrag, aus 180 von Wien erbeuteten türkischen Kanonen eine Glocke für den Stephansdom zu gießen; am 21. Juli 1711 war der Guß der [[Pummerin]] vollendet. Achamer goß auch die Glocke für die Simmeringer Laurenzkirche (1711, mit Rochus-, Sebastian- und Kreuzigungsdarstellung). [[Achamergasse]]. | + | Achamer (Aichamer, Achammer) Johann , * 27. Dezember 1650 Innsbruck, Tirol, † 9. Dezember 1712 Wendelstatt (7, Burggasse 55; Gruft St. Ulrich), Stuckgießer, später auch Glockengießer. Dürfte in Innsbruck die Glockengießerei erlernt haben; wann er nach Wien kam ist nicht bekannt. 1688 kaufte Achamer am Wendelgrund (Wendelstatt; 7, Burggasse 55) eine Brandstatt (in der Literatur oft mit der Brandstätte in der Stadt verwechselt!) und baute auf ihr ein Haus, in dem er eine Stuckgießerei einrichtete; dem Haus gab er das Schild „Zum goldenen Stuck" ([[Stuckgasse]]). Durch Zukauf des Nachbargrundstücks wurde 1695 die Liegenschaft erweitert. 1708 erwarb Achamer ein Haus im Schlossergassel (1; Conskriptionsnummer 598A); es handelt sich dabei um jenes Haus, in dem [[ |
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+ | Jakob Kramer]] sein Kaffeehaus einrichtete. Am 18. Dezember 1710 erhielt Achamer von Josef I. den Auftrag, aus 180 von Wien erbeuteten türkischen Kanonen eine Glocke für den Stephansdom zu gießen; am 21. Juli 1711 war der Guß der [[Pummerin]] vollendet. Achamer goß auch die Glocke für die Simmeringer Laurenzkirche (1711, mit Rochus-, Sebastian- und Kreuzigungsdarstellung). [[Achamergasse]]. | ||
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Version vom 6. Dezember 2013, 17:05 Uhr
Achamer (Aichamer, Achammer) Johann , * 27. Dezember 1650 Innsbruck, Tirol, † 9. Dezember 1712 Wendelstatt (7, Burggasse 55; Gruft St. Ulrich), Stuckgießer, später auch Glockengießer. Dürfte in Innsbruck die Glockengießerei erlernt haben; wann er nach Wien kam ist nicht bekannt. 1688 kaufte Achamer am Wendelgrund (Wendelstatt; 7, Burggasse 55) eine Brandstatt (in der Literatur oft mit der Brandstätte in der Stadt verwechselt!) und baute auf ihr ein Haus, in dem er eine Stuckgießerei einrichtete; dem Haus gab er das Schild „Zum goldenen Stuck" (Stuckgasse). Durch Zukauf des Nachbargrundstücks wurde 1695 die Liegenschaft erweitert. 1708 erwarb Achamer ein Haus im Schlossergassel (1; Conskriptionsnummer 598A); es handelt sich dabei um jenes Haus, in dem [[ Kramers Kaffeehaus| Jakob Kramer]] sein Kaffeehaus einrichtete. Am 18. Dezember 1710 erhielt Achamer von Josef I. den Auftrag, aus 180 von Wien erbeuteten türkischen Kanonen eine Glocke für den Stephansdom zu gießen; am 21. Juli 1711 war der Guß der Pummerin vollendet. Achamer goß auch die Glocke für die Simmeringer Laurenzkirche (1711, mit Rochus-, Sebastian- und Kreuzigungsdarstellung). Achamergasse.
Literatur
- Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Lfg 1 (A. A. bis Bacher). Wien: Tusch 1974
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 163, 246
- Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 41
- Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 14
- Rathaus-Korrespondenz, 07.12.1962