Joachim von Vadian

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Vadian, Joachim von
Abweichende Namensform Watt, Joachim; Vadianus Joachim
Titel bacc. art., Mag. artium, Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 2966
GND
Wikidata
Geburtsdatum 29. November 1484 JL
Geburtsort Sankt Gallen, Schweiz
Sterbedatum 6. April 1551 JL
Sterbeort Sankt Gallen, Schweiz
Beruf Humanist, Arzt, Dichter, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 5.08.2013 durch WIEN1.lanm08w14
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Vadian (Vadianus; eigentlich Watt) Joachim von, * 29. November 1484 Sankt Gallen, Schweiz, † 6. April 1551 ebenda, Humanist, Arzt, Dichter, Politiker, Gattin (18. August 1519) Martha Grebel. Sproß einer Kaufmannsfamilie, besuchte die Lateinschule in Sankt Gallen und immatrikulierte im Wintersemester 1501/1502 an der Wiener Universität (1504 bacc. art.). Hielt sich 1506/1507 in Villach auf, reiste anschließend nach Padua und kehrte 1508 nach Wien zurück (Mag. artium). Ab 1512 hatte er den Lehrstuhl für Humanismus inne (1512/1513 "De poetica et carminis ratione", erste Vorlesung über deutsche Literatur; Wintersemester 1516/1517 Rektor).

Am 12. März 1514 krönte ihn Maximilian I. in Linz zum Poeta laureatus, am 17. Juli 1515 hielt Vadian namens der Universität die Begrüßungsrede an den Kaiser und die zur habsburgisch-jagellonischen Doppelhochzeit nach Wien gekommenen Könige von Ungarn und Polen.

Ab 1514 studierte Vadian Medizin. (5. November 1517 Dr. med.). Im Juli 1518 reiste er nach Sankt Gallen (im August zum Stadtarzt bestellt), dann über Leipzig, Breslau, Posen und Krakau nochmals nach Wien (März bis Mai 1519; Superintendent der Paulusburse), um sich danach als Stadtarzt in Sankt Gallen niederzulassen.

Er war mit Zwingli befreundet (den er vom Studium in Wien kannte), korrespondierte mit Luther und wurde als einer der Führer der Reformation in der Schweiz maßgebend für die Einführung des evangelischen Bekenntnisses nach Zwingli 1529. In seiner Wiener Zeit publizierte er das allegorische Drama "Gallus pugnans" (1514), die verschlüsselte Autobiogrphische "Ekloge Faustus" (1517) und Gedichte, edierte aber auch antike Autoren (wie Plinius der Ältere, Strabo, Sallust, Ovid; 1510, 1512). Mit seinem großen Wiener Freundeskreis korrespondierte er auch rege aus der Schweiz.


Literatur

  • Joseph Aschbach: Geschichte der Wiener Universität 2. 1877, S. 392 ff.
  • Werner Näf: Vadian und seine Stadt St. Gallen. 2 Bände, Fehr, St. Gallen: 1944 und 1957
  • Werner Näf: Vadian. Analekten. St. Gallen: 1945 (Vadian-Studien 1).
  • Conradin Bonorand: Aus Vadians Freundes- und Schülerkreis in Wien. St. Gallen: 1965 ( Vadian-Studien, 8), S. 9 ff.
  • Conradin Bonorand: Vadian in Villach. In: Stadtgemeinde Villach [Hg.]
  • Festschrift 900 Jahre Villach. 1960, S. 207 ff.
  • Festschrift 900 Jahre Villach. 1960, Personenkommentar zum Vadian. Briefwerk, 4 Teile. 1980 (Vadian-Studien, 10)
  • Festschrift 900 Jahre Villach. 1960, Personenkommentar zum Vadian. Briefwerk, 4 Teile.1983 (Vadian-Studien, 11)
  • Festschrift 900 Jahre Villach. 1960, Personenkommentar zum Vadian. Briefwerk, 4 Teile. 1985 (Vadian-Studien, 13)
  • Festschrift 900 Jahre Villach. 1960, Personenkommentar zum Vadian. Briefwerk, 4 Teile. 1988 (Vadian-Studien, 15)
  • Festschrift 900 Jahre Villach. 1960: Joachim Vadian und der Humanismus im Bereich des Erzbistums Salzburg. 1980 (Vadian-Studien, 10)
  • Bernhard Mild: Vadian als Arzt. 1959 (Vadian-Studien, 6)
  • Heinz Hafter: Vadian und die Universität Wien. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 11 201965, S. 385 ff.
  • Renaissance in Österreich (Katalog Schallaburg, 1974), S. 160, 201, 212