Jean Georges Noverre

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Daten zur Person
Personenname Noverre, Jean Georges
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 22037
GND
Wikidata
Geburtsdatum 29. April 1727
Geburtsort Paris
Sterbedatum 19. Oktober 1810
Sterbeort St. Germain en Laye
Beruf Ballettmeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.09.2013 durch WIEN1.lanm08w11
Begräbnisdatum
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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Noverre Jean Georges, * 29. April 1727 Paris, † 19. 10. 1810 St. Germain en Laye, Ballettmeister. Debütierte 1743 in Fontainebleau und wirkte unter anderem 1744-1747 als Solotänzer in Berlin, 1753 in Paris, 1755 in London und 1760-1767 in Stuttgart. 1767 wurde er von Franz Hilverding van Wewen nach Wien berufen und wurde hier begeistert empfangen (Debüt am 23. Februar 1767 mit seinem heroischen Ballett „Medea und Jason"). Das Ensemble bestand unter Noverres Leitung aus durchschnittlich 55 Mitgliedern. Bei der Verlobungsgala von Erzherzögin Josepha mit König Ferdinand von Neapel wurde Noverres pantomimisches Ballett „Armida" aufgeführt, für die Erstaufführung von Glucks „Alceste" (26. Dezember 1767 Burgtheater) studierte Noverre die großen Tanzszenen ein, und danach wurde sein anakreontisches Ballett „Les Bagatelles" erstmals aufgeführt (zu dem Wolfgang Amadeus Mozart, ohne auf dem Theaterzettel angeführt zu sein, zwölf Musikstücke lieferte). 1771 ging anläßlich der Hochzeit Erzherzog Ferdinands mit Maria Beatrix Riccarda von Massa-Carrara das große heroisch-allegorische Ballett „Roger et Bradamante" in Szene. Noverre war äußerst produktiv und schuf in mancher Saison bis zu zehn neue Ballette oder Intermedien (verbindende Tanzszenen in Opern). Eine jahrelange Polemik zwischen Noverre und Gasparo Angiolini vermochte Noverre für sich zu entscheiden, weil er das Publikum von der Richtigkeit seiner Ansichten punkto Ballettkunst zu überzeugen verstand. Am 6. Jänner 1774 fand die Erstaufführung seines Balletts „Horatier und Curatier" im Burgtheater statt; unter Mißachtung der Hoftheaterstatuten wurde Noverre vom Publikum durch Applaus vor den Vorhang gerufen. Dennoch wurde (aus Einsparungsgründen) sein Vertrag nicht erneuert, am 1. Februar 1774 wurde ihm allerdings taxfrei der Titel eines „K. k. Hof-Ballet-Meisters" verliehen. Noverre ging mit einigen seiner Solisten nach Mailand, in Wien trat der „billigere" Angiolini an seine Stelle. Die Unzufriedenheit des Publikums mit diesem führte 1776 zu einer Rückberufung Noverres nach Wien. Hier pachtete er von 17. April bis 17. Juni 1776 das Kärntnertortheater und veranstaltete Ballettabende. Nach dem endgültigen Abgang Noverres löste Joseph II. das Ballettensemble bald auf. Ballett, Opernballett.

Literatur

  • Riki Raab: Ballettreformator Jean Georges Noverre in Wien, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. Band 13. 1957, S. 123 ff.
  • Riki Raab: 100 Jahre Wiener Opernballett, in: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. Band 24. 1969, S.487 ff.