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Nahrungsmittelwerke (10, Draschestraße 107, Pfarrgasse 2). Der Betrieb wurde 1873 durch die Familien Eisler und Breden im Süden Wiens als erste österreichische Militär-Konservenfabrik begründet. Man erzeugte ursprünglich Militärbedarfsartikel aus Blech (Patronenhülsen, Kapseln) sowie Behälter und Dosen für Lebensmittel, die man an Ort und Stelle mit Gemüse oder Fleisch füllte, verschloss und sterilisierte. Allmählich entwickelte sich die Lebensmittelerzeugung zur Hauptproduktion. Während des ersten Weltkriegs waren über 1.000 Personen beschäftigt. In den Wirtschaftlich schwierigen 30er Jahren stellte man die Produktion auf billige Massennahrungsmittel (Teigwaren, Marmeladen) um. Nachdem eine Zeitlang die kreditgebende Bank den Betrieb geführt hatte, kam er 1937/1938 unter Direktor Max Petrusen wieder in Familienbesitz (Pecher-Voith). Der unfreiwillige Aufschwung während des zweiten Weltkriegs ging 1945 abrupt zu Ende, der Betrieb wurde völlig ausgeplündert; der Wiederaufbau konnte jedoch fast ohne jede öffentliche Unterstützung bewerkstelligt werden. Man stellte sich das Ziel, als Markenartikel qualitativ hochwertige, haltbare Lebensmittel für Haushalt und Gastronomie zu produzieren, konnte 1950-1970 die Produktion verzehnfachen und seither (durch ständige Produktverbesserung und Verfeinerung sowie die Entwicklung neuer Erzeugnisse) nochmals verdoppeln. Der Betrieb wird von der zweiten Generation der Inhaberfamilien Pecher-Voith geleitet. | Nahrungsmittelwerke (10, Draschestraße 107, Pfarrgasse 2). Der Betrieb wurde 1873 durch die Familien Eisler und Breden im Süden Wiens als erste österreichische Militär-Konservenfabrik begründet. Man erzeugte ursprünglich Militärbedarfsartikel aus Blech (Patronenhülsen, Kapseln) sowie Behälter und Dosen für Lebensmittel, die man an Ort und Stelle mit Gemüse oder Fleisch füllte, verschloss und sterilisierte. Allmählich entwickelte sich die Lebensmittelerzeugung zur Hauptproduktion. Während des ersten Weltkriegs waren über 1.000 Personen beschäftigt. In den Wirtschaftlich schwierigen 30er Jahren stellte man die Produktion auf billige Massennahrungsmittel (Teigwaren, Marmeladen) um. Nachdem eine Zeitlang die kreditgebende Bank den Betrieb geführt hatte, kam er 1937/1938 unter Direktor Max Petrusen wieder in Familienbesitz (Pecher-Voith). Der unfreiwillige Aufschwung während des zweiten Weltkriegs ging 1945 abrupt zu Ende, der Betrieb wurde völlig ausgeplündert; der Wiederaufbau konnte jedoch fast ohne jede öffentliche Unterstützung bewerkstelligt werden. Man stellte sich das Ziel, als Markenartikel qualitativ hochwertige, haltbare Lebensmittel für Haushalt und Gastronomie zu produzieren, konnte 1950-1970 die Produktion verzehnfachen und seither (durch ständige Produktverbesserung und Verfeinerung sowie die Entwicklung neuer Erzeugnisse) nochmals verdoppeln. Der Betrieb wird von der zweiten Generation der Inhaberfamilien Pecher-Voith geleitet. | ||
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+ | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++4efaca9a-77c8-4519-a089-5766c3f4ec5cVERA#Stueck__4efaca9a-77c8-4519-a089-5766c3f4ec5cVERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B74/3: Handelsregister E 3/18, Ig. Eisler] 1963 - 1881, nachher 25, 216 | ||
+ | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++2951098d-51f0-4102-a095-a6fbd6940789VERA#Stueck__2951098d-51f0-4102-a095-a6fbd6940789VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/25: Handelsregister Ges 25/216, Ig. Eisler] vorher Bd. 3, 18; 1881 - 1940 umgesch HRA 6936 | ||
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+ | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++bdc770f6-9e3c-47fb-a71b-51881fad4ebcVERA#Stueck__bdc770f6-9e3c-47fb-a71b-51881fad4ebcVERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B74/15: Handelsregister E 15/357, Ig. Eisler & Co] 1877 - 1881, vorher B 19, Pg 224, nachher Bd. 25, Pg 217 | ||
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+ | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++d0468c95-3521-4547-ad0f-74ec1046f520VERA#Stueck__d0468c95-3521-4547-ad0f-74ec1046f520VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/34: Handelsregister Ges 34/157, Ig. Eisler & Söhne & B Wetzler] 1881 - 1891 -->gelöscht | ||
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+ | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++cd342bc2-cb24-4d11-9e71-122fbdae364dVERA#Stueck__cd342bc2-cb24-4d11-9e71-122fbdae364dVERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/35: Handelsregister Ges 35/242, Ig. Eisler's Söhne & Co] 1889 - 1892 --> gelöscht | ||
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+ | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++bf51fa82-6c58-406a-9bd5-a27fdca10be9VERA#Stueck__bf51fa82-6c58-406a-9bd5-a27fdca10be9VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B78/27: Handelsregister C 27/216, Konservenfabrik Ig. Eisler Gesellschaft m.b.H.; Inzesrsdorfer Konservenfabrik vorm. Ig. Eisler Gesellschaft m.b.H.; Inzesdorfer Konservenfabrik Gesellschaft m.b.H.] 1925 - 1940 umgesch auf HRB 4408 | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
*Unterlagen der Firma Inzersdorfer (Topographische Sammlung, Wiener Stadt- und Landesarchiv) | *Unterlagen der Firma Inzersdorfer (Topographische Sammlung, Wiener Stadt- und Landesarchiv) | ||
*Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 326 | *Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 326 |
Aktuelle Version vom 15. September 2023, 10:27 Uhr
48° 8' 58.89" N, 16° 20' 45.93" E zur Karte im Wien Kulturgut
Nahrungsmittelwerke (10, Draschestraße 107, Pfarrgasse 2). Der Betrieb wurde 1873 durch die Familien Eisler und Breden im Süden Wiens als erste österreichische Militär-Konservenfabrik begründet. Man erzeugte ursprünglich Militärbedarfsartikel aus Blech (Patronenhülsen, Kapseln) sowie Behälter und Dosen für Lebensmittel, die man an Ort und Stelle mit Gemüse oder Fleisch füllte, verschloss und sterilisierte. Allmählich entwickelte sich die Lebensmittelerzeugung zur Hauptproduktion. Während des ersten Weltkriegs waren über 1.000 Personen beschäftigt. In den Wirtschaftlich schwierigen 30er Jahren stellte man die Produktion auf billige Massennahrungsmittel (Teigwaren, Marmeladen) um. Nachdem eine Zeitlang die kreditgebende Bank den Betrieb geführt hatte, kam er 1937/1938 unter Direktor Max Petrusen wieder in Familienbesitz (Pecher-Voith). Der unfreiwillige Aufschwung während des zweiten Weltkriegs ging 1945 abrupt zu Ende, der Betrieb wurde völlig ausgeplündert; der Wiederaufbau konnte jedoch fast ohne jede öffentliche Unterstützung bewerkstelligt werden. Man stellte sich das Ziel, als Markenartikel qualitativ hochwertige, haltbare Lebensmittel für Haushalt und Gastronomie zu produzieren, konnte 1950-1970 die Produktion verzehnfachen und seither (durch ständige Produktverbesserung und Verfeinerung sowie die Entwicklung neuer Erzeugnisse) nochmals verdoppeln. Der Betrieb wird von der zweiten Generation der Inhaberfamilien Pecher-Voith geleitet.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B74/3: Handelsregister E 3/18, Ig. Eisler 1963 - 1881, nachher 25, 216
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/25: Handelsregister Ges 25/216, Ig. Eisler vorher Bd. 3, 18; 1881 - 1940 umgesch HRA 6936
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/19: Handelsregister Ges 19/224, Ig. Eisler & Breden; Ig. Eisler & Co 1875 - 1877, vorher B. 14, Pg 11, nachher B 15, Pg. 181
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B74/15: Handelsregister E 15/357, Ig. Eisler & Co 1877 - 1881, vorher B 19, Pg 224, nachher Bd. 25, Pg 217
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/25: Handelsregister Ges 25/217, Ig. Eisler & Co.; B. Wetzler & Co. 1881 - 1926 (Wetzler & Co gehört dazu) 1902 wird Ignaz wegen Ableben gelöscht, 1926 Wetzler gelöscht weg Ableb. vorh B 15/181, nachher 63-149a
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/34: Handelsregister Ges 34/157, Ig. Eisler & Söhne & B Wetzler 1881 - 1891 -->gelöscht
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/35: Handelsregister Ges 35/242, Ig. Eisler's Söhne & Co 1889 - 1892 --> gelöscht
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B78/28: Handelsregister C 28/26, Inzersdorfer Nahrungsmittelwerke Gesellschaft m.b.H. 1938 - 1940 --> HRB 4359
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B78/27: Handelsregister C 27/216, Konservenfabrik Ig. Eisler Gesellschaft m.b.H.; Inzesrsdorfer Konservenfabrik vorm. Ig. Eisler Gesellschaft m.b.H.; Inzesdorfer Konservenfabrik Gesellschaft m.b.H. 1925 - 1940 umgesch auf HRB 4408
Literatur
- Unterlagen der Firma Inzersdorfer (Topographische Sammlung, Wiener Stadt- und Landesarchiv)
- Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 326