Hotel Imperial

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Arnold Zanetti, Heinrich Adam, Papiri
Prominente Bewohner
PageID 12461
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.11.2014 durch DYN.patricktavernar
  • 1., Kärntner Ring 16

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48° 12' 4.51" N, 16° 22' 23.26" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Hotel Imperial, (1, Kärntner Ring 16), Hotel der Weltklasse in der Ringstraßenzone. Das Gebäude wurde 1862-1865 nach Plänen von Arnold Zanetti (München) und Heinrich Adam durch Stadtbaumeister Groß als Palais für Herzog Philipp Alexander von Württemberg (* 30. Juli 1838, der 1865 die Tochter Erzherzogs Albrecht, Erzherzogin Maria Theresia, ehelichte) in Formen der italienischen Renaissance errichtet. Bereits 1872/1873 (im Zuge der Vorbereitung der Weltausstellung 1873) erfolgte bei gleichzeitiger Adaptierung des Inneren die Umwandlung in ein Hotel, das am 28. April 1873 eröffnet werden konnte. Auf dem Treppenabsatz der Prunkstiege befindet sich das Original (Band 2, Seite 75, irrtümlich Kopie) von Hanns Gassers Donauweibchen (Kopie im Stadtpark).

Von Anfang an hatte das Hotel höchstrangige Gäste (so während der Weltausstellung den brasilianischen Kaiser Dom Pedro II., den dänischen König Christian IX. und den deutschen Kaiser Wilhelm I.). In seiner Ära als "Kaiserlich-königliches Hofhotel" beherbergte das Hotel Imperial stets Herrscher (beispielsweise König Milan von Serbien und seinen Sohn, König Alexander oder den Zaren Ferdinand von Bulgarien), Staatsmänner (beispielsweise Bismarck), Finanzleute, Politiker, Künstlerinnen und Künstler (beispielsweise Richard Wagner [Gedenktafel von Robert Ullmann, 1933], Eleonore Düse oder Sarah Bernhardt) sowie 1912 Ferdinand Graf Zeppelin. Berühmte Besucherinnen und Besucher (auch in der Zwischenkriegszeit) hatte stets das Café Imperial; im Hotel stiegen unter anderem neben Regenten (beispielsweise 1926 und 1932 König Alfons XIII. von Spanien) und Staatsmännern (beispielsweise 1926 Eduard Benes und 1936 Admiral Nikolaus Horthy) Sven Hedin (1920), der Anthroposoph Rudolf Steiner (1922), Luigi Pirandello (erstmals 1926), der Begründer des PEN-Klubs John Galsworthy (1929) und Hugo Ekkener (1931) ab. Eine bereits 1912 eingeholte behördliche Zustimmung zur Aufstockung des gesamten Baukomplexes wurde erst 1928 teilweise realisiert (Bau der beiden obersten Stockwerke auf der Ringstraßenseite). Nach der Annexion Österreichs (14. März 1938) logierte Adolf Hitler im Hotel Imperial (Appartement 103), 1939-1941 dreimal der italienische Außenminister Gian Galeazzo Graf Ciano (bei Vertragsabschlüssen), am 13. September 1943 (nach seiner Befreiung durch Skorzeny) Benito Mussolini. Während der Alliierten Besatzungszeit 1945-1955 benützte die sowjetrussische Militärverwaltung das Hotel (bis 17. September 1955); anschließend wurde es bis 1958 renoviert. Seither wird es seitens der Republik Österreich zum Logis von Staatsgästen gewählt (beispielsweise König Ibn Saud, Schah-in-Schah Mohammed Reza Pahlevi, Nikita Chruschtschow, Josip Tito, König Bhumibol von Thailand mit Gattin Sirikit, Königin Elisabeth II. von England, Richard Nixon, Georges Pompidou, Mohammed Anwar-as-Sadat), aber auch von der Wirtschaftsprominenz sowie Künstlerinnen und Künstlern (beispeilsweise 1959 Otto Preminger, 1960 Walt Disney, Bruno Walter und Otto Klemperer, 1961 Mario del Monaco und Renata Tebaldi, 1964 Alfred Hitchcock). Seit 1977 gehört das Hotel zur Gruppe der "cca-Hotels" ("City & Country Hotels in Austria" der "Vereinigten Österreichischen Hotel AG").

1988-1994 wurde das Hotel nach Plänen des römischen CIGA-Architekten Papiri (Baumeister Straka) mit einem Kostenaufwand von 300 Millionen Schilling generalsaniert und nach dem historischen Vorbild von 1866 gestaltet. Die neue Dachkonstruktion ermöglicht einen späteren Ausbau des Dachgeschosses, die Eingangshalle wurde weitgehend rekonstruiert.

Das Hotel Imperial kreierte eine eigene (viereckige) Torte ("Imperialtorte"); Café Imperial.

Literatur

  • Walther F. Ziehensack: Hotel Imperial. 1979
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1969-1981 , S. 306 ff., 7, 168 f.
  • Otto Mayer: Das "Imperial". Ein Wiener Palasthotel. In: Alte und moderne Kunst 3-7/1958, S. 23 ff.
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 511
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 10, 414
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 58
  • Josef Bergauer: Das klingende Wien. Erinnerungsstätten berühmter Tondichter. Wien: Günther 1946, S. 49 f.
  • Wiener Kommissions-Kalender 4 (1866), S. 155 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 364
  • Zeitschrift CIGA Hotels Magazin
  • Cercle Diplomatique International 23 (1994), Nr. 237, S. 30