Historischer Atlas von Wien

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.09.2015 durch WIEN1.lanm08wei

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Historischer Atlas von Wien. Das wissenschaftliche Atlaswerk wurde von Felix Czeike 1977 begründet und erschien 1981-2015 in 17 Lieferungen zu je zehn bis 15 Karten auf der Basis eines mit Renate Banik-Schweitzer erstellten Rahmenkonzepts, in dem Grundsätze der modernen Stadtgeschichtsforschung zur Anwendung gelangten; die Karten werden durch thematisch gegliederte wissenschaftliche Kommentarbände ergänzt. Der Historische Atlas erschien unter der wissenschaftlichen Gesamtleitung von Felix Czeike, Renate Banik-Schweitzer, Ferdinand Opll, Gerhard Meißl und Andreas Weigl (kartographische und technische Leitung bis 1990 Erich Kopecky beziehungsweise seit 1990 Hans-Michael Putz) in Zusammenarbeit des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtgeschichtsforschung, anfänglich Zweigstelle des gleichnamigen Instituts in Linz, mit dem Wiener Stadt- und Landesarchiv und ab 2002 dem Verein für Geschichte der Stadt Wien (Druck: Kartographische Anstalt Freytag-Berndt und Artaria, Wien: Verlag Jugend und Volk Verlags-GmbH, Wien-München beziehungsweise 1994-2000 J&V-Edition Wien-Dachs Verlag GmbH., ab 2002 Selbstverlag).

Ziel des Atlas ist die Darstellung, in welcher Form und in welchem Ausmaß Topographie und Grundbesitzverhältnisse Standort- und Nutzungsentscheidungen mitbestimmt haben, wie diese die Sozialtopographie Wiens geprägt haben und letztere wiederum auf Mentalitäten und kollektives Handeln eingewirkt hat. Der Historische Atlas enthält mit Schwerpunktbildung auf das 18. bis 20. Jahrhundert thematische Karten zur Siedlungsentwicklung (unter anderem Wachstumsphasen, Erstnennung von Siedlungsnamen), Wirtschaftsstruktur (unter anderem Arbeits-, Kapital- und Bodenmarkt, Betriebs- und Wohnstätten, Verkehr, Ver- und Entsorgung) und Sozialstruktur (unter anderem Bevölkerung, Konfession, Familien- und Haushaltsstruktur, Bildung, Erwerbstätigkeit, Gesundheits- und Fürsorgewesen, Wohnverhältnisse, Sozialschichtung, Kultur und Freizeit) sowie Karten zum Bereich Politik und Verwaltung (unter anderem Kataster, Verwaltungsgliederung, Grundherrschaften, Steuern, Wahlergebnisse, Vertretungskörper, Stadtplanung), außerdem Reproduktionen ausgewählter historischer Karten und Pläne. In den thematischen Karten werden die verschiedenen, die Stadtentwicklung beeinflussenden Einzelfaktoren in langen Zeitreihen quantifiziert dargestellt, in den Kommentaren die Wechselwirkungen mehrerer Faktoren analysiert.

Ziel des Atlas ist es, die Ausformung der sozialräumlichen Struktur Wiens aus den jeweils historisch-konkreten Produktionsbedingungen und Lebensverhältnissen der sich wandelnden städtischen Gesellschaft abzuleiten; in den thematischen Karten werden die verschiedenen, die Stadtentwicklung beeinflussenden Einzelfaktoren in langen Zeitreihen quantifiziert dargestellt, in den Kommentaren die Wechselwirkungen mehrerer Faktoren analysiert.

Kommentarbände: Band 1: Andreas Weigl, Demographischer Wandel und Modernisierung in Wien (2000); Band 2: Ferdinand Opll, Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum (1981); Band 3: Maren Seliger, Karl Ucakar, Wahlrecht und Wählerverhalten in Wien 1848-1932. Privilegien, Partizipationsdruck und Sozialstruktur (1984); Band 4: Ferdinand Opll, Alte Grenzen im Wiener Raum (1986); Band 5: Walter Sauer, Grund-Herrschaft in Wien 1700-1848 (1993).


Literatur

  • Renate Banik-Schweitzer: Der Historische Atlas von Wien. Zur Halbzeit. In: Pro Civitate Austriae 14 (1991), S. 53-60
  • Renate Banik-Schweitzer: Die Generierung von Karten mit Hilfe georeferenzierter Daten für den Historischen Atlas von Wien. In: Pro Civitate Austriae NF 15 (2010), 5-7
  • Ferdinand Opll: Der Europäische Historische Städteatlas. Projekt - Ziele - Leistungen. In: Pro Civitate Austriae NF 15 (2010), 9-20