Himmelpfortgasse 1: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[1]], [[Himmelpfortgasse]] 1 ([[Konskriptionsnummer]] 946), [[Kärntner Straße]] 25 | + | [[1]]., [[Himmelpfortgasse]] 1 ([[Konskriptionsnummer]] 946), [[Kärntner Straße]] 25. |
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+ | Hier standen ursprünglich mindestens zwei Häuser, von denen eines ab 1338 [[Urkunde|urkundlich]] belegbar ist. Das Schottenurbar nennt für die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert eine ganze Reihe von Hauseigentümern, die ihren Besitz an der Ecke Himmelpfortgasse/Kärntner Straße hatten. Ab 1435 wird jedoch nur mehr von einem Haus gesprochen, das aus zwei älteren Häusern entstanden war. 1649 kam der [[Bürgermeister]] [[Johann Georg Dietmayr]] über seine Frau in den Teilbesitz des Hauses, nach deren Tod im Jahr 1657 gehörte es ihm zur Gänze. | ||
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== Neubauten 1806 und 1884 == | == Neubauten 1806 und 1884 == | ||
1806 wurde das Haus auf einer Grundfläche von 421 Quadratmetern neu erbaut. Dieses drei Stockwerke hohe Gebäude wurde jedoch bereits 1884 abgetragen und durch einen vierstöckigen Neubau ersetzt. Da gleichzeitig die Himmelpfortgasse begradigt und verbreitert wurde, schrumpfte dessen Grundfläche auf 276 Quadratmeter. Mit Kaufvertrag vom 21. Juni 1930 wurde es von der "Allgemeinen Lebensversicherungs A.G. 'Union'" erworben, die es im Juni 1940 an die "Karlsruher Lebensversicherungs A.G." verkaufte. Im Haus befanden sich eine Filiale der [[Österreichische Länderbank|Länderbank]] sowie der Buchversand L. Rutzki. | 1806 wurde das Haus auf einer Grundfläche von 421 Quadratmetern neu erbaut. Dieses drei Stockwerke hohe Gebäude wurde jedoch bereits 1884 abgetragen und durch einen vierstöckigen Neubau ersetzt. Da gleichzeitig die Himmelpfortgasse begradigt und verbreitert wurde, schrumpfte dessen Grundfläche auf 276 Quadratmeter. Mit Kaufvertrag vom 21. Juni 1930 wurde es von der "Allgemeinen Lebensversicherungs A.G. 'Union'" erworben, die es im Juni 1940 an die "Karlsruher Lebensversicherungs A.G." verkaufte. Im Haus befanden sich eine Filiale der [[Österreichische Länderbank|Länderbank]] sowie der Buchversand L. Rutzki. | ||
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== Zweiter Weltkrieg == | == Zweiter Weltkrieg == | ||
− | Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde das Gebäude vollständig zerstört. Zuerst wurde es am 8. April 1945 von einer kleineren Bombe getroffen, die nur begrenzten Schaden anrichtete. Drei Tage später, als das gegenüberliegende Haus [[Himmelpfortgasse 2]] brannte, fing auch dieses Gebäude Feuer und brannte vollständig aus, da weder Wasser noch Löschgeräte vorhanden waren. Am 12. April erlitt es einen schweren Bombentreffer, durch den es an der Ecke Himmelpfortgasse/Kärntner Straße auf einer Breite von beiderseits zwei bis drei Fensterachsen einstürzte. Die Ruine wurde danach abgetragen, der Bauplatz blieb aber längere Zeit unverbaut. | + | Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde das Gebäude vollständig zerstört. Zuerst wurde es am 8. April 1945 von einer kleineren [[Bombenangriffe|Bombe]] getroffen, die nur begrenzten Schaden anrichtete. Drei Tage später, als das gegenüberliegende Haus [[Himmelpfortgasse 2]] [[Brand|brannte]], fing auch dieses Gebäude Feuer und brannte vollständig aus, da weder Wasser noch Löschgeräte vorhanden waren. Am 12. April erlitt es einen schweren Bombentreffer, durch den es an der Ecke Himmelpfortgasse/Kärntner Straße auf einer Breite von beiderseits zwei bis drei Fensterachsen einstürzte. Die Ruine wurde danach abgetragen, der Bauplatz blieb aber längere Zeit unverbaut. |
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== Heutiges Haus == | == Heutiges Haus == | ||
Das heutige Haus entstand im Jahr 1965 nach Plänen von Kurt Schleuss. | Das heutige Haus entstand im Jahr 1965 nach Plänen von Kurt Schleuss. | ||
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== Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre == | == Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre == | ||
* Buchversand L. Rutzki | * Buchversand L. Rutzki | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 168-171 | * Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 168-171 |
Aktuelle Version vom 14. März 2023, 10:02 Uhr
48° 12' 21.53" N, 16° 22' 18.25" E zur Karte im Wien Kulturgut
1., Himmelpfortgasse 1 (Konskriptionsnummer 946), Kärntner Straße 25.
Hier standen ursprünglich mindestens zwei Häuser, von denen eines ab 1338 urkundlich belegbar ist. Das Schottenurbar nennt für die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert eine ganze Reihe von Hauseigentümern, die ihren Besitz an der Ecke Himmelpfortgasse/Kärntner Straße hatten. Ab 1435 wird jedoch nur mehr von einem Haus gesprochen, das aus zwei älteren Häusern entstanden war. 1649 kam der Bürgermeister Johann Georg Dietmayr über seine Frau in den Teilbesitz des Hauses, nach deren Tod im Jahr 1657 gehörte es ihm zur Gänze.
Neubauten 1806 und 1884
1806 wurde das Haus auf einer Grundfläche von 421 Quadratmetern neu erbaut. Dieses drei Stockwerke hohe Gebäude wurde jedoch bereits 1884 abgetragen und durch einen vierstöckigen Neubau ersetzt. Da gleichzeitig die Himmelpfortgasse begradigt und verbreitert wurde, schrumpfte dessen Grundfläche auf 276 Quadratmeter. Mit Kaufvertrag vom 21. Juni 1930 wurde es von der "Allgemeinen Lebensversicherungs A.G. 'Union'" erworben, die es im Juni 1940 an die "Karlsruher Lebensversicherungs A.G." verkaufte. Im Haus befanden sich eine Filiale der Länderbank sowie der Buchversand L. Rutzki.
Zweiter Weltkrieg
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude vollständig zerstört. Zuerst wurde es am 8. April 1945 von einer kleineren Bombe getroffen, die nur begrenzten Schaden anrichtete. Drei Tage später, als das gegenüberliegende Haus Himmelpfortgasse 2 brannte, fing auch dieses Gebäude Feuer und brannte vollständig aus, da weder Wasser noch Löschgeräte vorhanden waren. Am 12. April erlitt es einen schweren Bombentreffer, durch den es an der Ecke Himmelpfortgasse/Kärntner Straße auf einer Breite von beiderseits zwei bis drei Fensterachsen einstürzte. Die Ruine wurde danach abgetragen, der Bauplatz blieb aber längere Zeit unverbaut.
Heutiges Haus
Das heutige Haus entstand im Jahr 1965 nach Plänen von Kurt Schleuss.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
- Buchversand L. Rutzki
- Filiale der Länderbank
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 168-171