Hertha Firnberg

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Daten zur Person
Personenname Firnberg, Hertha
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht weiblich
PageID 31455
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. September 1909
Geburtsort Niederrußbach, Niederösterreich
Sterbedatum 14. Februar 1994
Sterbeort Wien
Beruf Wissenschaftlerin, Politikerin
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 23.11.2013 durch WIEN1.lanm08w14
Begräbnisdatum 24. Februar 1994
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 14C, Nummer 1B
  • 14., Heinrich-Collin-Straße 30 (Sterbeadresse)
  • 1., Johannesgasse 17 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 20. Dezember 1969)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 19. Dezember 1974, Übernahme: 20. Dezember 1974)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 1. April 1975, Übernahme: 18. September 1975)
  • Ehrenbürgerin der Stadt Wien (Verleihung: 24. September 1979, Übernahme: 14. Dezember 1979)
  • Förderungspreis der Stadt Wien (Verleihung: 1955)
  • Goldene Ehrennadel der Alma Mater Rudolfina (Übernahme: 14. März 1980)
  • Fridtjof Nansen-Ring in Gold (Übernahme: 4. Februar 1972)

Firnberg Hertha, * 18. September 1909 Niederrußbach, Niederösterreich, † 14. Februar 1994 Wien 14, Heinrich-Collin-Straße 30 (Hanusch-Krankenhaus; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 14C, Nummer 1B), Wissenschaftlerin, Politikerin (Sozialdemokratische Partei Österreichs [SPÖ]), Tochter eines niederösterreichischen Arztes.

Studierte Jus sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte an den Universitäten Wien und Freiburg/Breisgau (Dr. phil. 1936) und war anschließend im Verlagswesen tätig. Ihre politische Laufbahn begann 1926 in sozialdemokratischen Mittelschul-, dann in Universitätsvereinigungen. Sie wurde 1946 Assistentin an der Universität Wien und war 1948-1969 Sekretärin der Niederösterreichischen Arbeiterkammer (Abteilungsleiterin für Statistik; zahlreiche sozialwissenschaftliche Veröffentlichungen [teilweise gemeinsam mit Gustav Otruba]).

1958 wurde sie in den Bundesrat gewählt, 1963 in den Nationalrat; zugleich war sie 1959-1970 Deputierte zum Europarat und 1966-1981 Vorsitzende des Bundesfrauenkomitees der Sozialdemokratischen Partei Österreichs und stellvertretende Parteivorsitzende. Nachdem Bruno Kreisky sie 1968/1969 mit der Ausarbeitung eines Humanprogramms betraut hatte, holte er sie 1970 in sein Kabinett; 1971-1983 leitete sie das neu geschaffene Wissenschaftsministerium. Mit dem UOG (Universitäts-Organisations-Gesetz) legte sie den Grundstein zur Demokratisierung der Universitäten; mit dem von ihr begonnenen Universitäts-Bauprogramm sicherte sie den Universitäten eine zeitgemäße Unterbringung und Ausstattung.

Maßgebliche Mitwirkung bei der Gründung des Museums für Moderne Kunst (9, Fürstengasse 1, Liechtensteinpalais).

Großes Silbernes Ehrenzeichen Republik Österreich (1969), Großes Goldenes Ehrenzeichen am Band (1974), Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern (1975); Ehrenbürgerin von Wien (24. September 1979; erste Frau, die diese höchste Auszeichnung erhielt); Ehrenmitglied des Künstlerhauses (14. September 1979).

Hertha-Firnberg-Straße.

Literatur

  • Who is who in Österreich. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 7. 1987, S. 275
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 76
  • Heinz Fischer: Von Kreisky respektiert, von den Professorenen gefürchtet. In: Salzburger Nachrichten, 16.02.1994
  • Nachrufe in Tageszeitungen (beispielsweise Salzburger Nachrichten, 15.09.1994)