Hermann Leopoldi

Aus Wien Geschichte Wiki
Version vom 1. September 2013, 16:27 Uhr von WIEN1.lanm08w02 (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Person |Personenname=Leopoldi, Hermann |Abweichende Namensform=Kohn, Hersch |Geschlecht=männlich |Geburtsdatum=15.8.1888 |Geburtsort=Wien |von Objekt=Person…“)

Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Leopoldi, Hermann
Abweichende Namensform Kohn, Hersch
Titel
Geschlecht männlich
PageID 13474
GND
Wikidata
Geburtsdatum 15. August 1888
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Juni 1959
Sterbeort Wien
Beruf Komponist, Klavierhumorist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.09.2013 durch WIEN1.lanm08w02
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof;
  • 9., Mariannengasse 10 (Sterbeadresse)
  • 3., Marxergasse 25 (Wohnadresse)
  • 14., Diesterweggasse 8 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Leopoldi Hermann (eigentlich Hersch Kohn [standesamtliche Namensänderung 1911]), * 15. August 1888 Wien, † 28. Juni 1959 Wien 9, Mariannengasse 10 (Poliklinik; Zentralfriedhof, Gruppe 15C/2/18), Komponist, Klavierhumorist. Er stammte aus einer musikalischen Familie, wurde als Pianist ausgebildet, traf in Agram den Klavierhumoristen Kurt Warnebold und begann ein Programm als Alleinunterhalter aufzubauen. Während des 1. Weltkriegs diente Leopoldi bei den Deutschmeistern, nach Kriegsende trat er mit seinen Liedern in Wiener Nachtlokalen auf und eröffnete gemeinsam mit Fritz Wiesenthal eine eigene Bar. Weiters war er Varietékapellmeister und (ab 1916) Klavierhumorist im Ronacher. Anfangs als sein eigener Begleiter, dann mit Betja Milskaja, trug Leopoldi die größtenteils von ihm selbst komponierten (teilweise von Pete Herz und Theodor Waldau, seinen bevorzugten Autoren, getexteten) Wienerlieder, Schlager und Couplets vor (unter anderem in einem kleinen Café in Hernals, Schön ist so ein Ringelspiel, Ich bin ein stiller Zecher, Überlandpartie, Powidltatschkerln, Schnucki, Heut' spielt der Uridil und andere), die zu Evergreens wurden. Die typische wienerische Note seiner Kompositionen brachte ihm nicht nur große Erfolge bei seinen Tourneen durch den gesamten deutschsprachigen Raum, sondern auch bei Gastspielen in Paris, Budapest und Bukarest. 1938 wurde Leopoldi verhaftet und im Konzentrationslager Dachau, dann im Konzentrationslager Buchenwald interniert; 1939 gelangen ihm Flucht und Emigration nach Amerika, wo er sich in New York mit Helly Möslein als Partnerin eine neue Existenz aufbaute. Am 2. August 1947 kehrte er nach Salzburg, dann nach Wien zurück und feierte neue Triumphe; es gelang ihm, mit neuen Liedern, die er später auch im Fernsehen präsentierte, an die Vorkriegserfolge anzuknüpfen. Leopoldi wohnte bis zu seiner Verhaftung (1938) 3, Marxergasse 25, 1949-1959 14, Diesterweggasse 8. Goldenes Verdienstzeichen Republik Österreich (1958). Hermann-Leopoldi-Park.

Literatur

  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 2: L-Z. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1967
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil L-Z. Mainz: Schott 1961, Ergänzungsband 2 (Max Schönherr)
  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g'redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993, S. 181 f.
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 12
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Meidling. Vom Wienfluß zum Wienerberg. Wien: Mohl 1992, S. 160 f.
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst 1963, 21. 8. 1963
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 49
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1969, 26.6. 1969