Helene Migerka: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
K (Textersetzung - „==Links==“ durch „==Weblinks==“)
 
(21 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 2: Zeile 2:
 
|Personenname=Migerka, Helene
 
|Personenname=Migerka, Helene
 
|Geschlecht=weiblich
 
|Geschlecht=weiblich
|GND=117029009
+
|Geburtsdatum=1867/09/13
|Geburtsdatum=13.09.1867
+
|Geburtsort=Brünn
|Geburtsort=Brünn, Mähren
+
|Sterbedatum=1928/03/26
|Sterbedatum=26.03.1828
+
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Sterbeort=Graz
 
|Sterbeort=Graz
 
|Beruf=Schriftstellerin
 
|Beruf=Schriftstellerin
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 +
|Grabstelle aufgelassen=Nein
 +
|WikidataID=Q1601998
 +
|GND=117029009
 +
|GND Geburtsort=4008456-5
 +
|GND Sterbeort=4021912-4
 +
|Familiäre Beziehung={{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Kind von
 +
|Name=Katharina Migerka
 +
}}{{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Geschwister von
 +
|Name=Else Migerka
 +
}}{{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist Kind von
 +
|Name=Franz Migerka
 +
}}
 
|von Objekt=Person
 
|von Objekt=Person
 
}}
 
}}
Zeile 18: Zeile 33:
 
|von Objekt=Person
 
|von Objekt=Person
 
}}
 
}}
{{Familie
+
Helene Migerka, * 13. September 1867 Brünn (Mähren), † 26. März 1928 Graz, Schriftstellerin.
|Name=Franz Migerka
+
 
|Verwandtschaftsgrad=Vater
+
==Biografie==
}}
+
 
{{Familie
+
Helene Migerka war die Tochter des Gewerbefachmanns Franz Migerka und seiner Frau [[Katharina Migerka|Katharina]], geborene Kämpffat. Ihr Vater war Beamter im Handelsministerium, Präsident des Wiener Kaufmännischen Vereins und Gründer des Gewerbehygienischen Museums (1890). Ihre Mutter war Sozialarbeiterin, Frauenrechtsaktivistin und Schriftstellerin. Beide Elternteile waren auf vielfältige Weise mit Fragen der Volksbildung und Frauenbewegung beschäftigt.  
|Name=Katharina Migerka
+
 
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
+
Helene Migerka wurde in Brünn geboren, übersiedelte aber bereits 1872 mit ihrer Familie nach Wien. Sie war wie ihre Mutter und ihre Schwester Else Migerka als Schriftstellerin tätig und sozial engagiert. Gemeinsam gründeten die drei Frauen 1894 den "Hilfsverein für Lehrmädchen und jugendliche Arbeiterinnen Wien" und setzten sich für Frauenbildung ein. Helene Migerka war führend in der Wiener Frauenbewegung aktiv. Sie gehörte von 1894 bis zu ihrem Tod dem "Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien" an. Von 1900 bis zu ihrem Umzug nach Graz 1915 war sie dessen Vizepräsidentin. Besonders mit der Schriftstellerin [[Emilie Mataja]] verband sie eine enge Freundschaft. Beide Frauen waren auch im Umkreis deutsch-katholischer Literaturverbände, wie beispielsweise [[Iduna]], aktiv. In Graz war Helene Migerka an der Entwicklung des Vereins "Wit" der Bundesbeamtenwitwen und -waisen beteiligt.
}}
+
 
{{Familie
+
Ihr schriftstellerisches Oeuvre umfasste heiter-satirische Skizzen aus dem Gesellschaftsleben, Gedichte, Zeitsatiren und Humoresken. Die Handschriftensammlung der [[Wienbibliothek im Rathaus]] hält einzelne von ihr verfasste Briefe und Gedichte.
|Name=Else Migerka
+
 
|Verwandtschaftsgrad=Schwester
+
Nach dem Tod des Vaters 1915 lebte sie mit ihrer Mutter und Schwester in Graz. Kurze Zeit nachdem ihre Mutter (1922) und Schwester verstorben waren, nahm sie sich im Alter von 60 Jahren das Leben.
}}
+
 
Migerka Helene, * 13. September 1867 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), † 26. März 1928 (Freitod) Graz, Schriftstellerin, Tochter des Gewerbefachmanns Franz Migerka (* 20. September 1828 Reintal, Niederösterreich, † 21. Februar 1915 Wien, Präsident des Wiener Kaufmannischen Vereins und Gründer des Gewerbehygienischen Museums [1890]; mit Fragen der Volksbildung und Frauenbewegung beschäftigt, ist seiner Initiative die Errichtung eines Pavillons für Frauenarbeit auf der Wiener Weltausstellung [1873] zu danken; [[Migerkastraße]]) und dessen Gattin Katharina Kämpffat (* 8. Dezember 1844 Tilsit, Ostpreußen, † 21. September 1922 Graz, Sozialarbeiterin und Schriftstellerin, die in den 70er und 80er Jahren mit ihrem Gatten in Wien die ersten hauswirtschaftlichen Schulen [sogenannte Migerka-Schulen] sowie den Hilfsverein für Lehrmädchen und junge Arbeiterinnen begründete). Migerka war führend in der Wiener Frauenbewegung tätig; sie gehörte dem Vorstand des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen für Frauenbildung und Frauenbewegung an. Sie veröffentlichte heiter-satirische Skizzen aus dem Gesellschaftsleben.
+
==Werke (Auswahl)==
 +
*Helene Migerka: Gedichte. Wien: Szelinski 1889
 +
*Helene Migerka: Neue Gedichte. Leipzig: Wiegand 1895
 +
*Helene Migerka: Das Glück der Häßlichen und andere Skizzen und Satiren. Leipzig: Reclam 1913
 +
*Helene Migerka: Der neue Besen. Leipzig: Reclam 1920
 +
 
 +
==Literatur==
 +
*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 2. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 2249 f.
 +
*Marianne Baumgartner: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2015
 +
*Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 156
 +
*Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
 +
*Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 1. Wien: Daberkow 1889 ff.
 +
*[http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_M/Migerka_Helene_1867_1928.xml;internal&action=hilite.action&Parameter=migerka Österreichisches Biographisches Lexikon: Migerka, Helene (1867−1928), Schriftstellerin] [Stand: 18.12.2017]
 +
*[https://austria-forum.org/af/AEIOU/Migerka%2C_Helene Austria-Forum: Migerka, Helene] [Stand: 18.12.2017]
 +
*[https://fraueninbewegung.onb.ac.at/node/949 Frauen in Bewegung: 1848−1938: Migerka, Helene] [Stand: 18.12.2017]
 +
*[http://www.univie.ac.at/transdifferenz/index.php?option=com_content&view=article&id=6&param1=118 Transdifferenz. Deutschsprachige Literatur von Migrantinnen aus Österreich-Ungarn 1867−1918: Helene Migerka] [Stand: 18.12.2017]
  
== Literatur ==
+
==Weblinks==
* Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 1. Wien: Daberkow 1889 ff.
+
*[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=oin&datum=1928&page=62&size=45 Olga Rudel-Zeynek: In Memoriam Helene Migerka. In: Die Österreicherin, (1928), Heft 5, S. 8]
* Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
+
*[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=nfp&datum=19280331&seite=05 Dora Stockert-Meynert: Nachruf auf Helene Migerka. In: Neue Freie Presse, 31.03.1928]
* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (auch Franz und Katharina Migerka)
 

Aktuelle Version vom 3. November 2023, 13:38 Uhr

Daten zur Person
Personenname Migerka, Helene
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 4572
GND 117029009
Wikidata Q1601998
Geburtsdatum 13. September 1867
Geburtsort Brünn 4008456-5
Sterbedatum 26. März 1928
Sterbeort Graz 4021912-4
Beruf Schriftstellerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 2., Czerningasse 7 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Helene Migerka, * 13. September 1867 Brünn (Mähren), † 26. März 1928 Graz, Schriftstellerin.

Biografie

Helene Migerka war die Tochter des Gewerbefachmanns Franz Migerka und seiner Frau Katharina, geborene Kämpffat. Ihr Vater war Beamter im Handelsministerium, Präsident des Wiener Kaufmännischen Vereins und Gründer des Gewerbehygienischen Museums (1890). Ihre Mutter war Sozialarbeiterin, Frauenrechtsaktivistin und Schriftstellerin. Beide Elternteile waren auf vielfältige Weise mit Fragen der Volksbildung und Frauenbewegung beschäftigt.

Helene Migerka wurde in Brünn geboren, übersiedelte aber bereits 1872 mit ihrer Familie nach Wien. Sie war wie ihre Mutter und ihre Schwester Else Migerka als Schriftstellerin tätig und sozial engagiert. Gemeinsam gründeten die drei Frauen 1894 den "Hilfsverein für Lehrmädchen und jugendliche Arbeiterinnen Wien" und setzten sich für Frauenbildung ein. Helene Migerka war führend in der Wiener Frauenbewegung aktiv. Sie gehörte von 1894 bis zu ihrem Tod dem "Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien" an. Von 1900 bis zu ihrem Umzug nach Graz 1915 war sie dessen Vizepräsidentin. Besonders mit der Schriftstellerin Emilie Mataja verband sie eine enge Freundschaft. Beide Frauen waren auch im Umkreis deutsch-katholischer Literaturverbände, wie beispielsweise Iduna, aktiv. In Graz war Helene Migerka an der Entwicklung des Vereins "Wit" der Bundesbeamtenwitwen und -waisen beteiligt.

Ihr schriftstellerisches Oeuvre umfasste heiter-satirische Skizzen aus dem Gesellschaftsleben, Gedichte, Zeitsatiren und Humoresken. Die Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus hält einzelne von ihr verfasste Briefe und Gedichte.

Nach dem Tod des Vaters 1915 lebte sie mit ihrer Mutter und Schwester in Graz. Kurze Zeit nachdem ihre Mutter (1922) und Schwester verstorben waren, nahm sie sich im Alter von 60 Jahren das Leben.

Werke (Auswahl)

  • Helene Migerka: Gedichte. Wien: Szelinski 1889
  • Helene Migerka: Neue Gedichte. Leipzig: Wiegand 1895
  • Helene Migerka: Das Glück der Häßlichen und andere Skizzen und Satiren. Leipzig: Reclam 1913
  • Helene Migerka: Der neue Besen. Leipzig: Reclam 1920

Literatur

Weblinks