Helene Klaar

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Daten zur Person
Personenname Klaar, Helene
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht weiblich
PageID 64749
GND 113966059
Wikidata Q81644428
Geburtsdatum 2. August 1948
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Rechtsanwältin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 13.04.2022 durch WIEN1.lanm09was


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Wiener Frauenpreis (Verleihung: 2004)
  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 15. Oktober 2019, Übernahme: 8. Jänner 2020)
  • Lebenswerk-Preis des Bundesministeriums für Frauen (Verleihung: 2019)


Helene Klaar, * 2. August 1948 Wien, Rechtsanwältin.

Biografie

Die Tochter eines Anwaltes, der 1947 aus der Emigration nach Wien zurückgekehrt war, schloss ihr Studium der Rechtswissenschaften 1972 mit der Promotion ab. Nach dem Gerichtsjahr arbeitete sie zunächst in der väterlichen Kanzlei und wechselte 1974 in die Kanzlei Barazon. 1976 absolvierte sie die Anwaltsprüfung und übernahm die Kanzlei ihres pensionierten Vaters. Da ihre Interessen bei Kunst und Kultur lagen, wollte sie sich eigentlich ursprünglich auf das Medien- und Urheberrecht spezialisieren. Warum sie dann schließlich Scheidungsanwältin geworden ist, erklärte sie einmal in einem Interview mit feministischen Zeitschrift "an.schläge" (Juli/ August 2012):

"Am Anfang meines Berufslebens war ich noch keine engagierte Feministin, sondern hatte ganz andere Ambitionen. Aber das Schicksal wollte es, dass keine reichen Generaldirektoren und Künstler mit Urheberrechtsstreitigkeiten zu mir gekommen sind, sondern arme Hausbesorgerinnen, denen der Mann davon ist und nichts für die Kinder gezahlt hat. Und was man oft und gut macht, macht man irgendwann gerne. Mittlerweile vertrete ich wesentlich mehr Frauen, aber auch Männer. Ich sage immer: Von Beruf bin ich Rechtsanwalt, Feministin sein ist mein Hobby, aber es deckt sich natürlich zu einem gewissen Bereich."

1982 beauftragte die damalige Frauenstaatssekretärin Johanna Dohnal die Rechtsanwältin, eine "Rechtsratgeberin" für Frauen in Trennungsituationen zu schreiben. Die Broschüre "Was tue ich, wenn es zur Scheidung / Trennung kommt", die die Ergebnisse der Familienrechtsreform auf verständliche und objektive Weise vermitteln sollte, wurde bis 2015 unter sozialdemokratischen Ministerinnen achtmal neu aufgelegt und ist mittlerweile auch online frei verfügbar. 2004 folgte im Linde-Verlag der "Scheidungs-Ratgeber für Frauen". Auch dieses Werk wurde mehrfach überarbeitet und neu aufgelegt.

Für ihr Engagement für Frauen im Scheidungsfall wurde die Helene Klaar 2004 mit dem Wiener Frauenpreis ausgezeichnet.

Die Anwältin ist nicht aber nicht nur Expertin für Ehescheidungen sondern auch für Arbeits-, Miet- und Familienrecht. Als besonderen Erfolg wertet sie, wenn sie von ehemaligen Prozessgegnerinnen und –gegnern weiterempfohlen wird. Seit 1995 ist der Anwalt Norbert Marschall in Helene Klaars Kanzlei in der Prinz Eugen-Straße tätig. 2000 gründeten die beiden die Partnerschaft "Dr. Helene Klaar Dr. Norbert Marschall Rechtsanwälte OG". In der öffentlichen Diskussion bezieht die Juristin immer wieder zu Fragen der Obsorge und der finanziellen Absicherung von (Haus-)Frauen im Trennungsfall Stellung. Dabei spricht sich vehement für die wirtschaftliche Unabhängigkeit beider Eheteile aus. Helene Klaar leitete an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien Lehrveranstaltungen zum Themenkreis "Legal Gender Studies" und engagierte sich auch politisch als stellvertretende Vorsitzende der SPÖ Wieden.

Werke (Auswahl)

Literatur