Heiligengeisthaus
48° 12' 40.27" N, 16° 22' 0.57" E zur Karte im Wien Kulturgut
Heiligengeisthaus (1, Heidenschuß 2, Tiefer Graben 2, Am Hof 6, Teil; Konskriptionsnummer 236), ein den unteren Teil der Freyung beherrschendes erzbischöfliches Gebäude an der Ecke des Tiefen Grabens, bestand ursprünglich aus zwei Häusern, die 1274 vom Heiligengeistspital erworben wurden und nach dessen Aufhebung (1531-1533) in den Besitz des Bistums Wien übergingen. 1639 wurde es neu erbaut und reichte weit über die heutige Baulinie hinaus. Oberhalb seines gegen den Heidenschuß gerichteten Portals war aus Stein, in ungewöhnlicher Größe, das erzbischöfliche Wappen angebracht. Das Heiligengeisthaus war mit dem Haus „Zum weißen Hasen" durch einen Schwibbogen verbunden. Bei der Regulierung des Heidenschusses wurde das Haus mit mehreren anderen zwecks Erweiterung der Passage demoliert. 1858-1860 ließ die 1855 gegründete Creditanstalt einen Bankpalast errichtet, wobei ein zum Tiefen Graben führendes Gässchen verschwand. Der weitaus größere Teil der Grundfläche des alten Heiligengeisthauses ist heute Straßengrund. Ebenso wie beim Bau des gegenüberliegenden Montenuovopalais wurde die Baulinie erheblich zurückversetzt. Nach Zerstörung 1945 wurde ein Neubau errichtet.